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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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begriff nicht, woran es lag - bis eins der Wesen weiterging und sich nach ein paar Schritten in Luft aufzulösen schien.
    Camelo zuckte zusammen.
    »Ein Energieschirm!« stieß er hervor. »Etwas, das die Landschaft reflektiert wie - wie eine Art Spiegel.«
    »Sieht so aus. Also komm, schauen wir uns an, was dahinterliegt.«
    Entschlossen setzte sich Charru in Bewegung.
    Ganz kurz zögerte er, bevor er in das fremdartige Medium tauchte. Seine Haut prickelte leicht. Zwei Schritte - und vor ihm lag eine völlig veränderte Umgebung.
    Kein Nebel, keine Vegetation, keine erstickende Feuchtigkeit. Selbst die Luft schien anders zusammengesetzt, und die Beleuchtung, die von einer Art strahlendem Zeltdach ausging, wirkte hell auch für menschliche Augen.
    Vier glänzende Halbkugeln markierten die Ecken eines quadratischen Platzes, dessen Boden aus elastischem Kunststoff bestand. In der Mitte ragte ein metallener Mast auf, gruppierten sich technische Geräte und Aggregate, wie sie die Terraner nie zuvor gesehen hatten. Etwa ein Dutzend von den kleinen grauhäutigen Wesen gingen emsig verschiedenen Tätigkeiten nach, deren Sinn nicht erkennbar war. Ihre Rüssel befanden sich in ständiger Bewegung, die Augenspalten hielten sie meist geschlossen. Offenbar vertrugen sie das helle Licht schlecht - Beweis genug, daß jedenfalls nicht sie diese Anlage errichtet hatten.
    Charru zuckte zusammen, als sich in einer glänzenden Halbkugel eine Öffnung bildete und eine Art Gangway ausfuhr. Camelo zog nachdenklich die Unterlippe zwischen die Zähne.
    »Könnten das Raumschiffe sein?« fragte er leise.
    »Möglich ... Ich hoffe es. Eine raumfahrende Rasse wird uns vielleicht helfen können, das Sol-System wiederzufinden.«
    Auf einen Wink ihrer Begleiter hatten sich die beiden Männer in Bewegung gesetzt.
    Langsam gingen sie über den Boden, der wie eine straff gespannte Membran federte. Charru betrat als erster die Gangway. Die merkwürdige muldenförmige Stufe unter seinen Füßen trug ihn mit einem leisen Zischen aufwärts.
    Vor ihm lag ein kleiner gewölbter Raum, dessen Wand sich im nächsten Augenblick öffnete. Eine Schleusenkammer? Hatten sie tatsächlich ein Raumschiff betreten? Charru wechselte einen Blick mit Camelo, machte ein paar zögernde Schritte über den schwingenden Boden und blieb erneut stehen.
    Die Wände des kreisrunden Raumes glänzten metallisch. Es gab viereckige Öffnungen, deren gewölbte Schirme an Monitore erinnerten. Es gab fremdartige Geräte, ein Gewirr leuchtender Punkte, eine Reihe runder Gebilde, die aus einer Mulde mit einem wulstartigen Rand bestanden. Sitze, erkannte Charru im nächsten Augenblick. Sitze für Wesen, deren Körper nur sehr entfernt menschenähnlich wirkten.
    Elastische Säulen ohne Beine, nur mit verkümmerten Armstümpfen und blassen, ungewöhnlich großen Köpfen. Eckige Köpfe, haarlos, eigentümlich nackt, mit großen Augenöffnungen, einem schmalen Mundspalt und ein paar seltsamen Auswüchsen, die nicht verrieten, ob es sich um Nasen, Ohren oder völlig andere Sinnesorgane handelte. Die Augen glommen in einem matten grünlichen Licht. Die Körper schienen sich beständig leicht zusammenzuziehen und wieder zu dehnen, eine fast tänzerisch anmutende Bewegung, die den Boden in leichte Schwingungen versetzte. Den flachen weißen Gesichtern war nicht der geringste Ausdruck anzusehen. Jedes der Wesen trug, auf nicht genau erkennbare Art befestigt, eine diskusförmige Metallscheibe am Körper. Und aus einer dieser Scheiben drang im nächsten Moment eine monotone, blecherne Stimme.
    »Wir wissen, daß ihr als Freunde kommt. Wir haben euer Schiff gesehen, eure Worte gehört und eure Sprache gelernt. Die Enzyklopen heißen euch willkommen.«
    *
    »Was, zum Teufel, wollen die eigentlich da draußen?« fragte Karstein durch die Zähne.
    Dane Farr zuckte die Achseln. Genau wie Gerinth beobachtete er die Außenschirme. Aber er achtete weniger auf die beiden Marsianer, die nach Crests unüberlegter Reaktion bei der Begegnung mit den Fremden ohnehin wieder unbewaffnet waren, sondern spähte angestrengt in den Nebel, weil er hoffte, daß die anderen endlich auftauchen würden. Der See lag ganz in der Nähe, sie hätten längst zurück sein müssen. Charru hat das Lasergewehr bei sich, beruhigte sich Farr. Und Mark Nord mochte etwas Interessantes entdeckt haben. Aber wenn es jetzt noch lange dauerte ...
    »Sie machen kehrt«, knurrte Karstein, der den Marsianern äußerst mißtraute. »Mir gefällt

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