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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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noch?«
    »Dieser William von Ceta, an dem Sie so interessiert sind«, fuhr Lee fort. »Er ist auf der Party.«
    Donal drehte sich um und sah seinen Burschen scharf an. Aber Lee gab nur einen Bericht ab. Das knochige Gesicht war frei von jeder Regung.
    »Wer hat Ihnen gesagt, daß ich mich für William interessiere?« fragte er.
    »Sie hören genau zu, wenn andere Leute über ihn sprechen«, sagte Lee. »Hätte ich ihn nicht erwähnen sollen?«
    »Es ist schon gut«, erwiderte Donal. »Sagen Sie mir immer Bescheid, wenn Sie etwas über ihn erfahren, das ich vielleicht noch nicht weiß. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie so genau beobachten können.«
    Lee zuckte mit den Schultern. Er hielt Donal die Uniformjacke bereit.
    »Woher kam er?« fragte Donal.
    »Von Venus. Er hat einen Newtonier bei sich – einen großen jungen Säufer namens Montor. Und ein Mädchen – eine von diesen besonderen Frauen, die es auf den Exotischen Welten gibt.«
    »Die Auserwählte von Kultis?«
    »Genau.«
    »Was machen sie hier?«
    »Er gehört zu den Spitzen der Gesellschaft. Und alles, was Rang und Namen hat, kommt heute zu Ihrer Party.«
    Donal furchte wieder die Stirn. Er hatte fast vergessen, daß die illustre Gesellschaft, die sich heute versammelte, seinetwegen zusammengekommen war. Oh – man erwartete keineswegs von ihm, daß er sich zum Mittelpunkt des Festes machte. Die gesellschaftlichen Regeln von Freiland waren strikt gegen Salonlöwen gerichtet. Man ehrte einen Mann, indem man seine Gastfreundschaft annahm. Und da Donal kein Heim hatte, in dem er ein Fest abhalten konnte, war der Marschall in die Bresche gesprungen. Dennoch – das Fest machte Donal irgendwie unbehaglich.
    Er schüttelte diese Gedanken ab und wandte sich wieder William zu. Wenn der Mann zufällig auf Freiland weilte, war es unmöglich, ihn nicht einzuladen, und er hatte auch keinen Grund zum Ablehnen. Es könnt wirklich ein unbeabsichtigtes Zusammentreffen sein. Vielleicht, dachte Donal mit einer Müdigkeit, die weit über seine Jahre hinausging, vielleicht sehe ich Gespenster. Aber noch während er sich das vorsagte, wußte er, daß es nicht stimmte. Es war dieses Sonderbare in ihm, das seit dem Kampf auf Newton mit seiner psychischen Belastung noch stärker hervortrat. Dinge, deren Zusammenhang er bis dahin nur vage gesehen hatte, wurden jetzt klar und greifbar für ihn. Ein Schema nahm Gestalt an – mit William im Mittelpunkt. Und was Donal sah, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Sehen Sie, daß Sie soviel wie möglich über William erfahren können«, sagte er.
    »Gut«, erwiderte Lee. »Auch über den Mann von Newton?«
    »Ja – und über das Mädchen von den Exotischen Welten.« Donal zog sich fertig an und ging durch einen Nebenkorridor ins Büro des Marschalls. Elvine befand sich dort, und zu seiner Verblüffung sah Donal, daß auch William und Anea anwesend waren.
    »Kommen Sie nur, Donal«, rief Galt, als Donal zögernd stehenblieb. »Sie erinnern sich doch noch an William und Anea?«
    »Selbstverständlich. Wie könnte ich sie vergessen?« Donal reichte den beiden die Hand – William nahm sie mit festem, warmem Druck, aber Aneas Fingerspitzen streiften die seinen nur kühl und flüchtig. Ihr Lächeln war gezwungen. Donal merkte, daß Elvine ihn und Anea genau beobachtete, und er spürte eine leise Warnung im Innern.
    »Ich habe mich darauf gefreut, Sie wiederzusehen«, sagte William. »Ich muß mich bei Ihnen entschuldigen, Donal. Ich habe Sie beträchtlich unterschätzt.«
    »Aber …«
    »Keine Widerrede. Nur der kleine Mann ist bescheiden.« William lächelte offen. »Sie werden doch hoffentlich bemerkt haben, daß Sie durch den Streich auf Newton zum neuen Stern am militärischen Horizont geworden sind?«
    »Ich muß aufpassen, daß mir Ihre Schmeicheleien nicht in den Kopf steigen, Fürst.« Auch Donal hatte jetzt Übung in Doppelzüngigkeit. Williams erste Bemerkung hatte ihn fast aus dem Gleichgewicht gebracht. Nicht die Wölfe unter den Menschen beunruhigten und verwirrten ihn, sondern die Schäferhunde, die von ihrer eigentlichen Aufgabe nichts mehr wissen wollten. Leute, die nach ihrem Instinkt und nach ihrer Natur handelten, waren leicht zu durchschauen. Aber Leute, die gegen sich selbst handelten, verstand er nicht. Deshalb konnte er auch mit Frauen nicht besonders gut umgehen, weil sie sich leichter dem Selbstbetrug hingaben als Männer. Doch nun hörte er, wie Anea tief Luft holte, und er sah sie an.
    »Sie sind wirklich

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