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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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besuchten.«
    Der blasse Grieche lächelte trübsinnig. »Man sagt, ich 'ier kommen, wenn ich will zum Stützpunkt.«
    Dawson sagte polterig: »Dieser Lastwagen muß jeden Moment hiersein, dann sind wir hier heraus.« Er schwenkte ein Glas und sagte zu Wyatt: »Ich glaube, Sie könnten einen Drink brauchen.«
    »Das wäre nicht schlecht«, sagte Wyatt. »Ich habe einen schweren Tag gehabt.«
    Dawson drehte sich um. »He, Sie! Wo wollen Sie hin?« Er sprang vor und packte den kleinen Mann, der sich aus der Bar schleichen wollte. Der Bartender versuchte sich loszureißen, aber Dawson hielt ihn mit seiner großen Pranke und zerrte ihn hinter die Bar zurück. Er sah zu Wyatt hinüber und grinste. »Sieh einer an, er hat auch die Kasse sauber ausgeräumt.«
    »Lassen Sie ihn laufen!« sagte Wyatt müde. »Das ist nicht unsere Sache. Das ganze Personal wird sich verdrücken, es stahl sich schon einer davon, als ich ankam.«
    Dawson zuckte mit der Schulter, öffnete seine Faust, und der Bartender huschte davon. »Zum Teufel auch! Ich mag Selbstbedienungsbars auch lieber.«
    Mrs. Warmington sagte lebhaft: »Nun, da Sie mit einem Wagen hier sind, können wir doch zum Stützpunkt fahren.«
    Wyatt seufzte. »Ich weiß nicht, ob das klug wäre. Wir kommen vielleicht nicht durch. Serruriers Meute ist schießfreudig; man muß damit rechnen, daß sie erst schießen und dann Fragen stellen – und auch wenn sie die Fragen zuerst stellen, könnten wir erschossen werden.«
    Dawson drückte ihm ein Glas in die Hand. »Teufel, wir sind doch Amerikaner; wir haben keinen Streit mit Serrurier.«
    »Das wissen wir, und Commodore Brooks weiß es – aber Serrurier weiß es nicht. Er ist überzeugt, daß die Amerikaner den Rebellen Geschütze geliefert haben – die Geschütze, die man jetzt hört –, und er glaubt vielleicht, daß Brooks nur den günstigsten Zeitpunkt abwartet, um ihm aus dem Stützpunkt heraus in den Rücken zu fallen.«
    Er nahm einen großen Schluck aus dem Glas und mußte husten; Dawson hatte eine schwere Hand beim Whiskyeinschenken. Er schluckte ein paarmal und sagte: »Ich schätze, daß der Stützpunkt schon jetzt von einer ziemlich starken Abteilung von Serruriers Armee umstellt ist – deshalb ist auch das Fahrzeug nicht angekommen.«
    Alle sahen ihn schweigend an. Schließlich sagte Mrs. Warmington: »Aber ich bin überzeugt, Commodore Brooks würde uns nicht hier sitzenlassen, nicht einmal, wenn er die Marineinfanterie schicken müßte, um uns zu holen.«
    »Commodore Brooks hat mehr zu bedenken als die Notlage einiger Amerikaner in St. Pierre«, sagte Wyatt kalt. »Die Sicherheit des Stützpunktes geht vor.«
    Dawson fragte gespannt: »Was läßt Sie denn vermuten, der Stützpunkt sei nicht sicher?«
    »Da ist Unheil im Anzug«, sagte Wyatt. »Nicht der Krieg, sondern …«
    »Jemand zu Hause?« rief jemand aus der Halle, und Julie sagte:
    »Das ist Mr. Causton.«
    Causton kam in die Bar. Er humpelte ein wenig, seine Jacke war zerrissen, und sein Gesicht war sehr schmutzig und mit Blut verschmiert. Auf der rechten Wange hatte er einen Schnitt. »Verdammt dumm von mir«, sagte er. »Mir sind die Tonbänder ausgegangen, deshalb mußte ich zurückkommen, um neue zu holen.« Er betrachtete die kleine Gruppe. »Ich dachte, Sie wären inzwischen alle im Stützpunkt.«
    »Die Nachrichtenverbindungen sind unterbrochen worden«, sagte Wyatt und erklärte, was geschehen war.
    »Sie haben Ihre Chance verpaßt«, sagte Causton. »Die Regierung hat den Stützpunkt isoliert – da ist ein Kordon rings herum.« Er kannte sie alle, außer Mrs. Warmington, und betrachtete Dawson mit einem sardonischen Funkeln in den Augen. »Ah, Mr. Dawson, das dürfte doch just das richtige für Sie sein. Eine Menge Material für ein Buch, nicht?«
    Dawson sagte: »Sicher, das wird ein gutes Buch geben.« Es klang aber nicht sehr begeistert.
    »Ich könnte einen kräftigen Drink gebrauchen«, sagte Causton. Er blickte Wyatt an. »Ist das Ihr Wagen draußen? Ein Polizist sah ihn sich an, als ich hereinkam.«
    »Er ist sicher«, sagte Wyatt. »Was haben Sie denn vorgehabt?«
    »Bin meiner Arbeit nachgegangen«, sagte Causton nüchtern. »Die Hölle bricht los dort draußen. Ah, danke«, sagte er, als Papegaikos ihm einen Whisky reichte. Er schüttete die Hälfte davon in einem Schluck hinunter und sagte dann zu Wyatt: »Sie kennen diese Insel. Nehmen Sie einmal an, Sie wären ein Rebell in den Bergen und erwarteten eine große

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