Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
bediente den Hand-Kommunikator.
»Total-Ausfall«, erklärte er nach einer Weile lakonisch. »Wir können nichts machen. Nicht ohne ein halbes Dutzend Ersatzteil-Einheiten.«
»Und haben wir die?«
Wieder setzte sich Raul Madsen mit der Computer-Zentrale in Verbindung.
»Haben wir nicht«, sagte er schließlich.
»Aber ...«
»Tut mir leid, Ken. Die Konstrukteure der »Kadnos« sind offenbar davon ausgegangen, daß das Schiff bei einem Schaden jederzeit Hilfe ordern kann. An etwas anderes als Flüge innerhalb des Sonnensystems ist nie gedacht worden. Laut Computer haben wir keine Ersatzteile an Bord. Jedenfalls nicht die kompletten Instrumenten-Einheiten, die wir brauchen. Natürlich müssen wir uns noch davon überzeugen, daß der Computer tatsächlich recht hat, aber in diesem Fall sehe ich eigentlich keinen Grund, daran zu zweifeln.«
»Was heißt, daß wir hier festsitzen und den Schaden nicht beheben können«, sagte Ken Jarel dumpf.
Madsen nickte. »Nicht aus eigener Kraft. Wir brauchen Hilfe. Hilfe von den Bewohnern dieses Planeten?«
Der alte Mann zuckte die Achseln.
»Wir haben keine Wahl, Ken«, sagte er ruhig. »Wir können nur hoffen, daß die Fremden doch nicht so aggressiv sind, wie es den Anschein hat.«
*
Charru ballte die Fäuste, bis sich die Fingernägel schmerzhaft in seine Haut bohrten.
Mark, dachte er. Mark und seine Begleiter hatten es geschafft, einen Zugang zu den unterirdischen Anlagen zu finden. Und sie ahnten nicht, auf welche Macht sie treffen würden.
»Sie sind unsere Freunde«, sagte Charru gepreßt. »Sie wollen uns helfen, nichts weiter. Wenn sie nicht angegriffen worden wären, hätten sie eure Roboter sicher nicht zerstört.«
Eine Weile blieb es still.
Genau wie Camelo und Dane Farr starrte Charru auf den Monitor, der einen breiten, gewölbten Tunnel zeigte. Die Abbilder der vier Männer bewegten sich vorsichtig weiter. Mark Nord mit schußbereitem Lasergewehr. Karstein, Gillon von Tareth, Gerinth, der weißhaarige Älteste. Charrus Blick wanderte zu den schwebenden Kugeln, zu den Kyborgs, die gerade eben kaltblütig einen Menschen getötet hatten, nur weil sie Informationen aus seinem Hirn benötigten und seine sogenannte Lebenskraft ihnen schwach erschien.
»Wir glauben euch«, sagte die Decoder-Stimme. »Wir werden unsere Diener anweisen, eure Freunde als Gäste zu empfangen. Aber sie müssen in Frieden kommen, dürfen nicht noch mehr zerstören.«
Charru atmete vorsichtig auf. »Laßt mich mit ihnen reden und ...«
»Sprich! Wir haben Geräte, die dafür sorgen, daß eure Freunde deine Stimme hören. Unser Diener mit dem Namen Dreizehn wird dir zeigen, was du tun musst.«
Ein unhörbarer Befehl brachte eins der Maschinenwesen in Bewegung.
Charru folgte ihm zu einem Instrumentenpult. Greifarme klickten, Knöpfe wurden gedrückt, und aus der Abdeckung des Pultes klappte etwas, das Charru für das Mikrophon einer Kommunikationsanlage hielt.
»Sprich!« wiederholte der Kyborg. »Deine Freunde werden dich verstehen, und sie werden antworten können.«
Charru nickte.
»Mark?« rief er probeweise. »Mark! Kannst du mich hören?«
Auf dem Monitor sah er seine Gefährten heftig zusammenzucken.
Mark Nord riß im Reflex das Lasergewehr hoch. Karstein, Gillon und Gerinth blieben geduckt stehen. Charru atmete tief durch.
»Alles in Ordnung, Mark! Die Roboter werden euch nicht noch einmal angreifen. Ich spreche über einen Kommunikator. Unsere - Gastgeber sagen, daß ihr antworten könnt.«
Mark kniff die Augen zusammen.
»Hörst du mich?« fragte er gedehnt.
»Ja.«
»Und - diese Gastgeber sind wirklich Gastgeber?«
»Ja, Mark. Es ist keine Falle. Ich kann dir jetzt nicht beweisen, daß wir nicht unter Drogen stehen oder sonstwie gezwungen werden, aber selbst wenn es so wäre, hätte es keinen Sinn zu kämpfen. Die Bewohner dieses Planeten sind Kyborgs, Mark. Sie verfügen über eine ganze Armee von Robotern, und sie haben Waffen, gegen die wir nichts ausrichten könnten.«
»Kyborgs?« echote Mark ungläubig.
»Genau. Viel mehr wissen wir selbst noch nicht, aber ich hoffe, daß wir es erfahren. Die Roboter werden euch hierherbringen. Sie haben Anweisung, euch als Gäste zu behandeln.«
»Na dann ...«, sagte Mark lapidar
Sein Gesicht drückte Zweifel aus. Berechtigte Zweifel vielleicht. Aber er würde beim Auftauchen der Roboter zumindest nicht blindlings um sich schießen.
Langsam gingen die vier Männer weiter.
Über die Bildschirme konnte Charru
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