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Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur

Titel: Söhne der Erde 21 - Kampf Um Merkur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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befinden mußte. Aber unter den Merkuriern gab es offenbar einen fähigen Kopf.
    Farr, dachte der greise General.
    Dane Farr galt als Militär-Experte. Vor zwanzig Jahren war er ein junger Offizier gewesen, der eine glänzende Karriere vor sich hatte. Eine Karriere, die er irgendwelcher alberner Skrupel wegen wegwarf. Aber zwanzig Jahre Luna hatten seine Begabung offenbar nicht geschmälert.
    Oder war er, Kane, im Irrtum, wenn er die Basis seiner Gegner in der Nähe der Schiffe vermutete.
    Möglich! Man würde sehen. Auf jeden Fall stand fest, daß Außenschirme und Ortungsinstrumente die Ebene dort unten als übersichtliches, infolgedessen sicheres Gelände auswiesen.
    Blieb die ehemalige Luna-Fähre.
    Ein unbewaffnetes Transportschilf. Was allerdings nicht ausschloß, daß sie böse Überraschungen bieten konnte. General Kane furchte die Stirn. Drei Sekunden lang dachte er scharf nach, dann wandte er sich an seinen persönlichen Adjutanten.
    »Zwei Aufklärer zum Anflug auf die Fähre bereitmachen!« ordnete er an. »Drei leichte Kreuzer als Eingreif-Reserve in einen planetennäheren Orbit! Die Aufklärer sollen versuchen, das Schiff zu zerstören. Falls sie beschossen werden, sofortiger Rückzug und massierter Angriff durch die Kampfkreuzer.«
    Der Offizier gab die Befehle mit ausdrucksloser Stimme weiter.
    Ein paar Minuten später zündeten die Steuertriebwerke von zwei Aufklärern und lenkten sie aus der Umlaufbahn in eine flache Anflugkurve. Gleichzeitig wurden drei »Deimos«-Kreuzer in einen planetennäheren Orbit manövriert. Sie würden landen müssen, um die Fähre anzugreifen. Die Aufklärer dagegen waren atmosphäretauglich. Wie brüllende Ungeheuer näherten sie sich der »Freier Merkur« und fächerten auseinander, um das Schiff in die Zange zu nehmen.
    Nichts geschah.
    Der Nachteil der Aufklärer bestand in der geringeren Reichweite ihrer Waffensysteme. Daß sie zudem in der Atmosphäre äußerst schwerfällig waren, lag auf der Hand. Dem zweiten Anflug ging ein umständliches Manöver voraus. General Kane beobachtete die Schirme und registrierte zufrieden, daß die Fähre offenbar tatsächlich unbewaffnet war.
    Diesmal schlossen die beiden Aufklärer ihre Umklammerung enger.
    Von einer Sekunde zur anderen erhellten zwei gigantische Feuerstrahlen die Nacht, fingerten über die Ebene, schienen die »Freier Merkur« wie eine zuschnappende Schere zu packen. Glut umfloß das Schiff, als hülle es sich in einen Flammenmantel. Ein greller Blitz zuckte, und während die beiden Aufklärer mit donnernden Triebwerken davonzogen, neigte sich die ehemalige Luna-Fähre langsam zur Seite.
    Selbst auf dem Außenschirm des schweren Kampfraumers war der Regen glühender Trümmer zu sehen, der wie eine geisterhafte Feuerblume aufblühte und Sekunden später erlosch.
    Die »Freier Merkur« existierte nicht mehr. Manès Kane atmete tief durch, und einen Augenblick milderte der befriedigte Ausdruck die Schärfe seiner Raubvogelzüge. »Phase eins der Operation abgeschlossen«, stellte er fest. »Oberst Jaschin?«
    Gregory Jaschins Gesicht mit dem dichten schwarzen Haar und den ausgeprägten Wangenknochen erschien auf dem Monitor.
    »General?«
    »Ich möchte den Ablauf von Phase zwei mit Rücksicht auf das günstige Gelände etwas ändern. Lassen Sie die »Sirius« an einem zentralen Punkt landen und säubern Sie das Gebiet innerhalb Ihrer Waffenreichweite.«
    »Verstanden, General.«
    Jaschin lächelte.
    Selbst Ivor Parlette an Bord der »Andromeda« erkannte die Vorteile der Strategie. Es war so gut wie ausgeschlossen, einen überschweren Kampfraumer auf einer fast tischflachen Ebene anzugreifen. Selbst wenn es dort unten verborgene Sprengladungen gab - sie würden von der Gewalt der Bremstriebwerk-Strahlen zerblasen werden, längst ehe sie dem Schiff gefährlich werden konnte.
    Es dauerte eine knappe Stunde, bis die »Sirius« als gewaltiger Metallgigant aus der Ebene ragte.
    Schockstrahlen und massives Laserfeuer beseitigten im weiten Umkreis jedes Sichthindernis. Einen Augenblick glaubten die Marsianer an Bord zu träumen, als sie im geisterhaften roten Licht die ersten Drachenkamm-Echsen sahen. Aber auch die monströsen Bestien verglühten in Sekundenschnelle. Die Ebene um die »Sirius« würde ganz sicher keine bösen Überraschungen mehr bieten, und damit hatte der Flottenverband die Operationsbasis gewonnen, die er brauchte.
    Während ein Teil der Schiffe im Parkorbit blieb, landeten vier »Deimos«-Kreuzer und

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