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Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes

Titel: Söhne der Luna 2 - Die Braut des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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wieder mit einer anderen Frau machte.
    „War dieses absolut anders gut oder schlecht?“, hakte sie nach.
    Er kniff ein Auge zu. „Es war gut. Verdammt gut.“
    „Und … wie fühlte es sich an?“
    Er bedachte sie mit einem langen Blick. Ein Grinsen hob seine Mundwinkel, bohrte das Grübchen in seine linke Wange. Jede Distanz war von ihm gewichen. „Willst du meine Antwort etwa in dein dickes Buch schreiben?“
    „Ein Grimoire ist kein Tagebuch. Soll ich dir sagen, wie es sich für mich anfühlte?“
    „Du sagst es ja ohnehin“, seufzte er zufrieden.
    „Ich war in der allgewaltigen Mutter Erde verwurzelt, war ein Kind des Windes, die Geliebte des Feuers und wurde eins mit der Urquelle allen Seins. Du warst in mir und ich in dir.“
    Diesmal fiel sein Blick noch länger aus, geprägt von Irritation. Wortlos stieg er aus dem Bett, ging zur Waschschüssel und tauchte ein Tuch hinein. Nachdem er es ausgewrungen hatte, kehrte er zu ihr zurück und säuberte sanft die Innenseite ihrer Schenkel von ihrem jungfräulichen Blut. Es gefiel ihr. Sie rekelte sich.
    „Du hast doch Magie gewirkt. Anders kann es nicht sein, denn es war besser als das reinste Op…“
    Schleunigst presste er die Lippen aufeinander und legte das feuchte Tuch beiseite. Sie setzte sich auf.
    „Ruben, ich bin eine Strega. Opium wirst du nicht mehr brauchen. Wir erfreuen unsere Ergänzung. Wir sollen Balsam sein für Körper, Geist und Seele. Das gehört zu den ersten Lektionen. Ich las sie bereits im Alter von fünf Jahren und habe sie nie vergessen. Das ist keine Magie.“
    Und doch hatte er ihre Hexenkräfte geweckt, denn vor ihm hatte es keine Hinweise gegeben, dass sie überhaupt welche besaß.Natürlich waren sie ihm suspekt. Das hatten sie an sich. Sie zog ihn neben sich und bettete den Kopf auf seine Schulter.
    „Jetzt bin ich deine Gefährtin.“
    „Es hat noch nicht wirklich begonnen, Aurora.“
    „Aber wir haben doch den Liebesakt vollzogen.“
    „Die Markierung setzt sich langsam frei. Noch ist es nicht geschehen. Und wenn es geschieht, kannst du dich nicht anders besinnen. Das muss dir klar sein.“
    Weshalb sollte sie anderen Sinnes werden? Es würde geschehen, und dann wäre es endgültig. Seine Worte entzündeten eine Flamme in ihr, klein und rot glühend wärmte sie besser als jeder Kamin.
    „Wir werden damit warten. Dir ist es nicht aufgefallen, aber Tizzio schleicht draußen im Gang herum. Vermutlich kämpft er dagegen an, hereinzukommen und mich herauszufordern.“
    Sie hob den Kopf von seiner Schulter. „Tizzio hat auf unsere Zusammengabe bestanden.“
    „Worauf er besteht und wie er sich dabei fühlt, ist nicht dasselbe. Er ist ein Alpha, dem gerade die Prise einer fremden Marke in die Nase steigt. So gering sie ist, macht sie ihn reizbar.“
    „Er ist wirklich draußen im Gang?“
    „Hm. Womit es klug ist, deinen Vorschlag aufzugreifen.“
    „Welchen Vorschlag?“
    „Bruder und Schwester. So werden wir uns das Bett teilen, solange wir hier sind.“ War das sein Ernst? Keine Nacht würde er es durchstehen. Mit dem Zeigefinger folgte sie der schmalen Spur der schwarzen Haare zu seinem Nabel. Er hielt ihre Hand fest. „Noch klüger wäre es, ich verwandle mich in einen Wolf und schlafe auf dem Kaminvorleger, damit du nicht in Versuchung gerätst.“
    „Ich bin überhaupt nicht versucht, Ruben.“
    Er schnippte eine ihrer Locken an und gönnte ihr ein anrüchiges Zwinkern. „Weißt du was, Süße? Du kannst auch nicht viel besser lügen als ein Werwolf.“

6
     
    K
ostbare Zeit ging verloren, weil du dich mit ihm in den Laken suhlen musst, anstatt mich sofort zu informieren. Schämen solltest du dich.“
    Seit Tagen traktierte Tizzio Aurora mit Vorhaltungen. Seine Reizbarkeit nahm mit jedem Tag zu, den sie von einer Ruine in Rom zur nächsten zogen. Dabei hatte Selene einiges herausgefunden, das ihre Vermutung bestätigte. Unter den Verräterfamilien waren einige Gladiatoren gewesen, die in den Circen gekämpft und einige Bekanntheit erlangt hatten, ehe sie gestorben waren. Wieder andere waren der Intrigen gegen römische Kaiser bezichtigt worden, in den Kerkern gelandet und hingerichtet worden. Die Hoffnung, auf dem richtigen Weg zu sein, kam nicht gegen die Übellaunigkeit des roten Wolfes an. Noch hatten sie keine Spur von Saphira gefunden. Von den frühen Morgenstunden bis zum späten Nachmittag stöberten sie in den Ruinen der Stadt. Derzeit durchkämmte das Rudel das Kolosseum nach einem Einstieg in

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