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Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 1 - Im Bann des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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von dir? Wieso stellt er all diese Fragen? Gut, manchmal bist du merkwürdig, aber das …«
    »Merkwürdig, aha. Wirke ich etwa geheimnisvoll?«
    »Nein. Dein Hang zur Perfektion ist daran schuld. Immer bugsierst du mit etwas herum. Mit Möbelstücken, mit Blumen oder sogar mit uns. In dir steckt zu viel Unrast. Manchmal scheinst du regelrecht zu brennen. Solltest du eines Tages in Flammen aufgehen, wundert es keinen. Ungelogen.«
    Das hörte sich eher nach einem panischen Huhn als nach einem Geheimnis an. Es war klüger, dieses Gespräch zu beenden, ehe Selbstzweifel aufkommen konnten. Kommentarlos verschloss sie die Puderdose. Ein letzter Abstecher in die Küche, dann konnte sie sich der Grotte und ihren eigenen Angelegenheiten widmen.
    »Ich kann nicht den ganzen Tag auf einer Chaiselongue ruhen und Pralinen in mich hineinstopfen. Ich bin verantwortlich«, fand sie eine letzte Rechtfertigung.
    Der schwarze Schleier bauschte sich. »Dir hat vor allem jemand gehörig den Kopf verdreht. So sehe ich das.«
    »In diesem Fall werde ich bestimmt auf der Hut sein, Aimée«, versprach sie und schämte sich nicht einmal ihrer Lüge.

     
    Tiefrote Rosenblüten waren der Wegweiser in die Grotte. Dort wurden sie von weißen Blütenblättern abgelöst, die auf die mitternachtsblaue Seidendecke eines Kissenlagers gestreut waren. Kleine Öllampen setzten Lichtpunkte. Die Grotte war eine Huldigung an die Lust. Teppiche überlappten am Boden und schluckten jeden Schritt. Sitzkissen in leuchtenden Farben lockten. Durchsichtige Stoffe schmückten die Wände, von winzigen Glöckchen gesäumt, in denen sich das Licht brach. Das Ambiente verriet Florines Hand und ihr Streben nach Symmetrie und Harmonie.
    Da sie noch nicht eingetroffen war, bediente sich Cassian an einem kniehohen Tischchen. Der Champagner war so kalt, dass das Glas beschlug. Wie war sie nur an das Eis gelangt bei dieser Hitze? Gedämpfte Lichter und belebend kalter Champagner, ein Teller mit Pralinen, der Duft von Rose und Minze. Sie hatte alles aufgefahren, um ihn zu verführen. Dabei brauchte es das nicht. Er war so gründlich verführt, als hinge er an einem Nasenring. Durch ihren unvergleichlichen Duft, ihre ulkigen Bemerkungen und ihre Unfähigkeit schwierige Worte über zwei Silben aussprechen zu können.
    Leichte Schritte näherten sich der Grotte, unhörbar für das Ohr eines Sterblichen, laut genug für das empfindliche Gehör eines Wolfs. Florine rannte über die Gartenwege auf die Grotte zu und blieb davor stehen. Hast wollte sie nicht an den Tag legen. Cassian wartete. Als sie gemessen eintrat, strahlte er sie an.
    »Gottes Knochen, Frau!«
    Nun gut, etwas geschliffener hätte sein bewundernder Ausruf ausfallen können. Sie drehte sich vor ihm. Nicht langsam, sondern in einem Wirbel, der ihr Kleid mit Mohnblumen darauf auffliegen ließ. Er schnappte sie um die Taille und drehte sich noch schneller mit ihr. Sie verlor die Bodenhaftung. Ihr Lachen war Musik. Sacht setzte er sie ab.
    »Du bist reizend.«
    An der Hand führte er sie zu dem Kissenlager, das eine Breitseite der Grotte einnahm. Florine setzte sich und sank zwischen den Kissen beinahe bis zum Boden herab. Vor ihr ging er in die Knie. Das Lager war so niedrig, dass er mit ihr auf Augenhöhe blieb.
    »So reizend, dass es einen Kniefall wert ist. Sieh nur, all diese Schleifen.«
    »Mein Kleid gefällt dir?«
    »Oh ja.« Noch besser gefiel ihm, was sich darunter befand. Er zog die erste Schleife ihres Oberteils auf, dann die zweite und dritte, bis er den Stoff zurückstreifen konnte. Das Hemdchen darunter war ein Nichts. »Du bist wunderschön, Florine.«
    »Du übertreibst.«
    »Ganz im Gegenteil, ich bin sehr realistisch.«
    Ihr Lachen verklang, als er die Finger unter den Rand des Hemdchens schob und von einer Brust zur anderen streichelte. Perfekte Halbkugeln, die sich ihm entgegen hoben. Ihre Brustwarzen drückten sich durch den Stoff. Den Ausschnitt tiefer ziehend, saugte er ihre Brustspitze zwischen die Lippen und reizte sie mit seiner Zungenspitze.
    »Was heute im Wald geschah …«
    Er hob den Kopf. »Nicht jetzt, Florine.«
    Was geschehen war, sollte nicht zwischen ihnen stehen. Ihre Furcht vor ihm, jetzt war sie geschwunden, und er würde sie nicht heraufbeschwören. Sie sollte es vergessen. Die Ausschmückung der Grotte hatte ihm ihre Wünsche verraten. Verspielte Liebkosungen, ausgedehnte Zärtlichkeiten, die er damit begann, sie aus ihrem Kleid und ihrem Hemdchen zu schälen und ihr

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