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Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars

Titel: Söhne der Erde 15 - Die Rache Des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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ließ sich nicht mehr durchdringen.
    Langsam und vorsichtig tastete er sich weiter, preßte die Zähne zusammen, und hoffte, daß er die Tür, die irgendwo abzweigen mußte, nicht verfehlen würde.
    *
    Sie standen tief im Herzen der toten Stadt, dort, wo die Menschen der alten Erde ihre geheimen Waffenlager und Kommandozentralen errichtet hatten in der Hoffnung, den weltumspannenden Krieg zu überleben.
    Marius Carrisser hatte sofort begriffen, was dieser getarnte Komplex bedeutete: eine Art letzter Reserve für den Fall, daß der Krieg verlorenging und der Feind das Land besetzte, eine Basis, von der aus die Überlebenden der einen Seite die der anderen schlagen wollten. Carrisser kannte aus dem Studium der irdischen Geschichte die makabren Berechnungen, die sich mit der Zahl der Opfer und den Aussichten der Sieger befaßten. Aber es hatte keine Sieger gegeben. Der Krieg war eskaliert, bis er schließlich in eine kosmische Katastrophe mündete. Den wenigen Überlebenden blieb nur die Chance, sich mit den letzten verfügbaren Raumschiffen aus der Strahlenhölle ihres brennenden Planeten zu retten.
    Den Uranier bestärkte der Anblick dieser letzten Bastion in der Überzeugung, daß das Erbe unnachsichtig ausgerottet werden mußte.
    Bar Nergal, im Kreis seiner Anhänger, beobachtete mit funkelnden Augen, wie der ehemalige Kommandant von Luna die Reihe seltsamer, von Glas und meterdickem Beton umgebenen Kammern inspizierte, die sich an der Wand hinzogen. Carrisser dachte daran, daß auch die Priester ihrem Schicksal nicht entgehen würden. Und die anderen Rassen der Erde? Noch stellten sie keine Gefahr dar, waren sogar willkommene - und nach der Zerstörung des Mondsteins einzige - Beobachtungsobjekte der marsianischen Wissenschaft. Aber die Verantwortlichen der Vereinigten Planeten würden niemals zulassen, daß sie eine Technologie entwickelten, daß sie gar wieder wurden, was die Menschheit vor zweitausend Jahren gewesen war.
    Kopfschüttelnd starrte Carrisser auf die Gebilde hinter den dicken Bleiglas-Scheiben.
    »Atombomben,« sagte er. »Atombomben in heißen Zellen! Und niemand hat je etwas von ihrer Existenz geahnt.«
    »Was ist das?« frage Bar Nergal begierig. »Was kann man damit tun?«
    Carrisser erklärte es ihm mechanisch, bis ihm klar wurde, daß er möglicherweise zuviel sagte.
    »Ihr könnt nichts damit anfangen,« schloß er. »Nicht hier! Die Verseuchung der Umgebung würde auch euch umbringen.«
    »Aber wie sonst sollen wir die »Terra« vernichten? Du hast gesagt, daß es die Energiewerfer möglich machen, das Schiff mit den Flugzeugen anzugreifen. Wie also?«
    Der fanatische Ton von Bar Nergals Stimme machte Carrisser klar, daß die »Terra« in den Augen des Oberpriesters mehr war als ein toter Gegenstand, daß sie ein Symbol der Niederlage für ihn darstellte. Der Uranier zuckte die Achseln. Die unterirdischen Depots waren längst noch nicht alle gründlich durchsucht worden. Carrisser hatte eine bestimmte Idee, und in einem weiteren Gewölbe jenseits eines kahlen Betongangs fand er wenig später, was er suchte.
    »Lenkgeschosse!« Seine Stimme klang rauh. »Lenkgeschosse mit Energie-Sprengköpfen! Eine einzige dieser Raketen würde genügen, um die »Terra« vom Erdboden zu fegen.«
    Einen Augenblick herrschte andächtiges Schweigen.
    Charilan-Chi, von zweien ihrer Söhne begleitet, betrachtete ehrfürchtig die hohen, schlanken Metallpfeile in ihren Halterungen, die Flossen, die den Flug stabilisierten, die in seltsamem irisierendem Schwarz gefärbten Spitzen. Bar Nergals Augen glühten triumphierend. Die vier anderen Priester waren bleich geworden. Sie fürchteten die Waffen, und sie zitterten vor dem Augenblick, in dem Bar Nergal auch ihnen befehlen könnte, den Umgang damit zu erlernen.
    »Eine einzige Rakete!« wiederholte der Oberpriester flüsternd. »Warum tun wir es dann nicht? Warum versuchen wir nicht noch heute nacht, die »Terra« zu vernichten?«
    »Weil sich über unseren Köpfen ein Trümmerberg befindet,« erklärte Carrisser. »Die Vorrichtungen, die dazu bestimmt waren, die Raketen an die Oberfläche zu bringen, können nicht mehr funktionieren. Wir werden eine Abschußrampe bauen müssen, und das dauert seine Zeit.«
    »Wieviel Zeit? Jede Minute, die diese Frevler noch am Leben sind ...«
    Bar Nergal verstummte.
    Von irgendwoher näherten sich huschende Geräusche. Ein paar Sekunden später erschienen zwei von den fellbedeckten Katzenfrauen in der offenen Tür, warfen sich vor

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