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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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das ihr schützt. Wir werden euch nicht angreifen, und wir werden auf diesem Planeten nichts zerstören. Das war nie unsere Absicht und ist es auch jetzt nicht.«
    »Du sprichst wahr. Die Erinnerungen deines Freundes sagen mir, daß ihr tatsächlich in friedlicher Absicht gekommen seid. Wir wissen jetzt alles über euch. Wir wissen, daß ihr zwei verschiedenen Völkern entstammt und einander bekämpft habt. Aber wir wissen auch, daß ihr in der Stunde der Not die Kraft gefunden habt, die Gegensätze zu überwinden. Ihr seid zu Vernunft und Einsicht fähig, also werdet ihr euch auch jetzt nicht vom Haß verblenden lassen. Schwört ihr bei dem, was ihr Ehre nennt, euch nicht gegen uns zu wenden?«
    Charru nickte nur.
    Sekunden später lockerte sich der Griff der Stahlklammern um seine Arme, und die metallenen Tentakel glitten von ihm ab. Auch Camelo und Dane Farr wurden losgelassen. Einen Augenblick blieb es still, dann erklang wieder die leidenschaftslose mechanische Stimme.
    »Wir glauben euch. Wir hoffen, ihr werdet noch einsehen, daß das Opfer nicht zu groß war, das gebracht werden musste.« Und nach einer Pause: »Die Erinnerungen eures Freundes sagen nichts darüber, was ihr für die Zukunft plant, wenn euer Schiff wieder repariert ist. Werdet ihr den Planeten verlassen oder werdet ihr bleiben? Unser Wunsch wäre es, daß ihr bleibt, daß ihr euch ansiedelt auf dieser Welt.«
    »Und warum?« fragte Charru gedehnt.
    »Weil wir neues Leben brauchen. Weil wir zwar in unseren künstlichen Körpern weiterexistieren, aber nicht das Überleben unserer Rasse sichern können. Ihr seid unseren Vorfahren ähnlicher, als ihr ahnt, und wenn ihr euch entschließen könntet, hier zu leben, würde das alles leichter für uns machen. Seit vielen Jahren sind wir auf der Suche nach Wesen, die uns gleichen. Immer wieder haben wir Sonden gebaut und hinausgeschickt - bis heute vergeblich.«
    Charru runzelte die Stirn.
    Deshalb also die Robot-Schiffe! Sonden, die auf der Suche nach Leben die Tiefen des Alls durchmaßen. Sonden, die Sternensysteme anflogen, Daten und Informationen sammelten und die - vielleicht - bei ihrer Suche auch in die Nähe des Sol-Systems gelangt waren.
    »Wir können nicht hierbleiben«, sagte Charru langsam. »Wenn ihr die Erinnerung unseres Freundes kennt, dann wißt ihr auch, daß unser Volk auf einem fernen Planeten in Gefangenschaft vegetiert und auf Hilfe wartet. Wir haben uns verirrt, aber wir suchen den Weg zurück.« Er machte eine Pause und biß sich auf die Lippen, weil ihm seine eigene Hilflosigkeit nur zu genau bewußt war. »Werdet ihr uns hindern? Werdet ihr uns zwingen, hierzubleiben?«
    »Wir werden euch nicht zwingen. Es wäre sinnlos.«
    »Und könntet ihr uns helfen, unser eigenes Sonnensystem wiederzufinden?«
    »Ich weiß es nicht, Fremder. Es sind viele Sterne, die unsere Schiffe angeflogen haben, es gibt unzählige Informationen, die unsere Computer speichern. Wenn wir können, werden wir euch helfen. Erzählt uns, was ihr über eure Heimat wißt, dann werden unsere Diener, die Computer, befragen.«
    Dane Farr übernahm es, all die Einzelheiten zusammenzufassen, die vielleicht nützlich sein konnten und die sich schon einmal als viel zu spärlich erwiesen hatten, um einen bestimmten Punkt in einem völlig anderen Teil der Milchstraße aufzufinden.
    Charru hörte zu. Immer noch spürte er den kalten, erbitterten Zorn. Die Erinnerung an Sean Sanders Tod brannte wie ein Feuermal. Er wußte, daß er diesen sinnlosen, brutalen Tod nie vergessen würde. Aber er wußte auch, daß sie keine andere Wahl hatten, als sich mit den kalten, unmenschlichen Gehirnen in ihren Metallkugeln zu arrangieren.
    Die Kyborgs stellten noch ein paar Fragen, doch Dane Farr kam nicht mehr zu einer Antwort.
    Ganz plötzlich gellte im Raum ein schriller, hoher Ton auf. Eine Alarmsirene, dachte Charru sofort. Und die Reaktion der Kyborgs bestätigte seine Vermutung.
    »Fremde sind in die unterirdische Stadt eingedrungen«, sagte die Decoder-Stimme. »Unsere Diener wurden vernichtet.« Und mit einem scharfen metallischen Summen: »Sind das die friedlichen Absichten, von denen ihr gesprochen habt?«
    *
    Die kleine Lampe am Griff des Kontrollgerätes flackerte kurz auf und erlosch.
    Ken Jarel biß die Zähne zusammen. Er versuchte es ein zweites und ein drittes Mal, mit dem gleichen Ergebnis.
    »Was sagt der Computer?« wollte er wissen.
    Raul Madsen, der ein paar Meter über ihm auf einer schmalen Stahlgalerie stand,

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