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Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna

Titel: Söhne der Erde 11 - Die Katakomben von Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Angreifer aus dem All zu vernichten und nicht nur eine alte Ionen-Rakete. Der Sieg, den sie hier auf dem Erdenmond vielleicht erringen konnten, würde nur vorläufig sein. Für sie - und auch für die Männer, die davon träumten, auf den Merkur zurückzukehren.
    Camelos Hand lag über der Sensortaste des Kommunikators. Seine Augen hingen an dem kleinen Anzeige-Feld des Chronometers. Sekunden vertickten. Der Plan stand in allen Einzelheiten fest, und sein Erfolg hing davon ab, die verschiedenen Aktionen zeitlich genau aufeinander abzustimmen.
    Gerinth holte tief Luft.
    Kurz vorher hatte Camelo den Kommunikator eingeschaltet, der ihn mit der Gefechtsstation verband. Immer noch verfolgte er die Zahlen auf dem Anzeigenfeld des Chronometers.
    Noch zwei Sekunden.
    Knirschend öffnete sich die Ausstiegsluke der »Terra«. Licht fiel nach draußen. Die Marsianer bemerkten sofort, daß etwas geschah. Sie sollten es bemerken.
    »Jetzt!« sagte Camelo hart.
    In der Gefechtsstation betätigten Beryl und Brass die Energiewerfer.
    Einen Herzschlag lang geschah überhaupt nichts. Nicht einmal das leichte Flimmern wie damals auf dem Mars war in der Dunkelheit zu sehen. Aber in einiger Entfernung rings um die »Terra« lösten sich Felsblöcke und Gesteinsformationen auf, wurden durchsichtig, als die geballte Energie ihre Struktur durchdrang - und im nächsten Moment detonierten die primitiven Bomben, die um das Schiff verteilt waren.
    Die marsianischen Wachen kannten die Wirkung der Energiewerfer.
    Sie wußten genau, daß sie außerhalb der Reichweite dieser vernichtenden Waffen waren, doch das verhinderte nicht, daß Schrecken sie packte. Als jäh die grellen Blitze der Detonationen die Dunkelheit zerrissen, warfen sich die meisten Uniformierten blindlings in Deckung.
    Charru war der erste, der das Schott an der leeren Beibootrampe vollends aufstieß und sprang.
    Gleichzeitig begann Kormaks Gruppe, die rostige alte Eisenleiter hinunterzusteigen. Die Männer bewegten sich langsamer und schwerfälliger, als nötig gewesen wäre. Kormaks Befehle dröhnten deutlich hörbar in den Nachhall der Detonationen. Hinter ihm kamen Hunon, Hardan, Leif und Hakon. Sie waren sicher, daß sich in diesen Sekunden alle Aufmerksamkeit auf sie konzentrierte, falls die Marsianer überhaupt in der Lage waren, etwas anderes als den Widerschein der Explosionen wahrzunehmen.
    Charru duckte sich tief gegen den Boden.
    Mark Nord landete neben ihm, das hagere Gesicht zu einem harten Lächeln verzerrt. Karstein sprang, dann Gillon, sein Vetter Erein, Jarlon und schließlich Gren Kjelland. Charru konnte Kormaks Stimme hören: der Nordmann brüllte und benahm sich so, wie es die Marsianer vermutlich von einem Barbaren erwarteten. Immer noch wurde die Sicht von dicken Staubwolken behindert, die von den Bomben aufgewirbelt worden waren. Nord hatte recht gehabt, hatte die Wirkung präzise berechnet. Auf Ellenbogen und Knien robbte Charru über den Boden, und Sekunden später erreichte er den Felsblock, der das geheime Schlupfloch der Rebellen verschloß.
    Was jetzt kam, war eine Frage der Schnelligkeit.
    Alles hing davon ab, daß sie es schafften, in den Katakomben zu verschwinden, ohne daß die Marsianer es merkten. Charru stemmte sich mit der Schulter gegen den Stein, Mark Nord glitt neben ihn und half mit. Der Block ließ sich überraschend leicht bewegen, kippte knirschend zur Seite. Jarlon kauerte geduckt am Boden und versuchte, durch den wirbelnden Staub die Marsianer auf dem Kraterwall im Auge zu behalten. Aber die hatten genug damit zu tun, auf die zweite Gruppe zu achten. Hunon und die vier Nordmänner waren für ihre Gegner diejenigen, die versuchten, den Ring zu durchbrechen und den Krater zu verlassen. An ihnen hingen wie gebannt die Blicke, auf sie zielten die Lasergewehre, und niemand entdeckte die anderen, die einer nach dem anderen in dem offenen Schlupfloch verschwanden.
    In der Pilotenkanzel der »Terra« beobachteten Gerinth und Camelo atemlos die Männer, die ohne jede Deckung auf den Kraterrand zuliefen.
    Die Marsianer nahmen die Lasergewehre von den Schultern. Noch waren ihre Opfer nicht in Reichweite. Sie hatten auch nicht vor, in den Schußbereich der Waffen zu geraten, aber Gerinth und Camelo wußten genau, daß es für die Männer dort unten nicht leicht war, die Entfernung richtig einzuschätzen.
    Über Charrus Kopf glitt der Felsblock wieder an seinen Platz.
    »Geschafft«, stieß Camelo in der Kanzel hervor. »Sie sind unten. Kein

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