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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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doch Keylin unterbricht ihn: „Nein, mir tut es leid. Ich bin aus meiner brennenden Heimat geflohen und brauche, glaube ich, noch etwas Zeit, um das Erlebte zu vergessen.“
    Elythias nimmt ihre Hand, auf der er immer noch die Wunden und Kratzer ihrer Flucht sehen kann, beugt sich zu ihr vor und schaut ihr in die Augen. „Nehmt Euch die Zeit. Aber wenn Ihr für Eure Heimat kämpfen wollt, solltet Ihr nicht vergessen.“
    Sie nickt, während Traurigkeit und Tränen zurückkehren. Sie schaut verlegen aus dem Fenster, um ihre Tränen vor dem Prinzen zu verbergen, als dieser wieder aufsteht. „Ich glaube, ich lasse Euch erst mal allein. Wenn Ihr irgendetwas braucht, sagt einfach Bescheid. Ich werde Jassin informieren, dass er die Gesandte der Xathirr mit dem Respekt behandelt, den Sie verdient.“
    Die Worte trösten Keylin.
    „Danke“ Ihre Stimme zittert, während sich ein hoffnungsvolles Lächeln in ihr Gesicht kämpft. Nachdem Elythias Jassin bemerkt, wie dieser mit einem Tablett voll mit Früchten auf den Platz von Keylin zurückkehrt, geht er durch den schmalen Gang zwischen den Sitzreihen in den hinteren Bereich, um von dort aus die Lagerung seiner Gerätschaften und den Zustand seiner Einheit zu überprüfen. Er geht in einen kleinen Raum, von dem aus eine schmale Treppe nach unten führt. In dem nach unten hin breiter werdenden Gefährt liegt der große Frachtraum. Er ist nur spärlich beleuchtet.
    Als Elythias den Abstieg beendet hat und den lichtarmen, großen Raum betritt, stürmt sofort Ralias, einer seiner Soldaten auf ihn zu und macht Meldung: „Eure Hoheit, alle Mann sind an Bord, die Gerätschaften werden für den Flug vorbereitet.“
    Elythias nickt zufrieden. „Wann können wir starten?“
    „In wenigen Minuten“, antwortet Ralias, „Der Kapitän geht davon aus, dass wir die Geschütze auch auf Position bringen können, wenn der Transporter seine Flughöhe erreicht hat.“
    Elythias klopft Ralias auf die Schulter. „Na gut. Dann werden wir mal davon ausgehen, dass uns in den nächsten Minuten niemand versucht, vom Himmel zu pusten.“
    Ralias nickt dem jungen Glasherz zustimmend zu und kehrt mit einem Lächeln an seine Arbeit zurück. Elythias spürt, wie der anlaufende Motor das Gefährt erschüttert. Nachdem das Personal an Bord die Passagiere aufgefordert hat, sich für den Zeitraum des Abhebens auf die Sitzplätze zu begeben, sucht Elythias seinen Sitzplatz auf. Dieser ist nicht schwer zu finden, da seine persönlichen Wachen mit den beiden Königsflaggen dort bereits Position bezogen haben. Er setzt sich und schaut, während die riesigen, hellbraunen Segel des Transporters durch die mechanischen Getriebe aufgezogen werden, noch einmal wehmütig auf sein zu Hause, den Palast. Um Nathia, die Frau, die er liebt und hier zurücklässt, macht er sich keine Sorgen. Sie ist stark und weiß, wie sie mit schwierigen Situationen umzugehen hat. Doch er befürchtet, dass sein Vater unter der Last des Krieges und der Verantwortung für seine Soldaten zusammenbrechen wird, wenn Elythias nicht bald nach Aqilon zurückkehrt. Als die meterhohen Segel ihre endgültige Position und der Motor seine maximale Leistung erreicht haben, hebt das Himmelsschiff von der Landefläche ab. Es dauert einige Minuten, bis die Segel und die Maschinen an Bord genug Kraft aufgebracht haben, um den schwer beladenen Kahn in die Luft zu heben.
    Als Elythias auf die Kuppel des Palastes schauen kann, offenbart sich ihm der Blick auf die fast vollständig zerstörte Stadt Aqilon, die wie ein Meer der Hoffnungslosigkeit und der Palast wie eine Insel der Verzweiflung unter ihm liegt. Erst jetzt, mit der Aussicht eines Vogels, erkennt er das wahre Ausmaß der Zerstörung.
    Keylin erinnert die Trümmerwüste, die einmal die Hauptstadt von Valesia war, an ihre Heimat. Nur liegen dort Hoffnung und Mut in Schutt und Asche. Ein Bündnis zwischen allen Menschenvölkern ist jetzt die letzte Möglichkeit, den Feuerterror endgültig zu beenden. Der Flug nach Bilanis Ixis wird etwa fünf Tage dauern. Das mächtige Segelschiff wird auch über umkämpftes Gebiet in Hurth und Südberg-Eiserlingen fliegen. Für alle an Bord beginnt nun der letzte und gefährlichste Abschnitt dieser Reise zu einem Ziel, an dem für alle Menschen Vylithiens neue Hoffnung keimen soll.

Kapitel Fünf
     
    Miqilios, Hauptstadt von Nordberg-Eiserlingen.
     
    Der kleine Hügel, auf dem sich das Haus von Qwotilian Rejns und seinen Enkelkindern befindet, glüht im roten

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