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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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mit ihm gehabt“, kommentiert Sayos, als er den toten Körper des Botschafters sieht, dessen Bauch grob aufgeschlitzt wurde. Die Innereien haben sich neben ihm auf seiner Matratze verteilt.
    Elythias schafft es, seinen Blick abzuwenden und sich im Zimmer des ermordeten Würdenträgers nach Hinweisen umzusehen. Doch bis auf das Gemetzel, das der Mörder mit dem Botschafter auf dessen Bett angerichtet hat, fällt Elythias nichts Auffälliges auf.
    „Was ist das?“, fragt er und zeigt auf ein merkwürdiges, kreisförmiges Symbol, das mit Blut an die Wand vom Kopfende des Bettes geschmiert wurde.
    „Ich habe keine Ahnung“, antwortet Sayos unsicher und geht vorsichtig um das Bett, von dem das dunkelrote Blut des Botschafters bereits von allen Seiten auf den glatten Marmorboden heruntertropft, herum. Elythias nährt sich dem mysteriösen Symbol von der anderen Seite und ist bemüht, nicht auf den gemetzelten Körper des Botschafters hinunterzublicken.
    „Seht“, staunt Elythias, „An den Punkten der vier Himmelsrichtungen des Kreises befinden sich weitere Symbole. Könnt Ihr sie erkennen?“
    „Ich sehe sie“, meint Sayos mit aufmerksamem Blick, „Aber ich kann wenig damit anfangen.“
    Wie von selbst, ohne, dass es Elythias‘ Absicht war, senkt sich kurz sein Blick und er schaut Jannox in seine offenen, toten Augen. Der Ausdruck auf dessen leblosem Gesicht lässt Elythias glauben, das Jannox, kurz vor seinem Tod, ganz genau wusste, was ihn erwartet. Während ihm der Schauer kalt den Rücken hinunter läuft, bemerkt er auf der rechten Brust des Botschafters eine kleine Tätowierung, die dem aus Blut gezeichneten Symbol an der Wand auffallend ähnlich sieht.
    „Schaut nur“, sagt Elythias und macht auf seine Entdeckung aufmerksam. Dyrsa betritt den Raum nun ebenfalls, bleibt aber mit einigen Metern Abstand vor dem Bett stehen.
    „Ich sehe die Ähnlichkeit“, bestätigt Sayos, „Aber was sagt uns das?“
    „Erst einmal noch gar nichts“, meint Elythias, „Aber zumindest gibt uns dieses Symbol die Richtung vor, wo wir nach dem Mörder und nach seinem Motiv suchen könnten.“
    „Wo sollen wir da anfangen?“, fragt Sayos, „Ich hab dieses Symbol noch nie gesehen und ich kenne viele Abzeichen, Wappen und Banner von allen möglichen Orden, Gruppen, Religionen und Geschäftsleuten, die hier in Bilanis Ixis angesiedelt sind.“
    „Das ist der Botschafter der Xathirr“, faucht Elythias den sagettarischen Prinzen an, „Er ist der Vertreter eines Volkes, das in den Minen und im Bergbau für die Mächte des Feuers schuften und sterben muss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er gerade jetzt, ganz zufällig, ermordet wurde.“
    „Es tut mir leid, Prinz Elythias, aber ich habe nicht die Zeit und die Lust, mich an dem Tag vor der ersten Ratssitzung mit den Ermittlungen in einem Mordfall zu befassen, der wahrscheinlich nur am Rande mit unserem Vorhaben zu tun hat.“
    Elythias schüttelt fassungslos den Kopf. „Ihr wollt also einen Mord ignorieren, um nicht in Eurem Zeitplan zurückzufallen?“
    „Davon kann keine Rede sein“, erwidert Sayos, „Ich überlasse den anderen Botschaftern in diesem Hause alle Ressourcen, die sie benötigen, um die Ermittlungen in diesem Mordfall zu übernehmen.“
    „Ihr versteckt Euch hinter bürokratischer Zuständigkeit“, meint Elythias entsetzt. Aufgebracht läuft Sayos um das blutrote Bett herum und stürmt auf den valesianischen Prinzen zu.
    Noch bevor er Elythias, nachdem dieser ihn schon fast einen Feigling nannte, am Kragen seines Umhanges packen konnte, geht Dyrsa dazwischen. „Beherrsche dich“, bittet er Sayos eindringlich, während Elythias vorsichtig einen Schritt zurückmacht und nach seinem Messer greift, welches auf der Rückseite seiner Weste angebracht ist.
    „Euer einst so mächtiges Land liegt in Trümmern, Prinz Elythias“, ruft Sayos dem überraschten Prinzen zu, „Das ewige Glas der Valesii ist zerbrochen. Es sind längst nicht mehr die Zeiten, in denen ihr mit Hochmut und Eurem arroganten Stolz ungestraft den Bruder der sagettarischen Königin beleidigen könnt.“
    Elythias schweigt. Er hat der Wahrheit in den Worten Sayos‘, die tief in sein Herz stechen, nichts entgegenzusetzen.
    „Du kehrst besser in den Palast zurück“, schlägt Dyrsa seinem Vetter vor, „Ich kümmere mich hier um alles Weitere.“
    Nach kurzem Zögern und einen drohenden Blick in die Augen des valesianischen Prinzen verlässt Sayos mit stampfenden Schritten den

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