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Soehne des Lichts

Soehne des Lichts

Titel: Soehne des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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bleib liegen. Wir sind mehr oder weniger in Sicherheit.“
    Schnell beugte sie sich über Thamar und atmete erleichtert auf, als sie sah, wie er sich ebenfalls zu regen begann.
    „Corin, Avanya ist nicht hier. Bitte zeig mir die Richtung, wo sie zu finden ist, dann suche ich sie schnell. Bleib du liegen und lass dich von dem Süßen wärmen.“ Geistesabwesend kraulte sie den jungen Panther am Kinn, der es sich mit maunzenden Lauten gefallen ließ. Corin wimmerte beinahe vor Anstrengung, als sie Inani wieder ins Gesicht blickte. „Sie ist flussabwärts. Ich kann sie spüren, sie lebt. Macht mach schnell, sie treibt noch im Wasser.“
    „Beeil dich bitte, ja!“, sagte Thamar heiser. Er versuchte sich aufzusetzen, doch die junge Raubkatze an seiner Seite knurrte drohend und warf ihn mit den Tatzen um.
    „Wie weit ungefähr?“, fragte Inani, bereit, sich zu verwandeln.
    „Zu weit. Avanya ist zwar nicht viel mehr als fünf Meilen entfernt, aber längst auf dem Weg zu ihrem eigenen Schicksal.“ Maondny trat ans Ufer, an ihrer Seite schritt ein fremder Elf.
    „Was soll das bedeuten?“ Inani stand sehr still, konzentrierte sich, um nicht zu zittern.
    Maondny kam zu ihr, nahm sie behutsam in den Arm und drückte sie zurück zu Boden.
    „Avanya lebt. Du wirst sie nicht suchen.“
    „Maondny, tu mir das nicht an!“ Thamar stöhnte verzweifelt. „Sag nicht, dass alles umsonst war.“
    Sie senkte den Kopf, offenkundig niedergeschlagen von dem Schmerz, den sie verursachte. Verursachen musste.
    „Vergib mir, ich kann nicht anders, so sehr ich es mir wünsche. Es ist unmöglich, versteh mich bitte“, flehte sie, und klang dabei wie ein kleines verlorenes Mädchen.
    „Sag mir, dass nicht alles umsonst war, all – das hier!“ Anklagend wies er auf Inani, Corin und sich selbst. Er war bleich und so wütend, wie Inani ihn selten erlebt hatte.
    „Oh bitte, nichts davon war umsonst! Ohne euch wäre Avanya in dieser Höhle gestorben, und hätte Ooraan – der großen Chyrsk – vorher Dinge verraten, die nicht für die Ohren der Trolle bestimmt sind. Ihr habt sie gerettet, von dem Gift geheilt und ihren Lebenswillen dabei neu geweckt.
     
    Nun müsst ihr sie gehen lassen.“
    „Warum?“, flüsterte Thamar schwach. Seine Augen rollten nach oben, er stand kurz davor, erneut das Bewusstsein zu verlieren. Maondny wich ein wenig zurück und machte Platz für den Elf, der neben dem jungen Mann niederkniete.
    „Thamar, du hast meinen Vater Taón bereits kennengelernt, allerdings unter ungünstigen Umständen. Ich denke, wirklich gesehen hast du ihn damals auch nicht. Darf ich also noch einmal vorstellen: Taón, mein Vater, der König der verbliebenen Elfen von Enra. Vater, dies ist Thamar, Prinz von Roen Orm.“
    Thamar zuckte leicht zusammen, war jedoch nicht in der Verfassung, sich zu wehren oder gegen irgendetwas zu protestieren. Er murmelte eine höfliche Begrüßung, in der Hoffnung, es würde ausreichen.
    „Ich grüße dich, Prinz von Roen Orm. Sei unbesorgt, ich weiß, was meine Tochter damals getan hat, und warum. Nichts davon ist deine Schuld, und ich verstehe ihre Absichten. Ich bin hier, um bei eurer Heilung zu helfen, da deine Gefährtinnen dazu nicht wie sonst in der Lage sind. Ihr hattet großes Glück, dass die Raubkatzen euch noch rechtzeitig aus dem Wasser zerren konnten.“ Er legte sanft die Hände auf Thamars Gesicht. Inani spürte die fremdartige Elfenmagie, die Wärme in Thamars unterkühlten Körper strömen ließ.
    „Es waren nicht nur die Leoparden. Avanya hat euch gerettet, Thamar. Du erinnerst dich nicht, aber du hattest sie fest umklammert, als ihr den Wasserfall hinuntergestürzt seid. So seid ihr zusammengeblieben. Avanya blieb als einzige bei Bewusstsein und stieß euch drei, als ihr endlich ins Freie geschwemmt wurdet, in Richtung Ufer. Ohne sie wärt ihr allesamt ertrunken. Ich hätte das weder verhindern können noch dürfen.“ Kummervoll senkte Maondny den Blick.
    „Wenn wir ihr so viel verdanken, warum dürfen wir ihr nicht helfen?“, fragte Inani anklagend.
    „Ich kann nicht antworten. Ihr wisst es, verlangt es nicht von mir! Ich würde zerstören, was ich aufgebaut habe“, flüsterte Maondny gebrochen. Ihr Vater streichelte liebevoll über ihre Wange, bevor er sich zu Corin niederkniete und ihr ebenfalls Heilung schenkte.
    „Sagst du mir, ob ich sie wiedersehen werde?“, bat Thamar.
    „Auch das kann ich nicht, du weißt, ich würde die Zukunft damit lenken.“
    Eine Weile

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