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Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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Schusslinie. Die Kugel hatte nun freie Bahn, ein schönes Loch in der rauverputzten Wand zu hinterlassen. Als nächstes nahm ich den Wachleuten die Waffen ab, entfernte die Magazine – die ich mir in die Hosentasche schob – und warf sie in einen Mülleimer neben den Sitzreihen. Zwischendurch lauschte ich immer wieder, ob ich einen geistigen Hilferuf von Sinh oder Julio empfangen konnte, aber sie schienen ihre Situation gut im Griff zu haben.
    Ich überlegte kurz, was ich mit den beiden Cops machen sollte. Bewusstlos schlagen wäre wahrscheinlich die schnellste und effektivste Möglichkeit gewesen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass so etwas nur in Filmen funktionierte. Nach einem Schlag und dem regulären Ablauf der Zeit würden sie entweder kurz hinfallen und sich sofort wieder aufrappeln, oder aber ernsthaft verletzt sein, aber sie würden mir sicherlich nicht den Gefallen tun, umzukippen und ohnmächtig liegen zu bleiben, bis wir in Sicherheit waren.
    Letzten Endes sperrte ich sie in zwei offenstehende Spinde.
    Da die Halle vier Türen besaß, konnte ich nicht mit Gewissheit sagen, was Alain als nächstes vorgehabt hatte. Also entschied ich mich dafür, die Zeit ganz normal weiter laufen zu lassen. Ich hätte natürlich auch versuchen können, das nur auf Alain und Daxx zu beziehen, aber, wie ich – glaube ich – schon mal vorher erwähnt habe, kostet eine partielle Zeitmanipulation mehr Energie. Wir waren im Augenblick außer Gefahr, das musste reichen.  
    Ich hockte mich neben Daxx und ließ den Dingen ihren Lauf.
    „– in Deckung!“, hörte ich als erstes aus Daxx` Mund, der dabei fast das Gleichgewicht verloren hätte, weil ich nun nicht mehr über seiner Schulter lag. Das „Geh“ hatte er wohl während der Zeitlupe ausgesprochen, als ich damit beschäftigt gewesen war, die Position einiger Leute neu zu arrangieren. Alain vollendete einen Hechtsprung und landete neben mir. Um uns herum erwachte das panikartige Geschrei des Flughafenpersonals zu neuem Leben. Ich hörte den Aufschlag der Kugel in der Wand, genau, wie ich es geplant hatte.
    „Was? Wo sind die Cops?“, stammelte Daxx unbeholfen.
    „Ich habe kurz eingegriffen“, sagte ich.
    Alain hatte sich mittlerweile aufgerappelt, verlor keine Zeit, packte Daxx an für ihn sichtbaren Resten seines Hemds und zog ihn hinter sich her zur letzten Tür an der Wand zu unserer linken. Er stolperte Alain nach und ich folgte ihnen.
    Die Tür führte zu einem schmalen, langweiligen Gang mit einer weiteren Tür am Ende. Noch bevor wir sie erreichten, wurde sie von einem anderen Sicherheitsbeamten aufgerissen. Er erschrak. Alain nutzte diesen winzigen Moment und rannte ihn regelrecht über den Haufen. Der junge Cop wurde rücklings gegen die Wand geschleudert und sackte ohnmächtig in sich zusammen.
    Es geht also doch , dachte ich, während Daxx und ich an ihm vorbei liefen. Hinter der Tür befand sich ein schmaler Raum, nicht viel breiter als unser Gang, rechts eine Brandschutztür, ihr gegenüber eine große Fensterscheibe samt Glastür, die allerdings nicht nach draußen, sondern zu einer Art Überwachungs- oder Kontrollzimmer führten, in dem zwei weitere Sicherheitsleute saßen. Auf dem Tisch direkt hinter der Scheibe standen neben einem Computer und zahllosen Aktenordnern zwei Tassen mit frischem Kaffee. Es ist schon merkwürdig, was man in Stresssituationen alles wahrnimmt. Die Cops, der eine in etwa so jung wie derjenige, den Alain bewusstlos ‚gerannt‘ hatte, der andere älter, mit grauem Bürstenschnitt und kantigen Gesichtszügen, die mich irgendwie an den General erinnerten, ignorierten ihren Kaffee allerdings vollständig. Sie standen hinter dem Tisch, ihre Waffen bereits gezogen. Ein stummer Alarm war durch uns und den Hubschrauber ausgelöst worden, soviel war sicher, trotzdem hatten die beiden wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass wir es bis dorthin schaffen würden, sonst wären sie schneller gewesen. Noch bevor sie ihr Büro verlassen konnten, stieß Alain die Feuerschutztür auf und wir hechteten hindurch. Die Cops hätten bestimmt auf uns geschossen, aber ich schätze, dass sowohl das Fenster, wie auch die Tür, hinter der sie sich befanden, aus Panzerglas bestand.  
    Wir landeten in einem kleinen Treppenhaus. Alain prellte sich die Schulter an dem Geländer und wir stießen zu seinem Pech noch mal gegen ihn. Daxx reagierte als erster, rappelte sich auf und stemmte sich gegen die schwere Tür hinter uns. Das Treppenhaus

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