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Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition)

Titel: Söhne der Rosen - Das geheimnisvolle Tattoo (Gay Phantasy) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Bonsch
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er mit seinem Geliebten wieder vereint sei. Er kümmerte sich rührend um Rosalyn Spreyton und teilte eine platonische Lie be mit ihr. Sie kannte seine wahren Gefühle Romain gegenüber und akzeptierte sie.  
    1385 soll Romain angeblich zurückgekehrt sein und genau wie Nuño war er seit seiner Abreise keinen Tag gealtert. Rosalyn war mittlerweile zu einer reifen Dame geworden und hatte ein eher mütterliches Verhältnis zu Nuño aufgebaut. Platonische Liebe einer anderen Art. Als Dank für das große Opfer der beiden und all die verlorene Zeit, ging sie ein Bündnis mit der Natur ein und schenkte den Jungs zwei weitere Leben.“
    Ich war inzwischen ganz still geworden und hatte mich durch die Bilder und Alains Erzählung gänzlich in der Geschichte verloren, dass ich erst nicht bemerkte, wie er mich fragend ansah.
    „Schläfst du, Julian?“
    Ich schob meinen Arm unter seinem Hals hindurch und streichelte seine Brust, unfähig, meinen Blick von dem Mosaik zu lassen.
    „Nein. Ich bin nur so beeindruckt von dieser Sage. Sie ist romantisch, traurig und schön zugleich.“
    „Genau wie du.“
    Jetzt sah ich Alain doch an. Er stützte sich auf seinen Ellenbogen und strich mir über Stirn und Wange, vorbei an meinem Augenwinkel, wo sich die ersten Tränen der Rührung sammeln wollten. Bevor ich mich dieser ungewollten, wenngleich angenehmen Melancholie hingeben musste, küsste er mich auf die Nasenspitze und deutete zur hinteren Ecke der Fensterfront.
    „Da hinten sieht das Mosaik noch ein wenig bröcklig aus“, sagte er mit seinem Ein-Million-Dollar-Lächeln. „Ich glaube, wir sollten sofort etwas dagegen tun.“
    Mein romantischer Trübsinn wich einer ebenso romantischen Erregung.
    „Das finde ich auch“, antwortete ich.
     
    Die Renovierung der großen Eingangshalle mit unserem Bild hoben wir uns auf. Es war fantastisch. Der Sex mit Alain wurde nie langweilig oder Routine. Wir probierten vieles aus, vermengten es mit unseren sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel dem Ringen, hatten manchmal harten, kompromisslosen Sex und manchmal soften Schmusesex, je nach gemeinsamer Stimmung. Wir brauchten uns weder über Verletzungen, noch Krankheiten Gedanken zu machen, nichts konnte uns schaden. Wir waren immun und regenerativ. Wir waren fast unsterblich.
     

44
     
    Als sich der Sommer zusehends in einen Indianersommer verwandelte, um seinem Nachfolger, dem Herbst Platz zu machen, wurde Alain ein wenig schwermütig. Er versuchte es vor mir zu verbergen, aber das war natürlich aussichtslos. Abgesehen davon spürte ich dasselbe bedrückende Gefühl. Die Villa und der Garten erstrahlten in frischem, prächtigem Glanz; die Einrichtung, der ganze Bau war wie neu, aber dennoch wie in der Zeit seiner Entstehung. Ein kleiner romantischer Ort der Vergangenheit, eingeschlossen in eine brutale Welt der Gegenwart.  
    Der zwölfte Oktober 1997 war unser letzter gemeinsamer Tag und zugleich der letzte wirklich sonnige Tag in Cape Orchid. Ich wusste es, schon als wir beim Frühstück saßen. Im Wohnraum nebenan lief leise der Fernseher und seit langem nahm ich wieder den Rosenduft wahr, intensiver als je zuvor. Das heiterte mich ein wenig auf.
    „Riechst du das, Alain? Rosen.“
    „Eine Rose duftet dann am stärksten, wenn sie verblüht. Es ist wie ein letztes Aufbäumen.“
    Eine einzelne Träne rann seine Wange hinab. Zum ersten Mal, seit ich Alain kannte, sah ich ihn weinen, nicht wie in meinem Traum, sondern in Wirklichkeit. Mit meinen Zehen strich ich sanft über seinen nackten Fuß unter dem Tisch, dabei schenkte ich ihm ein Lächeln, das mir beinahe im Halse stecken blieb. Es sollte ihn trösten, aber vielmehr sollte es mich trösten, mir die Angst nehmen vor dem, was unausweichlich war.
    Wir benötigten keine Worte, beide wussten wir, was wir wussten. Als wir unseren Kaffee ausgetrunken hatten, begann Alain, den Tisch abzuräumen.
    „Nein, bitte lass die Sachen stehen.“
    „Warum?“
    „Ich möchte es einfach so. Bitte.“
    Jetzt begann ich zu weinen. Wortlos stellte Alain die Teller zurück, dann nahm er mich fest in den Arm. So standen wir schweigend in der Küche, gaben uns gegenseitig Kraft, schwiegen. Lange.
    Wie viel Zeit wirklich verstrich, kann ich nicht mehr sagen, aber das Zwitschern der Vögel im Garten zog sich dermaßen in die Länge, dass ich mir sicher bin, dass einer von uns oder wir beide jenen Moment verlangsamt hatten, in der leisen doch aussichtslosen Hoffnung, er möge nie vergehen.
     
    Als

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