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Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit

Titel: Söhne der Erde 17 - Gefangene Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Wachtposten waren die meisten endlich vom Schlaf der Erschöpfung übermannt worden. Lara kauerte immer noch mit angezogenen Knien im Sand. Camelo, der ihre Unruhe gespürt hatte, lehnte neben ihr an einer der Klippen.
    »Sie sind jetzt schon mehr als eine Stunde fort«, sagte Lara gepreßt.
    »Ich weiß. Aber das ist nicht lange für ein Gespräch.« Camelos Finger ließen mechanisch die Saiten der Grasharfe vibrieren. »Chris braucht jemanden, dem er vertrauen kann«, setzte er hinzu.
    Lara antwortete nicht.
    Ein paar Dutzend Schritte entfernt patrouillierte Kormak, der Nordmann, mit geschultertem Lasergewehr. Links von ihm, wo das Gelände zu dem Palmengürtel anstieg, raschelte Strandhafer. Aber die trockenen Halme hatten schon die ganze Zeit über geraschelt, weil ein leichter Wind vom Meer herüberwehte, und Kormak schenkte dem Geräusch keine Beachtung.
    Im Innern der Insel wich eine kleine lohfarbene Katze fauchend zur Seite, als sich unmittelbar neben ihr der Kopf eines blinkenden Metallrohrs aus einem Felsspalt schob.
    Der schwarze Panther hatte seine Mahlzeit beendet und lag ausgesteckt auf einem flachen Steinblock, der die Hitze des Tages speicherte. Träge beobachteten die leuchtenden gelben Raubtierlichter, wie sich ein dickes Moospolster auseinanderschob, als werde es von einem Messer zerteilt. Reflexe blitzten auf, silbern im Mondlicht. Leise, fremde Geräusche mischten sich mit den Stimmen der nächtlichen Natur. Tief im Inneren der Inseln begann Energie zu erwachen und setzte den komplizierten, unheilvollen Mechanismus in Gang, für den der dünne Firnis der Vegetation nur Tarnung war.
    Präzise wurden die winzigen Sprühköpfe mit ihrer Füllung aus hochkonzentriertem, betäubendem Nervengas ausgefahren.
    Präzise sprangen in der unterseeischen Kontrollzentrale grüne Lampen auf Rot um, präzise überzog sich der Umriß der Insel im Rasterbild des Computers mit hellen Punkten. Das Sicherheitssystem gegen unerwünschte Eindringlinge war mit großem Aufwand installiert worden - jetzt sollte es sich bewähren.
    Am Strand wurden zum erstenmal in dieser Nacht die Wachen abgelöst.
    Kormak machte Anstalten, Brass zu wecken. Konan, der zweite Posten, sah noch einmal prüfend in die Runde. Dabei blieb sein Blick an einem metallisch blinkenden Gegenstand unter einem umgestürzten Palmenstamm hängen.
    Der große, knochige Mann mit dem wirren dunklen Haar zog die Brauen zusammen.
    Genau wie Gillon vor einigen Stunden wollte er zu dem Metallding hinübergehen, um es sich genauer anzuschauen. Aber er kam nicht mehr dazu.
    Ein eigentümlich trockenes Geräusch erklang, als werde Folie zerrissen.
    Dann ein gleichmäßiges, scharfes Zischen, durchdringender als der Wind, fauchend fast und ...
    Konan fuhr zusammen, als er jäh den stechenden Geruch spürte.
    Mit dem nächsten Atemzug begannen seine Lippen zu brennen, seine Mundhöhle, seine Lungen. Grünlicher Nebel flimmerte vor seinen Augen. Er wollte sich herumwerfen, Alarm geben, aber er hatte plötzlich das Gefühl, in einem zähflüssigen Brei zu schwimmen, der alle seine Bewegungen auf groteske Weise verlangsamte.
    Von dem Augenblick, als er seine Beine nicht mehr spürte, bis zum Moment des Aufpralls im Sand schien eine Ewigkeit zu vergehen.
    *
    Charrus Herz hämmerte.
    Neben ihm duckte sich Cris tief hinter ein fremdartiges Gerät, das einfach in einer Nische abgestellt worden war. Schräg gegenüber gab es eine offene Tür, und eine zornige, erstickte Stimme drang auf den Flur hinaus.
    »Wer seid ihr? Was sollt ihr von uns? Was ...«
    Jarlons Stimme!
    Charru hörte an ihrem Klang, daß sein Bruder verletzt war, aber für den Moment überwog Erleichterung alles andere. Jarlon lebte und Gillon lebte auch. Er hatte offenbar erst gerade das Bewußtsein wiedererlangt, aber sein erstickter Fluch war unverkennbar gewesen.
    Charru richtete sich mit zusammengepreßten Lippen auf.
    Das Lasergewehr hatte er sich an die linke Schulter gehängt, mit der Rechten zog er das Schwert aus dem Gürtel. Sein Blick suchte Cris. Der Junge war weiß wie die Wand in seinem Rücken. Das breite, unterarmlange Jagdmesser umklammerte er so hart, daß die Knöchel hervortraten.
    »Glaubst du, daß du hart genug mit der flachen Klinge zuschlagen kannst?« fragte Charru flüsternd.
    »Ich ... ich denke ja.«
    »Dann versuch es! Wir wissen nicht, wer sie sind und was sie wollen.«
    Cris nickte.
    Charru überquerte auf Zehenspitzen den Flur. Seiner Schätzung nach hielten sich außer

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