Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
ohnehin ausgedünnten Armee abstellen kann.“
Ihre Aufmerksamkeit richtet sich auf den valesianischen Thronfolger, der rechts neben ihr sitzt.
„Prinz Elythias Glasherz. Ihr habt die ehrbare Aufgabe übertragen bekommen, als Anführer des ersten Bataillons die Grenze zum Kardenland zu festigen, bis wir unsere Offensive vorbereitet haben. Ich übergebe das Wort somit an Euch“, verkündet sie und setzt sich wieder auf ihren Thron, der kleiner und etwas schlichter als sein Gegenstück im Saale Reykalat ist.
Elythias, sichtlich aufgeregt, erhebt sich von seinem Platz und blickt in die Runde, ohne aber direkten Augenkontakt zu den anderen Gesandten herzustellen.
„Ich danke Euch, Königin Lynarat. Ich möchte auch gar nicht viele Worte verlieren. Mit Hauptmann Eisenfels an meiner Seite und seinen tapferen Kriegern in meiner Einheit werden wir in den Osten des Landes Hurth aufbrechen. Dort wird es erst einmal unsere Aufgabe sein, den Feind zurückzuschlagen, die Grenzen abzusichern und auf weitere Befehle zu warten.“
Elythias schaut auf Botin, der sich erhebt und von der Botschafterin und seinem Freund Dalin neben ihn misstrauisch beobachtet wird.
„Hauptmann Eisenfels, was gibt es?“, fordert Elythias den Hurth auf.
„Prinz Elythias, wenn jemand das Bataillon in Hurth anführen sollte, dann bin ich das.“
„Königin Lynarat hat mich in Abstimmung mit meinem Vater in den Rang eines Generals erhoben, Hauptmann Eisenfels“, erklärt Elythias mit aufflammendem Selbstbewusstsein, während die Königin, wie alle anderen Anwesenden auch, den hurthischen Krieger, überrascht von seinem Einspruch, anschaut, „Ihr könnt Euch darauf verlassen, das Euer Wort, so lange, wie sich unsere Einheit in den Wäldern des Landes Hurth aufhalten wird, genau so viel Gewicht haben wird, wie das meine.“
„Lasst mich eines klarstellen“, mischt sich die Königin in die Erklärung des Prinzen ein und schaut Botin eindringlich an, „Die Valesii verfügen noch immer über das größte Heer unserer Welt. Wir sind auf ihre Hilfe angewiesen, wie sie auf unsere Hilfe angewiesen sind. Seit den ersten Feuerkriegen unseres Zeitalters waren sie das Schild, das mutig und uneigennützig unsere Länder vor den Mächten des Feuers schützte. Jetzt ist es an uns, es unseren valesianischen Brüdern und Schwestern gleich zu tun.“
Elythias nickt der Königin dankend zu, als diese wieder platz nimmt. „Das langfristige Ziel unserer Mission wird sein, mit der großen Offensive den Feind hinter seine Linien zurückzudrängen und Valesia aus dem flammenden Griff unseres Feindes zu befreien.“
„Das wird doch aber kaum alles sein, was Ihr unternehmen werdet, um unsere Länder zu schützen“, möchte Driwilian Djerrik, der Botschafter der Südberg-Eiserlinger wissen und schaut die Königin und ihren Bruder fragend an.
„Nein“, erwidert Sayos, „Wir werden weitere Einheiten an die Grenzen schicken, nach und nach den Feind zurückschlagen und mit unserer Offensive beginnen. Doch wir dürfen nichts übereilen.“
Doch Driwilian scheint nicht überzeugt. „Und wie stellt Ihr Euch diese geplante Offensive vor? Was glaubt Ihr, wie viel Zeit wir noch haben, bis unsere Armeen den Mächten des Feuers nicht mehr widerstehen können? Wenn es so einfach wäre, die Feuerkönige zu besiegen, warum sitzen wir dann hier überhaupt?“
Die übrigen Gesandten im Raum tuscheln und stimmen den Worten des Botschafters aufgeregt nickend zu.
„Wir arbeiten an neuen Techniken und Waffen, zu denen ich bisher nichts sagen kann“, erklärt Sayos der nervösen Gruppe, „Unsere Krieger und Soldaten werden in den Osten ziehen und den Feind beschäftigen, während wir hier, außer Reichweite mächtiger Drachen und kardischer Armeen, den Endschlag vorbereiten werden. Darum sitzt Ihr hier, Botschafter.“
Als sich die Stimmung im Raum wieder etwas beruhigt, fährt Elythias mit seiner Erörterung fort: „Drei neuartige und sehr viel größere Segeltransporter werden uns in zwei Tagen nach Oliniath bringen. Dort ist ein kleines Lager an der Grenze zwischen Hurth und Südberg-Eiserlingen. Von Hauptmann Torjn, der die dortige Einheit kommandiert, erhalten wir endgültige Informationen zu unserem ersten Ziel.“
„Mit wie vielen Kriegern werden wir aufbrechen?“, möchte Botin wissen.
„Wir werden Platz für etwa tausendzweihundert Soldaten und entsprechend vielen Pferden und Kriegsmaterial haben“, antwortet Elythias, „In Oliniath werden sich uns
Weitere Kostenlose Bücher