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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Türe schloß, ließ David aufmerksam werden.
    Langsam drehte er sich um. Seine Augen wirkten rot gerändert und übermüdet. Lara begriff, daß er die halbe Nacht hier verbracht hatte. Sie selbst wollte eigentlich nur kurz hier vorbeischauen, um dann mit dem Kind in die Klinik hinüberzufahren, wo ein Impftermin anstand. Jetzt spürte sie, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte.
    »David .>», begann sie.
    »Wir haben es, Lara«, sagte er. »Wir haben es gefunden! Schau dir das an!«
    Gespannt blickte sie auf den Sichtschirm.
    Jorden löschte die letzten Daten und rief noch einmal den Anfang des Kontrollprogramms ab. Eine lange Versuchsreihe ... Die effektvollsten Möglichkeiten, Wasserpflanzen zu verstärktem Wachstum anzuregen, hatten sie schon vorher erforscht. Jetzt waren die dabei entstandenen Superpflanzen mit einem weiteren chemischen Stoff behandelt worden - und auf dem Schirm erschienen die Meßergebnisse der letzten Stunden.
    Lara atmete tief durch.
    »Sie binden Kohlendioxyd«, sagte sie leise. »Etwa sechs- bis siebenmal mehr als vorher. Unvorstellbare Mengen!«
    »So ist es.« Davids Hand glitt über ein Schaltfeld. »Und jetzt sieh dir das an!«
    Lara runzelte die Stirn.
    »Verlangsamtes Wachstum«, murmelte sie.
    »Richtig«, bestätigte David. »Verlangsamtes Wachstum, künstlich herbeigeführt, das sich umgekehrt proportional zur Menge des gebundenen Kohlendioxyds verhält. Das heißt, wir können den Vorgang kontrollieren, können die Vermehrung der Biomasse in den Ozeanen genau begrenzen, um ein gewisses ökologisches Gleichgewicht zu erhalten. Technisch gesehen wäre es die Einfachheit selber.«
    Mit einem tiefen Atemzug richtete sich Lara auf.
    Ihr Blick hing immer noch an den Zahlen und Daten auf dem Sichtschirm. Sie wartete auf das Gefühl des Triumphs, der Erleichterung, doch sie fühlte nichts als eine seltsame Leere.
    »Und jetzt?« fragte sie.
    David schwieg. Lara dachte an die letzte Unterredung mit ihrem Vater, an den Bericht Professor Koslows, der auf dem Umweg über den Mars in Conal Nords Büro gelandet war. Der Generalgouverneur hatte ihn an die zuständige Universitätsverwaltung weitergeleitet.Wohl wissend, daß man dort nichts unternehmen würde, solange er keine ausdrückliche Empfehlung gab.
    »Wir werden weitere Experimente machen und einen Zwischenbericht erarbeiten müssen«, sagte Lara. »Die Universität Jupiter City wird dir dann wahrscheinlich die Leitung der Forschungsprojekte auf den Monden übertragen ...«
    »Ich werde nicht gehen«, fiel ihr Jorden ins Wort.
    »Du wirst müssen, David. Du weißt, daß du überhaupt keine andere Wahl hast.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich werde vorschlagen, die praktische Anwendbarkeit unserer Forschungsergebnisse auf Terra zu testen. Die Aussichten sind nicht einmal schlecht, einfach weil die Angst, auf den Jupitermonden irgendwelches Unheil anzurichten, zu tief sitzt.«
    Lara warf ihm einen Blick zu.
    Im Grunde wußte sie, daß er das nur sagte, um ihr nicht alle Hoffnung zu nehmen. Die Aussichten waren schlecht. Ein praktischer Versuch auf Terra, um bei den späteren Experimenten auf den Jupiter-Monden sicherzugehen - das klang zwar logisch, aber die Angst vor dem Unsicherheitsfaktor Erde saß tiefer.
    »Willst du es wirklich versuchen, David?« fragte Lara leise.
    Für ein paar Sekunden ging Jordens Blick durch alles hindurch. Als er sich wieder umwandte, lag ein unbewußt schmerzliches Lächeln auf seinen Lippen.
    »Ja, Lara«, sagte er entschieden. »Ich werde alles versuchen, was in meiner Macht steht.«
VI.
    Wie erstarrt standen die Menschen in einem Kreis gespenstisch flackernder Gebilde, die tanzten, sich drehten und wanden, an Feuerstrudel in leuchtendem Gelb, Orange und Karmesin erinnerten.
    Der schwarzhaarige Barbarenfürst kniff die Augen zusammen, geblendet von der plötzlichen Helligkeit. Hitze strahlte, versengende Glut, die binnen Sekunden die Schmerzwelle überschritt. Das Ende, durchzuckte es Charru. Doch dann spürte er, wie die Hitze nachließ, das grelle Licht sanfter wurde, das gespenstische Flackern ruhiger.
    Eine Anpassung an die menschlichen Sinne?
    Steuerte jemand die seltsame Erscheinung? Oder war sie ...?
    »Energiewesen«, flüsterte Mark wie als Antwort auf die unausgesprochene Frage. »Das muß es sein. Eine völlig fremde Lebensform ...«
    »Du meinst, das lebt?« fragte Gillon fassungslos.
    Mark schluckte. »Ich glaube, ja. Ich glaube, es lebt tatsächlich.«
    »Und es denkt«, fügte Camelo leise

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