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Soforthilfe bei Stress und Burn-out

Titel: Soforthilfe bei Stress und Burn-out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Kraemer
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der Hormonausschüttung und der Körperreaktion dieses Moments verknüpft und somit für spätere Situationen abrufbar, reproduzierbar gemacht.
    Erst wenn dies funktioniert und vom Coach entsprechend überprüft wurde, kann im nächsten Schritt die Auflösung von Inhalten aus dem Stresserinnerungsspeicher beginnen. Dies geschieht, indem eine Erinnerung nicht wie zuvor als einzelnes Bild aufgebaut wird, sondern indem ein ganzer Film von der zu verarbeitenden Situation, entwickelt vor dem inneren Auge, abgespult wird. Der Coach begleitet dies sehr intensiv. Er führt »Filmsteuerungstechniken« ein, übt zum Beispiel das Benutzen einer imaginären »Fernbedienung«. Diese lässt es möglich werden, dass in der Rekapitulation eines unguten und unbeherrschbaren Ereignisses die Erinnerung jetzt steuerbar und nicht als überwältigend erlebt wird. Nur dann können gezielt, planmäßig und kontrollierbar
    â€¢ der neuroimaginative Zustand als Grundlage aufrechterhalten werden,
    â€¢ durch die Hirnstimulation fehlende Erinnerungslücken wieder erinnert und somit geschlossen werden,
    â€¢ die Sinneserinnerung wiederhergestellt und mit dem Geschehen gekoppelt werden,
    â€¢ eine Um- und Neubewertung des Erlebten stattfinden,
    â€¢ eine Integration der Entspannung auf Körperebene vollzogen werden.
    Entkoppelung der Erfahrung von den Emotionen
    Im Verlauf des Coachings wird dafür gesorgt, dass die Sinneswahrnehmung sich an den empfindlichen Stellen wieder zusammen erinnert. Das heißt, alle fünf Sinne werden mit dem Ereignis gekoppelt und erinnern sich zeitgleich an das Erlebnis.
    So wird die Voraussetzung erfüllt, um ein Erlebnis auf neuronaler Basis in die Gehirnregion transportieren zu können, wo vergangene und verarbeitete Belastungen als »beendet« abgespeichert sind. Wenn ein Erlebnis in der Großhirnrinde abgespeichert ist, befindet es sich außerhalb des Emotionszentrums und ist nicht mehr unsteuerbar mit den Emotionen gemeinsam aktiv.
    Wenn dies gelingt, sind die Blockaden im Gehirn wieder gelöst - die Nerven leiten ohne Fragmentierung und der Organismus hat auf neuronaler Ebene denselben Zustand wie vor dem negativen Ereignis. Somit kann der betroffene Mensch wieder auf seine gewohnten neuronalen Hirnmöglichkeiten zugreifen. Die Ressourcennutzung ist damit wieder uneingeschränkt möglich und die komplette körperliche Vitalität wiederhergestellt. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass die an ein solches Ereignis gekoppelten
mentalen und körperlichen Symptome sich wieder verändern und die Regeneration wieder ganzheitlich funktioniert.
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    Verarbeitung und Auflösung kumulierter Belastungen
    Es kann sein, dass sich mehrere traumatische Ereignisse im Laufe der Lebenszeit angesammelt haben. Dann ist es ratsam, mit dem letzten stattgefundenen Ereignis zu beginnen.
    Die Auflösung dieser Belastungen wirkt wie eine Befreiung von einer schweren Last. Vom Gehirn aus verändern sich die Nervenleitungsfunktionen, die die Körperfunktionen betreffen. Im Weiteren normalisieren sich auch alle anderen mentalen und körperlichen Funktionen, und der Betroffene hat als positiven Begleiteffekt eine nachhaltig hohe Stresskompetenz erworben. Für diese Verarbeitungsphase ist die sichere Handhabung der Neuroimagination 1 und damit der willentliche und bewusste Wechsel zwischen unterschiedlichen Gefühlserlebnissen - wie in der Selbststeuerungsphase erlernt - Voraussetzung.
    In der Phase der Verarbeitung der belastenden Erlebnisse erinnern sich die Betroffenen an das oder die Ereignisse, die den Höhepunkt der Belastungssituation gebildet haben. Um eine Überforderung zu verhindern, wird eine zweite Grundvoraussetzung geschaffen: Es wird eine bestimmte distanzierte Betrachtungsweise der eigenen Person
trainiert. Die Person lernt, sich selbst von außen zu betrachten.
    An dieser Stelle kann sich der Betroffene entscheiden, ob sich seine Situation durch das stabilisierende Coaching schon so weit verbessert hat, dass er sie bereits als zufriedenstellend erlebt, oder ob er sich mit den ursächlichen Ereignissen beschäftigen möchte, um das traumatische Ereignis hirnphysiologisch wirklich aufzulösen und endgültig abzuschließen.
    Mit den bisher erarbeiteten Techniken werden die relevanten Ereignisse in der Verarbeitung erinnert und geschildert. Mit verschiedenen Hilfsmitteln unterstützt der

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