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Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Söhne der Erde 24 - Robot-Planet

Titel: Söhne der Erde 24 - Robot-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Roboter erzählt hatten. Berichte, aus denen klar hervorging, daß er, Mark, im Notfall keine Sekunde zögern durfte, die Strahlenwaffe einzusetzen.
    »Und jetzt?« fragte Karstein grimmig.
    Sie standen seitlich vor einem der bogenförmigen Tore. Nur die Umrisse waren zu erkennen und die Stellen, an denen Stahl durchschimmerte. Nichts, das auch nur entfernt nach einem Öffnungs-Mechanismus aussah.
    Gerinth wischte sich mit einer Handbewegung das schlohweiße Haar aus der Stirn.
    »Hast du eine Vorstellung, wie es funktionieren könnte?« fragte er in Marks Richtung.
    Der Venusier schüttelte den Kopf. »Nicht die geringste. Wenn wir Pech haben, läßt sich der Mechanismus ohnehin nur von innen betätigen - im Grunde wäre das logisch.«
    »Ob wir es mal mit Abtasten versuchen?« fragte Gillon gedehnt.
    »Nicht besonders erfolgversprechend.« Mark preßte die Lippen zusammen. »Aber irgend etwas müssen wir schließlich versuchen, also ...«
    Weiter kam er nicht.
    Genau wie seine Gefährten zuckte er zusammen, als plötzlich ein scharfes metallisches Geräusch durch die Stille schnitt.
    Etwas quietschte und ächzte mißtönend. Wie von Geisterhand bewegt schwangen die beiden Flügel des bogenförmigen Tors zurück und gaben den Blick auf einen gewölbten, von schwachem blauem Licht erhellten Betongang frei.
    »Roboter!« stieß Gillon durch die Zähne.
    Auch die anderen hatten die Maschinen gesehen. Ein Dutzend stählerner drohender Schatten, Wächter wahrscheinlich.
    Eilig, zielstrebig, unaufhaltsam kamen sie auf ihren Laufrollen heran. Gillon erkannte mit einem Blick, daß der breite, abwärts führende Tunnel hinter ihnen leer war.
    »Mark!« zischte der rothaarige Tarether.
    Nord hielt bereits das Lasergewehr im Anschlag. Noch trennten fünfzehn, zwanzig Schritte die Menschen von den angreifenden Maschinen. Der Venusier bemühte sich angestrengt, seine Nerven unter Kontrolle zu bringen.
    »Karstein! Gillon!« preßte er hervor. »Wir müssen durch das Tor! Haltet es um Himmels willen offen!«
    »Aye!« brummte der Nordmann.
    Gillon glitt ein paar Schritte zur Seite, um in die andere Flanke der Robottruppe zu gelangen. Sie reagierten nicht, erkannte er, waren auf ein bestimmtes Handlungsschema festgelegt, stur, nicht wirklich intelligent, auch wenn sie hervorragend funktionierende kybernetische Gehirne besitzen mochten. Auf jeden Fall erkannten ihre Kameraaugen die Strahlenwaffe nicht wieder, vor der sie schon einmal zurückgewichen waren. Langsam rückten sie vor, eine drohende Front, und wie auf einen unhörbaren Befehl schwenkten sie die Extremitäten mit den rotierenden Düsen nach vorn.
    »Jetzt, Mark!« rief Gillon.
    Der Venusier handelte.
    Seine Muskeln verkrampften sich. Nur Maschinen! hämmerte er sich ein, während er den Abzug der Waffe durchzog. Rotglühend fauchte der Laserstrahl aus der Mündung. Feuer erfaßte die Maschinenwesen, hüllte sie ein, ließ dichten, wabernden Dampf aufwirbeln. Undeutlich sah Mark die Roboter taumeln, zusammensinken, sich in tropfende Stümpfe verwandeln. Ein gräßliches Bild, denn auch der Venusier kam nicht ganz von der Vorstellung los, etwas zu töten, das vorher gelebt hatte.
    Ein einziger minutenlanger Laserimpuls genügte, um das ganze Dutzend Roboter einzuschmelzen.
    Marks Augen funkelten in einer Regung von unsinnigem Triumph. Gleichzeitig hörte er das Knarren, mit dem die Torflügel wieder zurückglitten, und begriff, daß ihnen nur noch Sekunden blieben.
    »Karstein! Gillon!« schrie er.
    Die beiden Tiefland-Krieger stürmten schon vorwärts.
    Links und rechts stemmten sie sich mit ihrem ganzen Körpergewicht gegen das Tor. Gerinth brauchte nur ein paar Schritte zu machen. Mark sprang über die Reste von drei, vier Robotern hinweg, tauchte in das blaue Licht des Tunnels, Gillon und Karstein lösten sich von den Torflügeln.
    Mit einem dumpfen, endgültigen Laut schloß sich der Ausgang. Stille sank herab. Eine tiefe, atemlose Stille, in der nur noch das fast unhörbare Summen von technischen Anlagen zu hören war.
    Die Männer sahen sich an.
    Karstein schauerte. Mark Nord blickte sich um auf der Suche nach irgend etwas, das ihn beruhigt hätte, weil es seinem technisch geschulten venusischen Verstand vertraut war. Gerinth legte die Hand auf die Schulter von Gillon, dessen Gesicht sich verzerrt hatte.
    Der weißhaarige Älteste der Tiefland-Stämme verlor niemals die Beherrschung.
    »Gehen wir weiter«, sagte er ruhig. »Wir wollten einen Eingang finden. Also

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