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Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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freundlichen grauhäutigen Planetenbewohner in ihre Siedlung, die auf den ersten Blick wie eine Ansammlung großer Schirmpilze aussah.
    Es war eine seltsame Umgebung, die sie kennenlernten, eine graue, schmucklose, äußerlich trostlose Welt, deren Annehmlichkeiten sich den Terranern mangels geeigneter Sinnesorgane nur mittelbar erschlossen. Immer wieder mußten sie die mitgebrachten Sauerstoffmasken benutzen, wenn sie den erhöhten Kohlendioxyd-Gehalt der Luft vergessen hatten und plötzlich von Schwäche und Schwindelgefühlen befallen wurden. Das Innere der Wohnung erschien ihnen eng und stickig heiß, Nebel und Dämmerlicht wirkten beklemmend. Kunst und Kultur, von ihren Gastgebern mit Hilfe des Sprach-Decoders geschildert, blieben ihnen verschlossen. Sie begriffen die Funktion der Duft-Träger, die innerhalb der Häuser hingen, wie Gemälde in menschlichen Wohnungen. Sie begriffen, daß in einer unterirdischen Halle eine umfangreiche Bibliothek existierte, die mit Hilfe des Geruchsinns »gelesen« wurde, sie begriffen auch die ungefähre Funktion eines Gerätes, dessen Namen der Sprach-Decoder als »Parfüm-Orgel« wiedergab. Aber ihrem menschlichen, visuell orientierten Begriffsvermögen erschien diese phantastische Welt der Düfte trotz allem grau - und im Grunde völlig unverständlich.
    Das einzige, was sie ganz unmittelbar zu empfinden vermochten, war die Atmosphäre von Frieden, Harmonie und Gleichklang, die das Leben der Fremden bestimmte.
    Es gab keine Aggressionen, keine erkennbaren Machtstrukturen - offenbar auch keinen Wettbewerb und keinen Ehrgeiz, der sich nicht auf das Wohl der Gemeinschaft gerichtet hätte. Die Rhinos lebten im Einklang mit der Natur, locker organisiert in Clans, die nicht miteinander in Konkurrenz zu treten brauchten, da der Planet ihnen alles bot, was sie benötigten. Sie lebten ein Leben, das sich für die Menschen im Verborgenen abspielte. Gespräche waren mit Hilfe des Decoders zwar möglich, aber sie gestalteten sich schwierig, weil die fremden Wesen eine völlig andere Welt wahrnahmen als die Menschen.
    Die Enzyklopen unter dem Energieschirm ihrer Basis hatten solche Schwierigkeiten offenbar nicht. Ihre Wünsche waren den Rhinos Befehl - und es gab viele Wünsche. Charru gewann immer deutlicher den Eindruck, daß sich die fremden Besucher als Herren dieses Planeten fühlten. Aber was wollten sie? Daß Hitze und Nebel nicht zu den Lebensbedingungen gehörten, die sie schätzten, verriet ihre Basis. Sie verriet überdies, daß der Besuch nicht auf Dauer geplant war. Und um eine einfache Forschungsexpedition konnte es sich auch nicht handeln, denn dafür interessierten sich die Gäste einfach zuwenig für die Zivilisation ihrer Gastgeber.
    Nicht nur Charru, Camelo, Gerinth und Katalin fühlten wachsendes Mißtrauen gegen die Fremden aus dem All.
    Mark und Dane, die mit dem Gleitschlitten aus der Landefähre in die Siedlung der Rhinos herüberkamen, wirkten sehr nachdenklich. Der Sprach-Decoder ließ sich abschalten, sodaß sie ungehindert sprechen konnten.
    »Es hat keinen Sinn«, faßte Mark zusammen. »Wir können die Technik dieser Fremden nicht nutzen, weil wir nicht in der Lage sind, die entsprechenden energetischen Impulse zu erzeugen. Und die Enzyklopen selbst haben nur einen verhältnismäßig kleinen Teil der Milchstraße erforscht. Wir kennen ihren Spiralarm so wenig wie sie den unseren.«
    »Also keine Möglichkeit, den Steuercomputer so zu programmieren, daß uns die »Kadnos« zurückbringt?« fragte Charru.
    »Absolut keine Möglichkeit.« Mark zögerte. »Übrigens wollen sie uns etwas vorführen - nur dir und mir, meine ich.«
    »Und was soll das sein?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, daß mir die Sache nicht gefällt. Ich glaube allmählich, diese »Allwissenden« sind felsenfest davon überzeugt, das ganze Universum sei nur dazu da, ihren persönlichen Nutzen zu mehren.«
    »Das ganze Universum einschließlich der »Kadnos«?«
    Mark hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß sie uns mehr für ihresgleichen halten, als sie es bei den Rhinos tun. Aber es könnte ja auch sein, daß sie das alles rein unter dem Aspekt von Nützlichkeitserwägungen betrachten, daß sie uns ganz einfach für brauchbarer halten.«
    Charru grub die Zähne in die Unterlippe.
    »Haben sie Waffen?« fragte er nach einem langen Schweigen.
    »Ich denke doch. Nur gezeigt haben sie uns keine. Vielleicht aus Höflichkeit, vielleicht aus anderen Gründen. Und das gefällt

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