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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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Kratalia, „Bei mir zu Hause steht auch pünktlich das Essen auf dem Tisch.“
    „Dann sputen wir uns lieber, bevor ihr die nächsten Tage zur Strafe den Abwasch erledigen müsst“, spottet Pritilian.
    Vorsichtig und höchst wachsam beobachten Tralian, Pritilian und Frisilian, wie die bewaffneten Wachen die Zugänge und den Bereich um die Lagerhalle herum bewachen. Während zwischen den Ecken der Halle eine Wache auf und ab läuft, sind vor dem Haupttor ein halbes Dutzend Wachmänner abgestellt. Um den perfekten Moment zu erwischen, in denen die Jungs mit den beiden nervös hinter ihnen stehenden Mädchen zur Rückseite der Lagerhalle rennen können, müssen Tralian und seine beiden Freunde aufmerksam den genauen Ablauf der Wachen beobachten. Doch auch wenn es nur Bauern und Schäfer sind, die dort mit Schwert und Speer die Halle bewachen, sind sie in ihrer Pflicht außerordentlich gründlich und machen es den Jungs schwer, ein Schlupfloch zu entdecken. Doch die Freunde haben Glück. Eine ältere Frau kommt auf das Haupttor der Lagerhalle zu. In ihren Händen trägt sie einen mit Essen gefüllten Korb. Es ist nichts Neues für die Wachen, das ihnen die Bewohner der Stadt zum Sonnenuntergang etwas zu Essen vorbei bringen. Es ist für sie ein Beweis der Wertschätzung, dass das, was sie tun und wie sie es tun, den Respekt der Bevölkerung genießt. Auch wenn sie wahrscheinlich andere Befehle haben, lassen sich alle Wachen von der älteren Frau zum beherzten Zugreifen in ihren Korb überzeugen und verlassen dafür ihre Posten.
    „Na dann los“, verkündet Pritilian und geht langsam, ganz langsam, dicht gefolgt von den anderen, an der Hauswand vorbei. Mit den Händen tasten sich die Freunde vorsichtig die kalte Mauer entlang, denn inzwischen ist die Nacht schwarz und die Sonne endgültig hinter dem ewigen Eis verschwunden. Hinter einem großen, blattlosen Busch mit dichtem Geäst finden sie Deckung. Zwar wird ihnen dadurch die Sicht zu dem Geschehen am Haupttor genommen, doch sie können sicher sein, dass sie hier nicht entdeckt werden. Der große, breite Busch, der im Sommer dunkelgrüne Blätter und orangene, sternenförmige Blüten trägt, reicht für die Freunde weit genug, um sich sicher aus dem Blickfeld der Wachen, die den schmackhaften Inhalt des Korbes inzwischen verzehrt haben und sich dankbar vor der aufmerksamen, älteren Frau verabschieden, zu bewegen.
    Pritilian geht mit leisen, kleinen Schritten voran. Er gibt seinen Freunden einen Wink, als er feststellt, dass die Luft rein ist. Die anderen müssen aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig auf die Füße treten oder mit ihrer Kleidung in den Ästen hängen bleiben. Schritte sind zu hören, die zu keinem der fünf Freunde gehören. Tralian, Qwotilia und Kratalia gehen tief in die Hocke, die beiden Mädchen halten sich vor Schreck die Hände vor den Mund.
    „Was ist los?“, möchte Tralian leise flüsternd von Pritilian wissen.
    Dieser streckt sich vorsichtig, muss jedoch aufpassen, nicht das Gleichgewicht zu verlieren und hinter dem Busch hervor zu fallen.
    „Da ist noch eine andere Wache aufgetaucht“, stellt er beunruhigt fest. Tralian und Frisilian schauen ihn verärgert an. Sie sind davon ausgegangen, das Pritilian, der schon häufiger in der Lagerhalle gearbeitet hat, die Aufteilung der Wachen nach Sonnenuntergang besser abschätzen kann.
    „Duckt euch. Und seid leise!“, flüstert er seinen Freunden mit angsterfülltem Gesicht zu. Auf Knien hocken alle fünf zusammengekauert hinter dem Busch, während sie ihre Köpfe in ihren Schößen zu verstecken versuchen. Tralian schaut vorsichtig mit einem Auge aus seiner Deckung vor, um festzustellen, wo genau der Wachmann ist. Ihm stockt der Atem, als dieser genau vor ihm auf der anderen Seite des Busches steht. Er sieht nur seine Füße und bemerkt nicht, wie dieser sich vorsichtig umschaut, um sicherzugehen, nicht beobachtet zu werden. Als Tralian vorsichtig nach oben schaut, um festzustellen, ob er und seine Freunde bereits entdeckt wurden, muss er beobachten, wie die Wache versucht, mit den roten, durchfrorenen Fingern seine Hose aufzuschnüren. Fassungslos darüber, das sich der Wachmann ausgerechnet an dem Busch erleichtern möchte, in dem er und seine Freunde kauern, schließt Tralian die Augen. Qwotilia bemerkt Tralians Verhalten und zuckt aufgeregt mit den Schultern, als Tralian seine Augen wieder öffnet und sie anschaut. Sie möchte wissen, was los ist. Auch sie schaut entsetzt auf die

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