Söhne der Erde 24 - Robot-Planet
von keinem Befehlsimpuls aufhalten ließen.
»Das gibt es doch nicht«, murmelte Dane Farr mit bleichem Gesicht. »Sie sind Roboter! Sie haben keinen Willen, kein eigenes Bewußtsein.«
Charrus Blick glitt über die Maschinenwesen, die an den Wänden standen.
Sie rührten sich nicht, aber ihm lief dennoch ein kalter Schauer über den Rücken.
*
Keuchend und atemlos rannten die Männer durch den schmalen, dämmrigen Gang.
Ringsum schien die ganze unterirdische Anlage von Surren und metallischen Klicken widerzuhallen. Eine verdammte Falle, dachte Mark erbittert. Charru und die anderen hatten sich täuschen lassen und ...
Unsinn, schoß es ihm im nächsten Moment durch den Kopf.
Wozu ein solches Täuschungsmanöver angesichts dieser Armee von Robotern? Und warum hätten die Kyborgs die eine Gruppe am Leben lassen sollen, während sie die andere umbringen wollten? Etwas Unerwartetes mußte passiert sein. Etwas, womit weder er, Mark, noch Charru hatte rechnen können ...
»Achtung!«
Mark spürte Karsteins Faust an der Schulter und wurde zurückgerissen.
Unmittelbar vor ihm traten drei, vier Roboter aus einer Nische, die er zu spät bemerkt hatte. Greifarme klickten, Düsen begannen zu rotieren. Aber der Venusier schaffte es, die Waffe hochzureißen und abzudrücken, noch ehe der widerliche gelbe Giftnebel die Luft verpestete.
»Weiter!« knirschte Gillon. »Wir müssen nach oben, verdammt noch mal!«
»Ja! Und zwar so schnell wie möglich, bevor jemand auf die Idee kommt, die gesamte Anlage unter Gift zu setzen.«
»Hältst du das für möglich?« fragte Karstein keuchend.
»Wieso nicht? Ich begreife nur nicht, wen oder was diese Maschinen eigentlich normalerweise vergiften sollen auf einem Planeten, auf dem kaum noch Leben existiert.«
»Vielleicht haben sie das Leben ausgerottet«, knurrte Gillon. »Oder auch das neutralisiert, was für die Zerstörung der Umwelt verantwortlich war. Ich glaube ...«
Er stockte abrupt.
Vor ihnen knickte der Gang rechtwinklig ab. Gillon war der erste, der um die Ecke bog. Mit einem Fluch prallte er zurück, weil er fast gegen eine Wand gelaufen war. Eine Wand, in der sich im gleichen Moment zwei Türen öffneten.
»Transportschächte«, sagte Gerinth gedehnt.
»Dann los! Wir haben keine Wahl.«
Entschlossen betraten die Männer eine Kabine, die eher an einen Stahlkäfig erinnerte als an die schwebenden Plattformen der marsianischen Transportsysteme. Mark Nord musterte eine Reihe von Sensortasten und drückte kurzerhand die oberste. Wieder schoß ihm durch den Kopf, daß dies unterirdische Labyrinth genau wie die Anlagen der Planetenoberfläche auf die Bedürfnisse von menschenähnlichen Wesen zugeschnitten waren, nicht auf die von Maschinen. Die Bewohner des Planeten sind Kyborgs, hatte Charru gesagt. Aber das konnte nicht die ganze Wahrheit sein.
Mit einem Ruck setzte sich die Kabine in Bewegung und schwebte aufwärts.
Mark hielt das Lasergewehr schußbereit. Gillon, Gerinth und Kärstein verharrten in gespannter Aufmerksamkeit. Der Kiefer des Nordmanns mahlte. Alle vier hielten den Atem an, als der Stahlkäfig anhielt und die Tür wieder auseinanderglitt.
Roboter!
Fünf, sechs Maschinenwesen, in zischenden gelblichen Nebel gehüllt. Mark feuerte sofort, drückte den Abzugshebel durch, verwandelte die Angreifer binnen Sekunden in verbogene Metallklumpfen. Immer noch hing der gelbliche Nebel in der Luft, kroch langsam auf die offene Tür des Transportschachtes zu. Die Männer hätten versuchen können, in der Kabine wieder nach unten zu fliehen, aber sie ahnten, daß sie auf diese Weise nie aus dem Labyrinth entkommen würden.
»Durch!« knirschte Gillon und holte noch einmal tief Luft.
Die anderen folgten seinem Beispiel. So schnell sie konnten, rannten sie durch den schmalen Flur, stolperten halb blind und mit brennenden Augen weiter und atmeten erst wieder, als die Sicht klar wurde.
Zwei Minuten später erreichten sie einen breiten, gewölbten Haupttunnel, nach weiteren zwei Minuten schwang vor ihnen eins der Tore im Kraterwall auseinander.
Der Anblick der havarierten Fähre erinnerte sie daran, daß auch hier draußen unbekannte Waffen lauerten.
»Und jetzt?« fragte Gillon atemlos.
»Zum Schiff zurück«, sagte Mark.
»Kommt nicht in Frage!« fauchte Karstein. »Wir können Charru und die anderen nicht einfach im Stich lassen.«
»Er hat recht, Karstein.« Gerinth legte dem blonden Hünen die Hand auf den Arm. »Wir helfen niemandem, wenn wir uns
Weitere Kostenlose Bücher