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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Viertelstunde später versammelten sie sich in Bannermans Kontrollraum, und Donal erklärte, was er vorhatte.
    »Theoretisch hat unsere Patrouille nur die Aufgabe, den Feind zu beobachten. In der Praxis müssen wir den Angriff einer großen Streitmacht auf Newton vortäuschen.«
    Er wartete eine Zeitlang, bis sie die Bedeutung seiner Worte ganz erfaßt hatten. Dann erklärte er seine Absichten genauer.
    Sie würden die Schiffsinstrumente auf einen simulierten Planeten einstellen. Sie würden sich diesem Planeten, der Newton verkörperte, erst einzeln nähern, dann zu zweit, zu dritt und so fort. Sie würden, theoretisch, dicht vor dem Planeten auftauchen, ein paar Torpedos abfeuern, die Bahn um den Planeten beenden und sofort wieder eine Phasenverschiebung durchführen. Die Absicht dabei war, die Explosionen so zu verlegen, daß man den Eindruck gewann, der ganze Planet würde bombardiert.
    Doch es war eine Besonderheit zu beachten. Die Torpedos sollten weit außerhalb der Verteidigungslinien explodieren, so daß man den Eindruck gewann, Newton werde lediglich mit Strahlung bombardiert.
    »Irgendwelche Fragen oder Vorschläge?« meinte Donal am Ende seiner Ausführungen. Hinter der Gruppe der Kapitäne saß Lee und starrte ausdruckslos vor sich hin.
    Es kam lange keine Antwort. Dann meldete sich Bannerman, und man sah ihm an, daß er es nicht gern tat.
    »Sir, wie groß ist das Risiko eines Zusammenstoßes?« fragte er.
    »Sehr hoch, ich weiß«, sagte Donal. »Besonders wegen der Verteidigungsschiffe. Aber wir müssen es einfach eingehen.«
    »Darf ich fragen, wie viele Verschiebungen wir insgesamt machen werden?«
    »So viele wie möglich.« Donal sah die Männer der Reihe nach an. »Ich möchte, daß Sie mich genau verstehen. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um einen offenen Kampf oder auch Unfälle zu vermeiden. Aber ganz lassen sich diese Dinge nicht ausschließen.«
    »Wie lange wollen Sie den Planeten angreifen, Sir?« fragte Sukaya-Mendez.
    »Mindestens zwei Stunden, sonst glaubt uns niemand, daß wir eine Flotte repräsentieren«, erwiderte Donal.
    »Zwei Stunden!« wiederholte Bannerman. Unwillkürlich entstand ein Murmeln unter den Männern. »Sir, das wären etwa acht Phasenverschiebungen in der Stunde – also sechzehn in zwei Stunden. Sir, selbst wenn wir unsere Männer bis an die Ohren mit Medikamenten vollpumpen, schaffen sie das nicht.«
    »Ist es schon einmal versucht worden, Kapitän?« erkundigte sich Donal.
    »Nein, Sir …«, begann Bannerman.
    »Woher wissen wir dann, daß es unmöglich ist?« Donal wartete die Antwort nicht ab. »Es muß einfach gehen. Sie müssen das Schiff lediglich steuern und ein oder zwei Torpedos abfeuern. Dazu braucht man nicht das gesamte Schiffspersonal wie bei normalen Schlachten. Wenn einige der Leute nicht durchhalten, müssen sie eben durch Gesunde ersetzt werden.«
    »Shai Dorsai!« murmelte der narbige el Man. Und Donal sah ihn dankbar an.
    »Möchte jemand zurücktreten?« fragte Donal ruhig.
    Die Männer verneinten.
    »Also gut.« Donal trat einen Schritt zurück. »Dann beginnen wir mit unseren Übungen. Sie können gehen, meine Herren.«
    Donal sah den vier Männern nach, die auf ihre eigenen Schiffe zurückkehrten. Dann wandte er sich Bannerman zu. »Lassen Sie die Mannschaft ausruhen und verteilen Sie Sonderrationen«, sagte er. »Sie selbst sollten auch schlafen. Ich jedenfalls habe es vor.«
    Bannerman salutierte. Donal verließ den Kontrollraum, und Lee folgte ihm wie ein Schatten. Der Mann von Coby war still, bis sie allein in der Kabine saßen. Dann fragte er: »Was hat dieses Narbengesicht mit Shai Dorsai gemeint? War es ein Schimpfwort?«
    Donal lächelte. »Aber nein. Das hieß soviel wie ›ein echter Dorsai!‹ Es hat mich sehr ermuntert.«
    Lee knurrte und nickte.
    »Ich glaube, Sie können sich auf ihn verlassen«, sagte er.
     

 
13
     
    Newton sollte das Schauspiel nicht vergessen.
    Auf eine Welt, die in technischer Hinsicht gleich nach Venus kam – einige behaupteten sogar, sie sei Venus ebenbürtig – auf eine Welt, die in Reichtum schwamm, die hochmütig durch ihren wissenschaftlichen Stand war, die selbstgefällig ihre Paradetruppen betrachtete … auf diese Welt fiel der Schatten einer Invasion. Noch wiegten sich die Bewohner in Sicherheit, weil sie wußten, daß neunzig Schiffe den Planeten umkreisten – und im nächsten Moment waren feindliche Schiffe am Himmel und bombardierten sie – womit?
    Nein, Newton sollte das

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