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Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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bedacht, daß sich die Evolution nicht überlisten läßt. Die Terraner sind Produkte der Großen Katastrophe. Was den Überlebenden die Vernunft sagte, besaßen die Geschöpfe Terras als Erbe, tief in ihr Wesen geprägt. Die Marsianer fürchteten das Erbe der Erde. Sie haben nie begriffen, daß auf diesem zerstörten Planeten eine neue, andere Menschheit heranwuchs.«
    Schweigen herrschte.
    Ein langes Schweigen
    »Also meinst du, daß diese neuen Terraner den Weg in die Zukunft finden werden - den richtigen Weg?« fragte die erste Stimme.
    »Ich weiß es! Sie sind die Erben einer Welt, die sich selbst zerstörte und sich selbst erneuern muß. Sie sind die Erneuerung. Sie haben die Kraft, die ihren Vorfahren verlorenging. Diejenigen, die sie ihrer Welt entrissen und in einen Menschenzoo sperrten, lehrten sie die Gefahr des bloßen technischen Fortschritts zu begreifen. Wir lehrten sie, die Beschränktheit ihres Wissens zu erkennen und sich nicht über ihresgleichen zu erheben. Jetzt müssen wir ihnen helfen. Sie dürfen nicht untergehen. Denn die neue Erde wird eine der Keimzellen sein, aus denen vielleicht einmal ein neues, besseres Universum hervorgeht.«
    Ktaramon schwieg.
    Lange blieb es still in den kristallenen Sälen der goldenen Stadt. Der Fremde, der die Versammlung leitete, nickte langsam.
    »Du hast sie studiert«, sagte er ruhig. »Deinem Rat werden wir folgen. Wie du es willst, so soll es sein.«
    »Ich habe sie studiert«, bestätigte Ktaramon. »Ich kenne sie und weiß, daß sie unsere Hilfe verdienen.«
    »Also wirst du reisen?«
    »Ich werde reisen.«
    »Dorthin, wo das Universum von den Fremden, den Feinden, überschwemmt ist?«
    »Dorthin«, sagte Ktaramon. »Noch ist nicht alles zerstört, noch kann ich zu unserer alten Basis gelangen.«
    »Allein?«
    »Ja, allein. Denn wir können nur eine Art von Hilfe bringen, können unsere Feinde nicht besiegen. Wir werden die Terraner schützen und ihnen die Flucht ermöglichen. Und wir werden ihnen den Weg zeigen, der sie hierher in die goldene Stadt führt.«
    »Wenn sie es wagen«, sagte die erste Stimme.
    Ktaramons Reaktion war das Äquivalent eines Lächelns.
    »Sie wagen es«, sagte er überzeugt. »Sie haben die Kraft und den Mut, den sie brauchen, um ein Bollwerk zu werden. Das Bollwerk gegen die Bedrohung des Universums - auch wenn sie es heute noch nicht einmal kennen.«
    »Gut«, sagte die erste Stimme nur.
    Und Ktaramon erhob sich, um mit seinen Vorbereitungen zu beginnen
    *
    Jerome Crests blasses Gesicht spiegelte Entschlossenheit.
    Sie standen am Rande der Kuppelstadt, auf der weiten, felsigen Ebene, wo auch die beiden Beiboote gelandet waren. Crest hatte lange geredet, erregt von seiner eigenen Entdeckung - überzeugend. Niemand zweifelte an seinen Worten. Selbst Camelo vergaß, daß er die anderen eigentlich warnen wollte, daß er für einen kurzen Moment das Gefühl hatte, als greife etwas Unsichtbares nach seinem Geist, um ihn zu unterjochen.
    »Der Eingang liegt in der Senke zwischen den Felsennadeln dort«, sagte Jerome Crest. »Ich habe ihn nur durch Zufall entdeckt. Er ist sorgfältig getarnt.«
    Charru fragte sich, was den Uranier bewogen haben mochte, ganz allein in das unterirdische Höhlensystem einzudringen.
    Begann er ebenfalls zu begreifen, daß sie keine andere Wahl hatten, als an einem Strick zu ziehen? Wollte er all die sinnlosen Querelen vergessen machen? Charru zuckte unbewußt die Achseln.
    »Gehen Sie voran«, bat er. »Eine technische Anlage umfaßt vielleicht auch ein Kommunikationssystem. Das ist es, was wir am dringendsten brauchen, falls auf dem Planeten tatsächlich intelligentes Leben existiert.«
    Crest nickte.
    Bis zur Senke zwischen den Felsennadeln waren es nur wenige Minuten zu Fuß. Ken Jarel und Raul Madsen blieben zurück. Daß die Beiboot-Piloten die Fahrzeuge startbereit hielten, gehörte inzwischen zu den eingespielten Vorsichtsmaßnahmen. Crest sah sich um, als er ein mannshohes düsteres Loch erreichte, das zwischen den Felsen in der Tat sehr gut verborgen war. Mark leuchtete mit der Lampe hinein.
    »Stufen«, stellte er fest. »Merkwürdig.«
    »Wieso merkwürdig?« fragte Charru.
    »Weil ich mir nicht vorstellen kann, daß Wesen wie die Herren der Zeit Stufen benötigten. Auf dem Mars mögen sie sich auf die Begegnung mit menschlichen Gästen eingestellt haben. Aber hier in ihrer Heimatwelt?«
    Charru zuckte die Achseln. »Wir wissen zu wenig, um das zu beurteilen. Außerdem könnte dies hier

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