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Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition)

Titel: Söhne und Töchter des Feuers, Band Eins: Verbrannte Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Bergemann
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wissen, ob meine Freunde noch leben“, sagt er zitternd zu dem ebenfalls schockierten Wachmann. Dieser hilft Tralian auf die Beine. Er führt ihn, während sich dieser auf seiner Schulter abstützt, zu Frisilian. Dieser liegt benommen auf dem Boden neben den toten Körpern der beiden anderen Hexen. Während der Soldat zu Pritilian läuft und feststellt, dass dieser schwer verletzt ist und sofort medizinische Hilfe braucht, tropfen Tralians Tränen auf den regungslosen Körper seines Freundes.
    Er schluchzt und schaut dem Soldaten, der noch immer das blutverschmierte Schwert in seiner linken Hand hält, in die Augen. Sein von Angst erfüllter Blick richtet sich auf die anderen beiden blauen Teufel. „Darf ich dich um einen Gefallen bitten?“
    „Das brauchst du nicht“, antwortet ihm der Soldat, der ahnt, um was Tralian ihn bitten möchte. Er hockt sich mit einem Knie vor die beiden toten Körper, hebt sein Schwert mit beiden Händen hoch bis hinter sein Haupt und schlägt den beiden anderen Eishexen mit all der Kraft, die er aufbringen kann, den Kopf ab. Zu groß ist in beiden die Angst, dass auch die anderen Hexen von den Toten auferstehen. Mit leeren Blicken beobachtet Tralian, wie sein Retter die beiden übrigen Dämonen köpft. Ihm fehlt die körperliche und seelische Kraft, um seine Erleichterung deutlich zu machen. Tralian, der sich vor Frisilian hingehockt und den Kopf seines Freundes in seinen Schoss legt, kann nur tatenlos zusehen, wie andere Soldaten inzwischen mit gezogenen Schwertern und aufgeregten Blicken das Geschehen erreichen. Jeder Knochen in seinem Körper tut ihm weh. Doch den wahren Schmerz empfindet Tralian bei den Gedanken an seine Freunde. Die Bande, die diese Freundschaften zusammenhielten, wurden heute auf eine harte Probe gestellt. Und Tralian befürchtet, dass diese Bande durch das Zusammentreffen mit den Blaufratzen für immer durchtrennt wurden.

Kapitel Sechs
     
    Das Rauschen der Wellen, das Kreischen der Seevögel, die frische, salzige Luft – Botin Eisenfels liebte das Meer. Es beruhigte ihn und er hätte jeden freien Augenblick in seinem Leben am liebsten an dem großen, über den Horizont hinaus reichenden Ozean verbracht. Doch an diesem Tag, vor etwas mehr als zwei Jahren, bevor er mit seiner Einheit die Einhörner aus den Händen der Karden befreite, blickte er mit Angst und Sorge über das Meer auf seine Heimatstadt Desessil. Er stand an der Reling der Haylin Rak, eines der großen Segelschiffe, das gerade von der Schlacht gegen die Seestreitkräfte der Karden um die Insel Ansul Saan zurückkehrte. Doch die gewaltigen Rauchsäulen und die lodernden Flammen, die er von Bord des Viermasters erkennen konnte, trübten und verbrannten seine Vorfreude auf die Heimkehr. Die Minuten zogen sich für alle fast vierhundert Frauen und Männer an Bord unendlich dahin. In Sorge blickte er auf seine brennende Heimatstadt. Er bemerkte nicht die zahlreichen kardischen Schiffe, die von den Ufergeschützen der Stadt zerstört wurden und nun mit Schlagseite, mit zerstörtem Rumpf, vor der Küste lagen, sanken oder bereits untergegangen waren. Die Schiffe der Hurth näherten sich langsam, aber beständig dem Hafen von Desessil. Die Ungeduld in Botin wuchs, ebenso die Sorge um seine Frau Faana. Ihr gemeinsames Haus liegt zwar nicht unmittelbar an der Küste, doch Botin konnte durch den dichten Rauch über der Stadt nicht wirklich abschätzen, wie weit in die Stadt hinein der Angriff der Karden tatsächlich gewütet hatte. Und die zahlreichen Brände legten sogar die Vermutung nahe, dass auch Drachen an dem Angriff auf Desessil beteiligt waren. Nachdem die Haylin Rak am Hafen anlegte, verließ er sofort das Schiff. Doch Hunderte Soldaten, die wie Botin schnell zu ihren Familien wollten, das nervöse Hafenpersonal und die ziellos durch die Stadt laufende Bevölkerung machte ein rasches Durchkommen durch die ohnehin schon recht engen und sperrigen Straßen des Hafengeländes noch schwerer. Botin kämpfte sich durch die hektische, panische Menge. Als er das Hafengebiet verlassen hatte, verlor er plötzlich die Orientierung. Rauch und Feuer, zahlreiche zerstörte Häuser und die vielen Toten und Verletzten, die auf den Straßen lagen – Botin blieb stehen, schlug entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen und schaute sich verzweifelt um. Er war nichts der Einzige, der fassungslos in der vom Krieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Straßen stand und sich ungläubig einen Überblick zu verschaffen

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