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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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gefangen.«
    »Mußtest du dir die Finger verbrennen, um das herauszufinden?« fragte Camelo sarkastisch.
    Niemand antwortete.
    Reglos standen sie in dem eigentümlichen Zwielicht, das von den Handlampen und dem regenbogenfarbenen Energiekäfig erzeugt wurde. Jerome Crest atmete heftig. Charru starrte den Uranier durchdringend an, doch in dessen Augen war nichts anderes als Schrecken zu lesen.
    Wenn er die Gruppe in eine Falle geführt hatte, dann offenbar nicht wissentlich.
    Auch die anderen schienen das zu spüren, denn niemand erhob einen Vorwurf. Mark Nord fuhr sich mit dem Handrücken über das Kinn.
    »Wer steckt dahinter?« fragte er heiser. »Die Herren der Zeit?«
    »Nein«, sagte Charru überzeugt.
    »Aber ...«
    »Ich habe sie gespürt«, sagte Camelo leise. »Ich hätte es euch sagen müssen Aber es war so vage, und es ging so schnell vorbei.«
    »Was, zum Teufel?« fragte Gillon scharf.
    »Eine Art - geistiger Berührung. Ich kann es nicht genau beschreiben, ich ...«
    Camelo verstummte.
    Ringsum leuchtete plötzlich nicht mehr nur das gespenstische Energiegitter. Von einer Sekunde zur anderen schienen schimmernde, irisierende Schleier in der Luft zu hängen, wehend, sich drehend und zu eigentümlichen Gebilden formend ...
    Vor den Augen der schreckensstarren Menschen begannen sich die Wesen zu materialisieren, die den Planeten der Zeitherren vor vielen tausend Jahren erobert hatten.
    *
    Der Verwaltungsdiener schluckte.
    Lara Nord lächelte matt. Sie hatte sich daran gewöhnt, daß es Aufsehen erregte, wenn sie ihr Kind bei sich hatte, statt es den staatlichen Einrichtungen anzuvertrauen. Von der Sicherheit ihres Arms aus blickte der kleine Erlend neugierig in die Welt: ein Barbarenkind mit der bronzenen Haut, dem dichten schwarzen Haar und den saphirblauen Augen seines Vaters.
    Lara nickte dem verblüfften Universitätsangestellten zu und betrat das Transportband, das sie in den Trakt der ökologischen Fakultät brachte.
    In der Eingangshalle der Laboratorien präsentierte sie einem weiteren verblüfften Verwaltungsdiener ihre ID-Plakette und den Ausweis, der sie berechtigte, sämtliche Einrichtungen der Universität zu benutzen. Vermutlich hatte noch nie jemand die heiligen Hallen mit einem Baby auf dem Arm betreten. Linda Magirus, Professor der Biologie und im Moment am Zentralcomputer beschäftigt, schluckte ebenfalls ungläubig.
    Sie kannte Lara Nord und wußte, daß die Tochter des Generalgouverneurs mit einem Barbarenkind von der Erde zurückgekommen war. Ihre eigenen Kinder, fünf und sieben Jahre alt, sah die Wissenschaftlerin nur selten, da sie das staatliche Erziehungssystem durchliefen. Professor Magirus stutzte, dann lächelte sie.
    »Behalten Sie ihn bei sich?« wollte sie wissen.
    »Ja«, sagte Lara.
    »Und - später?«
    Für marsianische Verhältnisse war das beinahe eine revolutionäre Frage.
    In der Gesellschaft der Vereinigten Planeten konnten Eltern nur in den ersten fünf Jahren entscheiden, ob sie ihre Kinder bei sich behalten oder dem staatlichen Erziehungssystem anvertrauen wollten. Fünfjährige mußten zur Schule, wurden kaserniert und blieben es bis zum zwanzigsten Lebensjahr. Danach entschied der Computer über ihre weitere Laufbahn. Die Eltern hatten mit diesen Fragen nichts mehr zu tun.
    Lara dachte daran, daß sie ihren eigenen Vater eigentlich erst wirklich kennengelernt hatte, als sie in die Ereignisse um die Flucht der Barbaren aus der Mondstein-Welt verwickelt wurde.
    »Er wird bei mir bleiben«, sagte sie. »Auch später. Ich habe eine Sondergenehmigung.«
    Der Blick der Wissenschaftlerin wirkte nachdenklich, fast sehnsüchtig, während Lara weiterging.
    Die Türen des Labors glitten vor ihr auseinander. Wie immer wurde das kühle Licht der Leuchtwände von den zahllosen Glasflächen ringsum gebrochen. David Jorden beugte sich über den Sichtschirm des Computers, der Ergebnisse und Daten der Versuche sammelte.
    Unwillkürlich drückte Lara das Kind enger an sich.
    Sie wußte, daß vor allem dieses Kind David Jorden immer wieder daran erinnerte, daß sie, Lara, nicht frei war. Damals, als das Gericht Charru zum Tode verurteilt hatte, wäre sie bereit gewesen, Jorden alles zu versprechen, wenn er ihr nur half. Aber er hatte ihr kein Versprechen abverlangt. Er verlangte überhaupt nie etwas. Lara betrachtete seinen Rücken, wie er sich konzentriert über das Computer-Terminal beugte, und spürte eine Welle aufrichtiger Zuneigung.
    Erst der dumpfe Laut, mit dem sich die

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