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Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra

Titel: Söhne der Erde 26 - Neue Heimat Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne U. Wiemer
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Aber Kareen de Winter, die gerade den Kommunikator ausschaltete, zuckte nur die Achseln.
    »Generalgouverneur Nord ist nicht zu erreichen, weil sich sein Schiff zum Mars hoch in der Startphase befindet und ...«
    »Er fliegt zum Mars?« fuhr Mark dazwischen.
    »Allerdings. Und Doktor Lara Nord befindet sich als Teilnehmerin einer Forschungsexpedition auf Terra.«
    Charru hielt den Atem an. »Lara - auf der Erde?«
    »Richtig. Falls Sie genauere Informationen über Sinn und Zweck der Expedition wünschen - bitte!«
    Sie schob einen Computerausdruck über den Schreibtisch. Charru hatte Mühe, das leichte Zittern seiner Finger zu unterdrücken. Er überflog den Text und las ihn dann noch einmal gründlicher. Danach begriff er, was sich auf dem Heimatplaneten seines Volkes abspielte. Die Expedition war nichts anderes als der verzweifelte Versuch, Terra vor dem Hitzetod zu retten - und Simon Jessardin hatte diesen Versuch, aus welchen Gründen auch immer, zugelassen.
    Dachte er anders als früher?
    Gab es außer Conal Nord, außer Lara und dem jungen Wissenschaftler David Jorden inzwischen noch mehr Bürger der Vereinigten Planeten, die es müde waren, Tod und Vernichtung über Menschen zu bringen, die nichts verbrochen hatten? Die Wissenschaftler, die schon früher auf Terra gewesen waren - sie mußten wissen, daß dort Menschen lebten, keine Bestien oder Monster. Die Soldaten, die Merkur besetzten, hatten gesehen, was ein Krieg bedeutet. Vielleicht wirkte alles zusammen. Vielleicht waren diejenigen, die mit ihrem Blut bezahlt hatten, doch nicht umsonst gestorben.
    Mark Nord blieb auf Anweisung der Kommandantin im Camp zurück.
    Charru grübelte immer noch über Laras Expedition zur Erde nach, als der Gleiter bereits neben einem der Schutzzelte draußen in der Eiswüste landete. Die beiden Wachmänner stiegen aus und überließen dem Gefangenen den Pilotensitz. Die Ankunft des aus dem Zeitfeld auftauchenden Fahrzeugs hatten sie nur undeutlich mitbekommen. Diesmal starrten sie ihm aufmerksam nach - und sahen genau, daß es von einer Sekunde zur anderen verschwand, als löse es sich in Luft auf.
    Minuten später stand Charru wieder in der Kanzel der »Kadnos«, beruhigte Katalin, die sich um Mark sorgte, versicherte Jarlon und Erein, daß bei der Schein-Revolte niemand zu Schaden gekommen sei, und begann zu berichten.
    »Sie bringen uns zum Mars«, schloß er. Und nach einem kurzen Zögern: »Ich habe das Gefühl, daß sich Jessardins Haltung geändert hat. Vorerst jedenfalls seid ihr hier an Bord sicher.«
    Dane Farr fuhr sich mit dem Handrücken über das Kinn. »Und was ist, wenn du dich irrst? Wenn es eine Falle ist?«
    »Es ist keine Falle«, sagte Charru überzeugt. »Conal Nord fliegt nach Kadnos, und er würde kein falsches Spiel mitmachen. Außerdem ist Ktaramon auf dem Mars. Er steht in Verbindung mit seinen Begleitern, mit dem Stützpunkt hier auf Uranus. Und den könnt ihr mit Hilfe des Zeitkristalls erreichen.«
    Schweigend streifte Charru den Anhänger mit der schwarzen Scheibe und der Perle aus dünnen Kristallringen über den Kopf. Er reichte ihn Camelo. Der Sänger betrachtete minutenlang das glitzernde Schmuckstück, bevor er es sich selbst um den Hals hängte.
    »Viel Glück«, sagte er leise. »Wir werden es brauchen, alle ...«
    Eilig, fast überhastet verabschiedeten sie sich, alle gleichermaßen bemüht, die Befürchtung zu verbergen, die sie beherrschte. Es könne ein Abschied für immer sein.
    Charru spürte ein kaltes Gefühl im Nacken, während er die Kuppel des Gleiters über sich schloß. Er gestand sich ein, daß er Angst hatte - Angst vor den nächsten Tagen. Während er und Mark auf dem Mars waren, gab es nichts, was die »Kadnos« schützen konnte. Und wenn die Marsianer doch ein falsches Spiel trieben, würde auch Conal Nord sie letzten Endes nicht hindern können, sich zwei Geiseln zu verschaffen, statt zu verhandeln. Ktaramon hatte recht gehabt. Er, Charru, setzte sein Leben und das der anderen im Grunde auf nichts als den Glauben, daß trotz aller Erfahrungen aus der Vergangenheit eine Einigung mit Simon Jessardin möglich war.
    Zum zweitenmal verließ der Gleiter das Zeitfeld.
    Die uniformierten Wachmänner starrten Charru an wie ein Gespenst. Sie kannten das Geheimnis der »Kadnos« nicht, hatten -damit sie nicht in Panik gerieten - von einem der Offiziere lediglich die Information bekommen, daß es sich bei dem Phänomen um eine neuartige Form von Energieschirm handele. Aber selbst

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