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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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ihren Weg genau verfolgen. Er hatte keinen Grund, an dem Versprechen der Kyborgs zu zweifeln. Aber er konnte nicht aufhören, an das schreckliche Schicksal zu denken, das Sean Sander erlitten hatte, und kämpfte vergeblich gegen die nagenden Zweifel, die ihn nicht losließen.
    *
    Das Surren der Laufräder klang eigentümlich hohl in dem gewölbten Tunnel.
    Mark ging voran, das Lasergewehr wieder über die Schulter gehängt. Neben ihm betrachtete Gillon mit zusammengekniffenen Augen die glatten Wände und die schmaleren Quergänge, die in regelmäßigen Abständen links und rechts abzweigten. Das Surren kam von vorn, wo der Tunnel in eine Art Halle mündete. Auch hier herrschte gedämpftes blaues Licht. Die Männer blieben zögernd stehen und sahen sich um.
    Ein halbes Dutzend Gänge führten weiter.
    Dazwischen lagen Türen, auf deren glattem Kunststoff Leuchtpunkte glommen und hinter denen sich möglicherweise Transportschächte verbargen. Brauchten Roboter oder Kyborgs Transportschächte? Maschinen ermüdeten nicht. Aber Maschinen brauchten auch keine intakte Umwelt. Die Kyborgs hätten sich sicher nicht so viel Mühe gegeben, die zerstörte Ökologie gesunden zu lassen, wenn es nur um Wesen ihrer Art gegangen wäre.
    Aber um wen sonst?
    Existierten vielleicht auch noch normale Überlebende der Katastrophe? Irgendwo in besonders abgeschirmten Räumen, die ihnen Schutz gaben, bis sie auf die Oberfläche des Planeten zurückkehren konnten?
    Der Anblick der heranrollenden Roboter verdrängte die Gedanken.
    Zehn, zwölf von den Maschinenwesen mit ihren bizarren Greifarmen und Tentakeln kamen aus einem der Gänge. Mark biß die Zähne zusammen. Er traute dem Frieden nicht, und ein Blick in die angespannten Gesichter von Karstein, Gerinth und Gillon verriet ihm, daß es den anderen genauso ging.
    Berechtigtes Mißtrauen, wie sich Sekunden später herausstellte.
    Ruckartig blieben die Roboter stehen. Mit metallischem Klicken schwenkten sie je einen ihrer Arme nach vorn. Düsen begannen zu rotieren, und zischend breiteten sich gelbliche Schwaden aus.
    Kein Zweifel: Die Maschinenwesen wollten die vier Männer nicht als Gäste empfangen, sondern auf eine besonders scheußliche Art vom Leben zum Tode befördern.
VI.
    Charru brauchte zwei Atemzüge, um zu begreifen, was sich auf dem Monitor abspielte.
    Der Bildschirm zeigte die Szene in Schwarz-Weiß, das Gift, das die rotierenden Düsen versprühten, zeichnete sich nur als grauer Nebel ab. Charru sah Mark und die anderen zurückprallen, sah die Roboter unaufhaltsam nachrücken und wirbelte auf dem Absatz herum.
    »Warum?« stieß er hervor. »Warum diese Falle?«
    Das erregte Summen der Kyborgs verriet ihm fast im gleichen Augenblick, daß sie selbst nicht begriffen, was geschah.
    Drei, vier von den schimmernden Kugeln schwebten zu den Instrumenten, ließen Greifarme ausfahren, bedienten in offensichtlicher Hast Tasten und Schalter. Charru starrte auf die Schirme, während die Decoder-Stimme in seinen Ohren dröhnte.
    »Wir verstehen nicht! Es ist unmöglich, daß die Roboter unsere Befehle mißachteten. Seid unbesorgt! Es ist unmöglich!«
    Aber die Schirme zeigten, daß es durchaus möglich war.
    Die vier bedrängten Männer hatten sich herumgeworfen und versuchten zu fliehen. In sicherer Entfernung außerhalb des Giftnebels blieb Mark stehen, schwang erneut herum und riß das Lasergewehr hoch. Ein kurzer Feuerstoß brachte die Front der Roboter ins Wanken. Marks wütender Fluch drang aus dem Lautsprecher und gleich darauf Karsteins erschrockene Stimme.
    »Da sind noch mehr, verdammt! Sie nehmen uns in die Zange!«
    »Weg hier! Der Quergang!«
    Zwei Sekunden später verschwanden die Flüchtenden aus dem Blickfeld der Kameraaugen, hatten sich offenbar in einen der schmaleren Flure gerettet, die nicht überwacht wurden. Aber Charrus Erleichterung dauerte nur einen Atemzug, da die Roboter die Verfolgung sofort aufnahmen.
    »Impuls-Verstärker einschalten! Sofort Desaktivierungs-Impulse abstrahlen! Schnell!«
    Der Decoder übersetzte die Befehle, die der Kyborg gab.
    Ein halbes Dutzend schneller Befehle, die von Greifarmen und Tastern in Schaltfelder eingetippt wurden, farbige Kontrollampen aufleuchten ließen, ein hohes, vibrierendes Singen erzeugten. Zusätzliche Bildschirme flammten auf, zeigten weitere Teile der unterirdischen Anlage: Röhren, Leitungen, fremdartige Geräte. Und Roboter! Emsig dahinsurrende Roboter, die von überall auftauchten, immer mehr wurden und sich

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