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Söldner der Galaxis

Söldner der Galaxis

Titel: Söldner der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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bescheiden«, sagte sie. Aber die beiden roten Flecken unterhalb der Wangenknochen und die feindseligen Blicke straften ihre Worte Lügen.
    Er antwortete so beiläufig wie möglich. »Vielleicht kommt es daher, daß ich auf meine Tat nicht stolz bin. Jeder andere hätte auf Newton das gleiche vollbringen können wie ich – und ein paar hundert Männer haben es auch getan.«
    »Oh, es war Ihre Idee«, warf Elvine ein.
    Donal lachte.
    »Gut, für die Idee nehme ich das Lob an.«
    »Bitte, tun Sie das«, sagte Anea.
    Galt sah, daß die Diskussion aufs Glatteis führen mußte. »Wir wollten eben hinuntergehen, Donal. Kommen Sie gleich mit?«
    »Gern.«
     
    *
     
    »Sehen Sie nach, ob Sie irgendwo Dorsai-Whisky auftreiben können«, sagte Donal zu Lee.
    Lee verließ den Saal. Sekunden später war er mit einem großen Tulpenbecher wieder zurück, in dem der bronzefarbene Whisky schimmerte. Donal trank und spürte das vertraute Brennen in der Kehle.
    »Haben Sie etwas über William erfahren?« Er gab Lee das leere Glas zurück.
    Lee schüttelte den Kopf.
    »Das überrascht mich nicht«, murmelte Donal. Er sah nachdenklich drein. »Haben Sie ArDell irgendwo gesehen – den Newtonier, der William begleitete?«
    Lee nickte.
    »Können Sie mir zeigen, wo er sich befindet?«
    Wieder nickte Lee. Er führte Donal auf die Terrasse hinaus und von dort durch einen offenen Bogengang in die Bibliothek. In einer der abgetrennten Lesenischen saß ArDell Montor allein mit einer Flasche und ein paar Büchern.
    »Danke, Lee«, sagte Donal, und Lee verschwand. Donal setzte sich zu ArDell.
    »Freut mich, Sie wiederzusehen.« ArDell sah von seinen Büchern auf. Er war kaum betrunken. »Ich hoffte schon, mich mit Ihnen unterhalten zu können.«
    »Warum haben Sie mich nicht aufgesucht?« fragte Donal.
    »Weiß ich auch nicht.« ArDell füllte sein Glas nach, sah sich nach einem zweiten um und entdeckte nur eine kleine Vase mit einer einheimischen Lilienart. Er kippte die Blumen auf den Boden, füllte die Vase und reichte sie höflich Donal.
    »Nein, danke«, sagte Donal.
    »Halten Sie sie wenigstens fest«, meinte ArDell. »Es macht mich nervös, wenn mein Gesprächspartner nicht trinkt.« Er sah Donal plötzlich mit einem seiner klaren und schlauen Blicke an. »Er hat schon wieder etwas vor.«
    »William?«
    »Wer sonst?« ArDell trank. »Aber was sollte er mit Project Blaine anfangen?« ArDell schüttelte den Kopf. »Er ist ein Mensch – und ein Wissenschaftler. Ich kann mir nicht vorstellen, daß William ihn an der Nase herumführt, aber …«
    »Leider sind wir alle durch unsere Kontakte in dieses Geschäft mitverwickelt. Und William glänzt vor allem in Geschäften.«
    »Aber sein Handeln ergibt keinen Sinn.« ArDell drehte das Glas in seiner Hand hin und her. »Sehen Sie mich an. Weshalb sollte er mich ruinieren? Aber er tut es.« Er kicherte plötzlich. »Ich jage ihm jetzt Angst ein.«
    »Wirklich?« fragte Donal. »Inwiefern?«
    ArDell deutete auf die Flasche.
    »Durch das da. Er hat Angst, ich könnte mich selbst umbringen. Das will er offenbar nicht.«
    »Was versucht er eigentlich zu erreichen?« fragte Donal. »Im allgemeinen, meine ich.«
    »Wer weiß?« ArDell hob die Hände. »Geschäfte. Immer mehr Geschäfte. Kontrakte – immer mehr Kontrakte. Vereinbarungen mit jeder Regierung, jeden Finger in einem anderen Honigtopf. So ist nun mal unser William.«
    »Ja.« Donal schob seinen Stuhl zurück und stand auf.
    »Setzen Sie sich«, bat ArDell. »Bleiben Sie hier und reden Sie mit mir. Sie sitzen nie länger als ein paar Sekunden still. Du liebe Güte, Sie sind der einzige Mann zwischen den Sternen, mit dem ich sprechen kann, und Sie sitzen nicht still.«
    »Tut mir leid«, sagte Donal. »Aber ich habe viel zu erledigen. Vielleicht schaffen wir es doch noch einmal, uns zusammenzusetzen und ausführlich miteinander zu sprechen.«
    »Ich bezweifle es«, murmelte Montor. »Ich bezweifle es sehr.«
    Er starrte in seine Flasche, und Donal verließ ihn.
    Er machte sich auf die Suche nach dem Marschall. Aber unterwegs traf er auf Anea. Sie stand allein auf einem kleinen Balkon und starrte mit einem so sehnsuchtsvollen und zugleich so müden Blick auf den Festsaal hinunter, daß er von ihrem Ausdruck gerührt war.
    Er ging auf sie zu, und sie drehte sich um, als sie seine Schritte hörte. Als sie ihn erkannte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck.
    »Schon wieder Sie.« Ihr Tonfall war nicht gerade einladend.
    »Ja«, erwiderte Donal

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