Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen

Titel: Söhne der Erde 25 - Das Reich Der Zeitlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
Vom Netzwerk:
sich und berührte flüchtig seine Schläfen mit den Fingerkuppen. Er war das alles plötzlich müde, spürte nur noch den Wunsch, die endlosen Diskusionen über unlösbare Probleme zu beenden. Aber er konnte Lara nicht wegschicken, konnte ihr seine Hilfe nicht verweigern, auch wenn er wußte, wie wenig Sinn es hatte.
    »Vielleicht hast du recht«, sagte er ohne Überzeugung. »Ich werde mit Jessardin reden, und ich werde David Jordens Antrag unterstützen. Aber ich kann nichts versprechen.«
    *
    Die goldenen Augen des Fremden glitten rasch über die Männer, die sich in der Grotte drängten.
    An Jiri Abako und Jerome Crest blieben sie einen Moment lang hängen. Fragend hoben sich die schmalen Brauen - eine völlig menschliche Geste.
    »Ich grüße dich, Charru von Mornag«, sagte Ktaramon. »Deine Freunde kenne ich. Aber ich sehe, daß ihr auch einige derjenigen bei euch habt, die eure Feinde sind.«
    »Sie gehören zu uns. Die meisten jedenfalls.«
    Charru stockte und suchte nach Worten, um die Rolle Jerome Crests und der Marsianer zu beschreiben, die sich noch an Bord der »Kadnos« aufhielten. Die Herren der Zeit hatten bewiesen, daß sie ohne Gefühlsregung über das Schicksal von Menschen hinweggehen konnten, die ihnen ihrer Hilfe nicht wert erschienen. Charru hegte wenig Sympathie für die Marsianer. Aber er hatte sie gewaltsam entführt, hatte sie gegen ihren Willen in dieses Abenteuer verstrickt - er würde nicht zulassen, daß sie aus irgendeinem Grund geopfert wurden.
    Ktaramons leises Lächeln verriet, daß er die Gedanken seines Gegenübers kannte.
    Charru biß sich auf die Lippen. Rasch berichtete er, was seit dem letzten Kontakt zu den Herren der Zeit damals im Bermuda-Dreieck geschehen war. Der Fremde hörte schweigend zu und nickte schließlich.
    »Die Strahlung«, wiederholte er. »Wir benutzten sie, um die Invasoren abzuwehren. Aber sie ließen sich nicht vertreiben. Wir hätten sie vernichten müssen, und immer mehr von ihnen wären gekommen. So zogen wir uns in ein anderes Universum zurück, um abzuwarten.«
    »Ein - anderes Universum?« echote Charru ungläubig.
    »Es gibt mehr Welten als nur diese eine - mehr, als du dir träumen läßt. Es gibt Tore zwischen diesen Welten, auch wenn sie nur wenigen Eingeweihten bekannt sind.«
    »Und - wo sind wir jetzt?« fragte Mark Nord, der bisher genauso stumm und benommen dagestanden hatte wie die anderen.
    »Am gleichen Ort wie zuvor, innerhalb eines Zeitfeldes der Vergangenheit. Es schützt euch, und es schützt auch eure Beiboote. Aber es kann nicht das Schiff schützen, so weit reichen meine Möglichkeiten nicht. Ihr müßt fliehen. Und ihr müßt schnell handeln, bevor es unseren Gegnern gelingt, ein Energiefeld aufzubauen, aus dem die »Kadnos« nie mehr entkommen könnte.«
    Die Männer sahen sich an.
    Mark Nord grub heftig die Zähne in die Unterlippe. Karstein murmelte lautlose Flüche, Gillons Blick wanderte in die Runde, als erwarte er, daß sich die Felswände jeden Moment wieder mit dem leuchtenden Gitter überziehen würden, das die Höhle in einen Käfig verwandelt hatte. Jerome Crest rührte sich immer noch nicht. Jiri Abakos Augen hingen fasziniert an der Gestalt des fremden Wesens, genauso fasziniert wie Camelos Blick.
    »Wer sind diese Fremden?« fragte der Sänger leise. »Wer hat sie geschickt? Was ist es, das sie antreibt? Ich konnte spüren, daß sie ...«
    »Später«, unterbrach ihn Ktaramon ruhig. »Ihr seid in Gefahr. Die Eroberer können euch nicht durch die Zeit folgen, aber ihr werdet das Zeitfeld verlassen müssen, um euer Schiff zu erreichen. Beeilt euch! Noch ist es nicht zu spät.«
    Charru nickte. »Und du Ktaramon? Kommst du mit uns?«
    »Ich reise auf meine eigene Art, wie ihr wißt, muß ich die Kuppelstadt erreichen. Aber wir werden uns in dem anderen Universum wiedertreffen. Steuert die »Kadnos« auf das Objekt zu, das ihr eine Singularität nennt.«
    Marks Kopf ruckte hoch. Er war blaß geworden
    »Aber das ist Wahnsinn!« stieß er hervor. »Wir sollen das Schiff in ein schwarzes Loch stürzen lassen? Wir würden nie mehr ...«
    »Ihr werdet die Grenze zu einem anderen Universum passieren.« Ktaramon lächelte flüchtig. »Ich vergaß, daß eure Wissenschaft die wahre Natur der schwarzen Löcher noch nicht kennt. Jede Singularität ist ein Tor in eine andere Welt. Vertraut mir!«
    Marks Blick verriet, daß er dieser Behauptung absolut nicht traute.
    Charru spürte einen Schauer auf der Haut, als er an das

Weitere Kostenlose Bücher