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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Venusierin mit ihrer Universitätsbildung, erst überlegen mußte.
    Charru zog die Betäubungspistole aus dem Gürtel.
    Camelo folgte seinem Beispiel. Sie wußten, daß die Ratten sie nicht nah genug an ihr Ziel heranlassen würden. Aber sie kamen nicht mehr dazu, sich aus dem Schatten zwischen den Ruinen zu lösen.
    Die Tür des ehemaligen Lagerhauses öffnete sich.
    Ganz kurz nur. Sie wurde sofort wieder geschlossen, doch die beiden Männer hatten die Gestalten gesehen, die ins Freie huschten. »Die Priester,« sagte Camelo gedämpft. »Mindestens fünf! Sollen wir ...?«
    Charru schüttelte den Kopf. »Sinnlos! Die paar Akolythen und Tempeltal-Leute da drinnen können uns bestimmt nicht verraten, was wir wissen wollen. Außerdem würden sie Bar Nergals Strafe mehr füchten, als alles, was wir ihnen androhen könnten. - Da! Schau!«
    Er wies zur anderen Seite der Betonbahn hinüber, wo die fünf Gestalten jetzt auf eins der Hangar-Tore zugingen.
    Diesmal war kein Widerschein von Licht zu sehen, als die Priester in dem Gebäude verschwanden. Wahrscheinlich hatten sie eine Handlampe dabei. Charru nickte Camelo zu. Die beiden Männer packten die Betäubungspistolen fester und begannen, geduckt über die glitzernde Schneefläche zu rennen.
    Zehn, fünfzehn mutierte Ratten schossen wie graue Schatten aus ihren Verstecken und versuchten, den Fremden den Weg zu verlegen.
    Charru drückte ab, hielt sekundenlang den Atem an, weil sie die Wirkung der Betäubungsstrahlen nie praktisch erprobt hatten. Neben ihm fuhr Camelo halb herum und zielte auf die Bestien, die ihnen in den Rücken zu fallen drohten. Mitten in der Bewegung brachen die Tiere zusammen, sanken die Köpfe mit den spitzen Schnauzen und Ohren zur Seite. Binnen Sekunden war die dünne Schneedecke mit reglosen Körpern übersät, und die beiden Männer liefen hastig weiter.
    Camelo sicherte in die Runde, während Charru den Mechanismus des Tors abtastete.
    Die Priester kannten die Funktion. Charru brauchte fast eine Minute, bis er einen der schweren Flügel ein Stück zur Seite schieben konnte. Ein Blick zeigte ihm, daß zwischen den Ruinen immer noch einzelne Fackeln glommen. Bar Nergal und Charila-Chi hatten offenbar die ganze Trümmerstadt in Alarmbereitschaft versetzt. Der Oberpriester wußte, daß die Tiefland-Krieger nicht aufgeben würden. Vielleicht ahnte er sogar, daß die verschiedenen Stoßtrupp-Unternehmen und die Suchaktion des Beibootes nur Ablenkungsmanöver waren. Aber er konnte nicht verhindern, daß sich ein oder zwei Mann im Schutz der Dunkelheit ungesehen in dem wirren Labyrinth bewegten.
    Rasch schlüpfte Charru durch die Lücke und wartete, bis er Camelo neben sich spürte.
    Die Tür glitt hinter ihnen zu. Für ein paar Sekunden wirkte die Dunkelheit dicht und undurchdringlich wie schwarzer Schlamm. Dann entdeckte Charru einen Lichtschimmer, der - sehr schwach - von unten heraufdrang, und hielt den Atem an.
    »Camelo!« flüsterte er.
    Sein Blutsbruder hatte bereits gesehen, was sich vor ihnen allmählich aus der Finsternis schälte.
    Sie standen auf einer Rampe, einer Art Galerie. Wo der Boden hätte sein müssen, klaffte eine Lücke. Und etwa eine Stockwerkshöhe tiefer, in einem unterirdischen Gewölbe, reihten sich vier, fünf von den schlanken silbernen Flugzeugen aneinander gleich schlafenden Riesenvögeln.
    Rechts führte eine Wendeltreppe nach unten, die die Priester benutzt hatten.
    Der Lichtschimmer stammte vom Widerschein ihrer Lampe, wurde langsam schwächer, genau wie das Hallen der Schritte. Ein scharrendes Geräusch ließ Charru den Kopf heben. Im nächsten Moment sog er scharf die Luft ein.
    Der Boden - oder die Decke des Gewölbes - glitt von der anderen Seite des Hangars auf sie zu.
    Irgendein Mechanismus hatte ihn verschwinden lassen, jetzt schloß er sich wieder über dem Versteck der Flugzeuge. Schon klaffte zwischen seinem Rand und der Galerie nur noch ein drei, vier Meter breiter Spalt. Camelo hob fragend die Brauen. Charru zögerte sekundenlang, dann nickte er.
    Leise huschten sie zu der Wendeltreppe hinüber.
    Einen Augenblick blieben die beiden Männer stehen, als sich die Decke über ihren Köpfen mit einem gedämpften Knirschen schloß. Nur noch sehr schwach fiel der Lichtschimmer von unten auf die blinkenden Metallstufen. Etwas klirrte leise. Ein surrendes Geräusch ertönte, dann war der Widerschein der Lampe von einer Sekunde zur anderen abgeschnitten.
    Charru kniff die Augen zusammen, doch die Schwärze ringsum

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