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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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miteinander zu tun.«
    »Ich hoffe es«, sagte Graeme und verließ das Zimmer. Aber selbst nachdem er die Tür geschlossen hatte, konnte er Williams Blicke noch im Rücken spüren.
    Er hatte noch einen Besuch zu erledigen, bevor er seine Pflicht auf dieser Welt getan hatte. Er sah sich den Wegweiser im Korridor an und ging ein Stockwerk tiefer.
     
    *
     
    Der Türroboter ließ ihn herein; und ArDell Montor, schwammig und vergammelt wie immer, kam ihm entgegen. Seine Augen waren fast klar.
    »Sie!« sagte ArDell, als Donal erklärte, was er wollte. »Sie wird Sie nicht sehen wollen.« Seine Schultern sackten nach vorne durch, und er sah Donal an. Einen Moment lang wirkte er völlig nüchtern. Trauer und Weichheit lagen in seinen Augen, doch sie wichen schnell Sarkasmus. »Dem alten Fuchs wird es nicht passen. Aber ich frage sie.«
    »Sagen Sie ihr, es ginge um etwas, das sie unbedingt erfahren müsse«, sagte Donal.
    »Wird gemacht. Warten Sie hier.« ArDell ging hinaus.
    Nach einer Viertelstunde kam er wieder zurück.
    »Sie sollen hinaufgehen. Suite 1890.« Donal wandte sich zur Tür. »Ich glaube nicht, daß wir uns wiedersehen werden«, meinte der Newtonier fast ein wenig wehmütig.
    »Oh, weshalb nicht?«
    »Ja«, sagte ArDell. Er starrte Donal durchdringend an. »Weshalb nicht? Weshalb nicht?«
    Donal ging hinauf zur Suite 1890. Der Türroboter ließ ihn ein. Anea wartete auf ihn, schmal und steif in einem ihrer hochgeschlossenen, langen blauen Kleider.
    »Nun?« fragte sie. Donal betrachtete sie kummervoll.
    »Sie hassen mich, nicht wahr?« fragte er.
    »Sie haben ihn umgebracht!« fuhr sie ihn an.
    »Ja, gewiß.« Unwillkürlich kam die Verzweiflung hoch, die er in ihrer Gegenwart immer empfand. »Ich mußte es tun – für Sie!«
    »Für mich?«
    Er griff in seine Uniformtasche und holte ein kleines Gerät hervor. Die Lampe leuchtete nicht auf. Merkwürdigerweise befanden sich keine Abhörmechanismen in ihrem Raum. Und dann dachte er: O natürlich! Ich habe vergessen, wer sie ist!
    »Hören Sie mir zu«, sagte er. »Man hat Sie durch sorgfältige Gen-Auswahl und Erziehung zu einer Auserwählten von Kultis gemacht – aber etwas anderes sind Sie nicht. Wollen Sie denn nicht verstehen, daß interstellare Intrigen nichts für Sie sind?«
    »Interstellare … Wovon sprechen Sie eigentlich?«
    »Oh, klettern Sie einen Moment lang von Ihrem hohen Roß«, sagte er so jungenhaft wie schon lange nicht mehr. »William ist Ihr Feind, soviel begreifen Sie. Aber Sie begreifen nicht die Gründe oder näheren Umstände, auch wenn Sie es glauben. Auch ich begreife sie nicht«, gestand er, »aber ich mache mir meine Gedanken. Sie können Williams Pläne nicht durchkreuzen, indem Sie sein eigenes Spiel spielen. Spielen Sie das Ihre. Seien Sie die Auserwählte von Kultis. Dadurch sind Sie unberührbar.«
    »Wenn Sie nicht mehr als das zu sagen haben …«
    »Oh, doch.« Er trat einen Schritt auf sie zu. »Hören Sie mich genau an. William versuchte, Sie zu kompromittieren. Killien war sein Werkzeug …«
    »Wie können Sie es wagen!« stieß sie hervor.
    »Wie ich es wagen kann?« wiederholte er müde. »Gibt es irgend jemand in dieser interstellaren Gemeinschaft von Verrückten, der diese Phrase nicht kennt und sie mir gegenüber benützt? Ich wage es, weil es die Wahrheit ist.«
    »Hugh war ein wundervoller, ehrenhafter Mann«, sagte sie zornig. »Ein Soldat und ein Ritter. Kein …«
    »Kein Söldner?« fragte er. »Aber er war einer.«
    »Er war Berufsoffizier«, erwiderte sie hochmütig. »Das ist ein Unterschied.«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Aber Sie können nicht verstehen, daß ›Söldner‹ nicht unbedingt das Schimpfwort ist, das man Ihnen beigebracht hat. Egal. Hugh Killien war etwas Schlimmeres als ein Söldner – er war ein Narr.«
    »Oh!« Sie wirbelte herum.
    Er nahm sie an einem Ellbogen und drehte sie zu sich. Sie ließ es in starrem Staunen mit sich geschehen. Irgendwie hatte sie nie daran gedacht, daß er so stark sein könnte. Jetzt, als sie ihre Hilflosigkeit bemerkte, war sie mit einemmal stumm.
    »Hören Sie sich die Wahrheit an«, sagte er. »William hat Sie wie einen kostbaren Preis vor Killiens Augen hingestellt. Er machte ihm die verrückte Hoffnung, daß Sie – die Auserwählte von Kultis – zu haben seien. Er ermöglichte es Ihnen, daß Sie sich in jener Nacht mit Hugh in Faith Will Succour trafen – ja, ich weiß das.« Er hatte ihr Zusammenzucken bemerkt. »Ich habe Sie dort mit

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