Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen

Titel: Söhne der Erde 23 - Jenseits Von Tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
der Außenhaut.
    Waffen zweifellos. Gewaltige Strahler, die im gleichen metallischen Glanz schimmerten wie die Öffnungen in den Armstümpfen der Enzyklopen. Charru spürte immer noch das heftige Brennen der Haut. »Nur« auf Betäubung und schwache Schmerzerzeugung sei der Strahl eingestellt gewesen, hatten die Fremden gesagt. Was hieß, daß sie ihm genausogut eine tödliche Intensität verleihen konnten.
    Der Schirm erlosch.
    »Ich hoffe, ihr habt begriffen«, sagte die Stimme aus dem Decoder. »Wir sind nur Kundschafter. Unsere Flotte wird uns folgen, bald schon.«
    »Wie bald?« wollte Charru wissen.
    »Fragt nicht zuviel. Ihr braucht es nicht zu wissen, denn wir sind sicher, daß ihr die Ehre, zu unseren glücklichen Dienern zu gehören, nicht zurückweisen werdet. Noch heute gedenken wir den neuen Bund mit einem Festmahl zu besiegeln, prächtiger als das vergangene. Ihr werdet erscheinen!«
    Das war ein Befehl.
    Charru biß die Zähne zusammen und beherrschte sich auch diesmal. Wenn sie überhaupt etwas erreichen wollten, mußten sie zunächst hier heraus. Die Fremden verabschiedeten sie mit den gewohnten Floskeln. Charru und Mark bedankten sich für die »freundliche Einladung«, und die Enzyklopen waren zufrieden.
    Denn der Decoder setzte nur die Worte in energetische Impulse um, aber nicht den Zorn und den beißenden Sarkasmus, der in den menschlichen Stimmen mitschwang.
    *
    Im Beiboot hatten die Menschen gespannt gewartet, aber sie mußten sich gedulden.
    Charru und Mark schwiegen, während das Fahrzeug startete und nach kurzem Flug am alten Platz wieder niederging. Die beiden Männer waren nicht mehr sicher, ob sich der Sprach-Decoder tatsächlich zuverlässig abschalten ließ, und sie konnten auch nicht wissen, wie weit das Wahrnehmungsvermögen der Enzyklopen reichte. Immerhin wußten sie, daß die Landefähre schallisoliert war. Mark Nord nahm die flache Scheibe des Decoders an sich und stieg aus, während Charru berichtete. Ein langes Schweigen folgte. Der erste, der wieder Worte fand, war ausgerechnet Jerome Crest, der uranische Kommandant.
    »Wir müssen fliehen, sofort! Wir müssen ...«
    »Und die Rhinos einfach ihrem Schicksal überlassen?« fragte Camelo leise.
    Wieder wurde es still. Dane Farr fuhr sich mit allen fünf Fingern durch das dunkle Haar.
    »Welche Chance hätten sie?« fragte er dagegen. »Die Enzyklopen sind ihnen haushoch überlegen. Und was könnten wir gegen eine Raumflotte unternehmen?«
    »Ob die Rhinos keine Chance haben, ist noch nicht heraus«, stellte Charru fest. »Wir müssen sie zumindest warnen. Aber dabei müssen wir vorsichtig sein. Die Enzyklopen haben uns belauscht, noch bevor wir sie trafen, sonst hätten sie den Sprach-Decoder nicht programmieren können. Wir kennen ihre Fähigkeiten nicht.«
    »Wir kennen sie teilweise«, verbesserte Farr. »Einiges haben sie Mark und mir immerhin erzählt und vorgeführt. Ich bin fast sicher, daß sie zum Beispiel mit ihren Energieimpulsen keine unterirdischen Räume erreichen können.«
    »Und wie kommst du darauf?«
    »Sie haben eine Menge Fragen über die Transporttunnel der Rhinos gestellt. Ich hatte den Eindruck, daß sie sich nicht dorthin wagen, vermutlich aus Furcht vor einer Blockierung ihrer Fähigkeiten.«
    »Also könnten wir uns mit den Rhinos unterhalten, ohne daß wir riskieren ...«
    »Sie sind verrückt!« fuhr Jerome Crest dazwischen. »Ich protestiere! Sie haben kein Recht, die Vernichtung der »Kadnos« zu riskieren. Diese ganze Angelegenheit geht uns nichts an!«
    »Die Enzyklopen wollen uns ebenfalls zu glücklichen Dienern machen«, erinnerte ihn Varesco. Die Stimme des marsianischen Piloten klang überraschend ruhig und entschlossen. »Außerdem geht es nicht darum, eine Raumflotte anzugreifen, sondern ein paar freundliche, ahnungslose Geschöpfe zu warnen. Das ist das mindeste, was wir ihnen schulden.«
    Crest schwieg, aber er schoß Varesco einen Blick voll glühender Wut zu.
    Charru schwang achselzuckend herum und stieß das Schott auf. Crest mußte eigentlich wissen, daß im Grunde keine Gefahr bestand. Sie hatten über Funk erfahren, daß es ihren Gefährten gelungen war, den Überlicht-Antrieb wenigstens provisorisch zu reparieren. Der Steuercomputer speicherte bereits Zielkoordinaten, die ihnen zwar nicht weiterhelfen, aber zumindest einen sicheren Transit ermöglichen würden. Und in den Hyperraum konnten ihnen die Schiffe der Enzyklopen nicht folgen.
    Draußen unterhielt sich Mark über den

Weitere Kostenlose Bücher