Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)
weitere Krieger der Hurth und der Südberg-Eiserlinger anschließen.“
Mit welchem faulen Zauber will dieser valesianische Narr tausende Soldaten in die Lüfte heben? Botin nimmt die Aussage des valesianischen Prinzen mit einem stillen Nicken zur Kenntnis, während sich die Königin und ihr Bruder von ihren Plätzen erheben.
„Ich danke allen Anwesenden für ihr Erscheinen, doch leider wird meine Anwesenheit noch bei einer Sitzung des Regierungsrates benötigt“, leitet die Königin ihre Verabschiedung ein, „In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten gibt es viel zu tun. Ich werde nicht bei jeder Sitzung dabei sein können. Prinz Sayos wird mich und das Volk der Sagettari im Rat vertreten. Prinz Elythias, Hauptmann Eisenfels – ich wünsche Euch bei dieser ersten Mission des Widerstandsrates viel Erfolg. Hoffnung und Zuversicht unserer aller Völker werden euer ständiger Begleiter sein.“
„Ich danke Euch, Hoheit“, erwidert Elythias mit einer tiefen Verbeugung, der sich Botin nach kurzem Zögern anschließt. Mit zügigen Schritten verlässt die Königin, gefolgt von ihrem Bruder und ihrem Seher den Raum.
„Hoheit“, möchte Botschafter Djerrik die Königin aufhalten, „Ich habe noch ein paar Fragen in Bezug auf Herzog Nyrtas und seinen Anhängern.“
Die Königin bleibt stehen, schaut den Botschafter an und überlässt es ihrem Bruder, die aufdringlichen, aber berechtigten Fragen zu beantworten. Dieser kehrt zu Driwilians Platz in den Raum zurück, stützt sich mit seinen zu Fäusten geballten Händen, welche er aggressiv auf den Tisch haut, ab und schaut Driwilian zornig an. „Wir haben den feigen Verräter und seine ehrlosen Anhänger unter Kontrolle, werter Botschafter.“
Doch Driwilian Djerrik wirkt wenig überzeugt und lässt sich durch das forsche Auftreten des Prinzen nicht einschüchtern. „Das Wort der Straße sagt etwas anderes.“
„Das sieht Euch ähnlich, dass Ihr den Worten des Pöbels und Eurer Nutten mehr Vertrauen schenkt als denen der hier Anwesenden.“
Driwilian lächelt den Prinzen amüsiert an. Es war offenbar genau die herablassende Antwort, die der Botschafter vom Bruder der Königin erwartet hat. „Entschuldigt, wenn ich mich durch Eure aufbrausende Art nicht beeindrucken lasse, Prinz Sayos. Aber ich glaube, dass ich nicht die einzige Person in diesem Raum bin, die gerade so etwas wie Ernüchterung empfindet.“
Der Bruder der Königin scheint sich zu vergessen. Er beugt sich noch vorn und legt das Gewicht seines kräftigen Körpers in seinen Arm und die geballte Faust, die er auf die ausgestreckte Handfläche des Botschafters abzustützen versucht. „Macht nicht den Fehler und verliert Euch in Beleidigungen, nur weil Euch Eure eigenen, zu hoch gegriffenen Erwartungen im Stich lassen.“
„Sayos!“, ruft die Königin, als sie bemerkt, wie sich ihr Bruder durch das selbstbewusste, aufdringliche Verhalten des Botschafters provozieren lässt, „Das reicht jetzt.“
Wut und Zorn sind deutlich im Gesicht des Prinzen zuerkennen, als sich dieser, von Botschafter Djerrik und seiner Schwester gedemütigt, zurückzieht und vor der Tür auf die Königin wartet. Der Botschafter versucht sich die Schmerzen, die die Faust des Prinzen in seiner rechten Hand hinterließ, nicht ansehen zu lassen.
„Ich möchte allen anwesenden Würdenträgern in diesem Raum versichern, dass durch die verräterischen Worte und Taten meines Onkels im Norden keine Gefahr für diesen Rat und seine Absichten besteht“, verkündet Königin Lynarat den beunruhigten Anwesenden.
Sie geht auf den Botschafter der Südberg-Eiserlinger zu, legt ihre Hand auf dessen Schulter und schaut ihn mahnend an. „Aber lasst mich eines klarstellen, Botschafter“, ihr Griff an Driwilians Schulter wird fester, „Solltet ihr noch einmal derart respektlos und unbedacht die Integrität und die Macht meines Amtes beleidigen, wird das nicht ohne Konsequenzen bleiben. Habe ich mich für alle verständlich ausgedrückt?“
Als ihr die Anwesenden im Raum, überrascht von ihren harschen Worten, zunicken, lässt sie von Botschafter Djerrik ab und verschwindet in Begleitung ihrer Wachen in den endlosen Gängen des Palastes.
„Und nun?“, fragt Dalin irritiert, nachdem sich die verbleibenden Anwesenden einige Minuten ratlos anschauten. Botin zuckt mit den Schultern.
„Ich glaube, das war es für heute“, antwortet Botschafter Djerrik ernüchtert von der anderen Seite des Tisches, „Und ich glaube nicht, dass wir in
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