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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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das aus seiner Wunde auf den staubigen Fußboden der Halle tropft, von dem dämonischen Zauber der Hexe aufgesaugt wurde und ihre Lebenskräfte neu entfachte. Das Gesicht von Frisilian sieht inzwischen genau so tot aus wie das der Hexen. Seine sonst so lebhaft blauen Augen wirken, als hätten sie sich in leblose Eiskristalle verwandelt. Gebannt und schockiert von der Verwandlung ihres Freundes, der durch sein eigenes Blut in den Bann der Eishexe geriet, bemerken die anderen nicht, wie die Hexe ihre zurückgekehrte Macht nutzt, und sie plötzlich zwischen Pritilian und Tralian steht.
    „Dieses Menschenvieh gehört uns.“ Der tiefe Klang ihrer Stimme erfüllt die Freunde mit Todesangst. Ihr Gesicht sieht genau so kalt aus wie noch vor ein paar Minuten, doch ihre Augen leuchten. Frisilians Augen leuchten. Schockiert über das, was mit seinem Freund geschieht, stürmt Pritilian auf die Hexe zu. In diesem Moment kann Frisilian ihm den Spaten abnehmen, holt selbst kräftig Schwung und schlägt den Jungen bewusstlos. „Die Mädchen gehen mit uns. Töte den Jungen!“, befiehlt die Hexe ihrem nun willenlosen Diener mit einem diabolischen, tückischen Grinsen. Tralian packt Qwotilia am Arm und fordert sie und Kratalia auf, sofort zum Hauptausgang zu laufen. Die Hexe reißt ihre Arme hoch und richtet ihre Hände auf die fliehenden Jugendlichen. Sie stößt ein tiefes, schon fast knurrendes Fauchen aus. Qwotilia und Kratalia sind wie gelähmt und haben keine Kontrolle mehr über ihre Körper. Tralian kann nicht glauben, dass er sich, seine Schwester und die anderen in Gefahr brachte. Jedes seiner Bänder würde sich Tralian vor Enttäuschung aus den Haaren reißen. Doch dazu fehlt ihm die Zeit. Er hätte seinen Freunden ihren Plan ausreden sollen, auch wenn diese für ein paar Tage enttäuscht von ihm gewesen wären. Nie könnte er mit der Schuld leben, wenn auch nur einem von ihnen tatsächlich etwas passiert. Tralian nimmt all seinen Mut zusammen, versucht seinem Körper mit einem tiefen Lechzen nach Luft Kraft zuzuführen und stürmt auf die Hexe zu. Diese schlägt ihn mit einem einzigen Hieb zu Boden, sein Gesicht ist von den langen, schwarzen Fingernägeln der Hexe blutig gekratzt.
    Mit Schmerzen in seinem ganzen Körper, die ihn in seinem blutigen Gesicht geschrieben stehen, schaut er die Hexe an, die im faden Licht der sparsamen Beleuchtung steht und sich sein Blut von den Fingern leckt. „Ich werde dich von unten nach oben in zwei Hälften reißen und deine Freunde werden kauernd vor deinem toten Körper hocken und sich an deinen Innereien satt fressen, bis ihnen dein Blut aus jeder ihrer Körperöffnungen läuft.“
    Tralian spürt die kalten, knochigen Hände der Hexe an seinen Fußgelenken, die ihn langsam zu sich ziehen. Tränen laufen seinem angstverzerrten Gesicht herunter. Er will allen Mut zusammen nehmen, um sich zur Wehr zu setzen, doch er schafft es nicht. Die Hexe spürt ihre körperliche und geistige Überlegenheit und lächelt den verzweifelten Tralian hochmütig an.
    „Eishexe!“, es ist die Stimme des Wachmannes, dem die Freunde vor Kurzem am Busch begegnet sind. Nur um sich endlich zu erleichtern, hat dieser seinen Posten verlassen und die Lagerhalle überhaupt betreten. Die Hexe dreht sich überrascht um, ist doch nicht schnell genug, um zu verhindern, dass der Soldat durch sein unerwartetes Auftauchen ihr mit seinem Schwert den Kopf vom Hals schlägt. Frisilian bricht in genau diesem Moment bewusstlos zusammen. Das warme Blut, das aus dem toten, kopflosen Körper der Hexe strömt und bis in Tralians Gesicht spritzt, reißt ihn aus seiner Fassungslosigkeit.
    Der Wachmann stürmt auf Tralian zu. „Ist alles in Ordnung mit dir?“
    Tralian wischt sich das Blut aus dem Gesicht und versucht an dem Wachmann vorbeizuschauen, um festzustellen, wie es Qwotilia und Kratalia geht. Tralian beobachtet erleichtert, wie diese die Kontrolle über ihre Körper mit der Enthauptung der Eishexe zurückerlangt haben. Kratalia zittert am ganzen Leib. Sie will nur noch weg, fängt an zu weinen und läuft davon. Auch Qwotilia möchte so schnell wie möglich fort von hier. Sie kann nicht die Kraft aufbringen, Kratalia hinterher zu laufen. Langsam, mit fassungslosem, schockiertem Gesicht, schleicht sie mit bleichem Gesicht und wackligen Beinen zum Haupttor. Enttäuscht darüber, dass er Qwotilia diesen fürchterlichen Abend nicht ersparen konnte, schaut Tralian zu Frisilian und zu Pritilian herüber.
    „Ich muss

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