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Sog des Grauens

Titel: Sog des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bagley Desmond
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und uns davonmachen«, sagte Wyatt müde.
    »Für wie lange müssen wir uns einrichten?« fragte Julie sachlich.
    »Wenigstens vier Tage – lieber noch eine Woche. Die Insel wird bös aussehen, wenn Mabel durch ist.«
    »Wir werden essen, bevor wir losfahren«, sagte sie. »Ich glaube, wir sind alle hungrig. Ich will sehen, was sich in der Küche findet – würden es belegte Brote tun?«
    »Wenn es genügend sind«, sagte Wyatt lächelnd.
    Mrs. Warmington richtete sich auf. »Well, ich glaube, Sie sind alle verrückt, aber ich bleibe nicht allein hier, also werde ich wohl mitkommen müssen. Kommen Sie, Kind, wir wollen Brote zurechtmachen.« Sie nahm eine Kerze und entschwand mit Julie in die inneren Räume des Hotels.
    Wyatt sah zu Causton hinüber, der sein Tonbandgerät wegsteckte. »Wie ist es mit Waffen?« fragte er. »Wir könnten sie vielleicht brauchen.«
    »Mein lieber Freund«, sagte Causton, »es gibt schon mehr als genug Waffen da draußen. Wenn wir von Serruriers Leuten angehalten und durchsucht werden, und sie finden eine Waffe bei uns, erschießen sie uns auf der Stelle. Ich bin in meinem Leben schon an manchem brenzligen Ort gewesen, und ich habe nie eine Waffe bei mir getragen – dieser Tatsache verdanke ich mein Leben.«
    »Das klingt vernünftig«, sagte Wyatt langsam. Er sah den Griechen an, der an der Bar stand. »Haben Sie eine Pistole bei sich, Eumenides?«
    Papegaikos klopfte an seine Brust und nickte. Er sagte: »Ich be'alte ihm.«
    »Dann kommen Sie nicht mit uns«, sagte Wyatt bedächtig. »Sie können allein gehen – zu Fuß.«
    Der Grieche schob die Hand in seine Jacke und holte die Waffe, einen kurzen Revolver, hervor. »Sie denken, Sie sind Boß?« fragte er lächelnd und wog den Revolver in der Hand.
    »Ja, das bin ich«, sagte Wyatt fest. »Sie haben keinen blassen Schimmer, was ein Hurrikan anrichten kann. Sie wissen nicht, wie man sich am besten schützt und wo man den Schutz findet. Ich weiß es – ich bin der Experte – und das macht mich zum Boß.«
    Papegaikos kam zu einem schnellen Entschluß. Er legte den Revolver sachte auf die Bartheke, und Wyatt stieß einen erleichterten Seufzer aus. Causton lachte. »Sie machen sich, Wyatt«, sagte er. »Sie sind jetzt wirklich der Boß – wenn Sie aufpassen, daß Ihnen diese Warmington nicht über den Kopf wächst. Ich hoffe, Sie werden nicht bereuen, diese Aufgabe übernommen zu haben.«
    Gleich darauf kam Julie mit einem Teller voll belegter Brote aus der Küche. »Das wird für den Anfang reichen. Es kommt noch mehr.« Sie zeigte mit dem Kopf zurück. »Wir werden Kummer mit der haben«, sagte sie düster.
    Wyatt fragte: »Was ist denn jetzt los?«
    »Sie ist eine Organisatorin – weißt du, der Typ, der die Befehle erteilt. Sie hat mich dort drin gehetzt, und sie hat selbst keinen Finger gerührt.«
    »Kümmern Sie sich nicht um sie!« sagte Causton. »Sie wird es aufgeben, wenn niemand Notiz von ihr nimmt.«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Julie und verschwand wieder aus der Bar.
    »Lassen Sie uns Wasser organisieren«, sagte Wyatt.
    Er ging auf die Bar zu, hielt aber an, als Causton sagte: »Warten Sie! Hören Sie!« Er strengte seine Ohren an und hörte ein Surren. »Da versucht jemand, Ihren Wagen anzulassen«, sagte Causton.
    »Ich will nachsehen«, sagte Wyatt und schritt in die Halle. Er ging durch die Drehtür und sah undeutlich eine Gestalt am Steuer seines Wagens und hörte das Heulen des Starters. Durch das Fenster erkannte er Dawson. Er riß die Tür auf und sagte: »Zum Teufel, was soll das?«
    Dawson warf den Kopf herum. »Oh, Sie sind es«, sagte er erleichtert. »Ich dachte, es war wieder dieser andere Bursche.«
    »Wer ist das?«
    »Einer der Polizisten. Er versuchte, Ihren Wagen anzulassen, gab es aber auf und ging weg. Ich wollte das prüfen und kam heraus. Er startet immer noch nicht.«
    »Sie sollten lieber aussteigen und ins Hotel zurückkommen«, sagte Wyatt. »Ich dachte mir, daß so etwas passieren könnte, deshalb habe ich den Verteilerfinger in die Tasche gesteckt.«
    Er trat zur Seite und ließ Dawson aussteigen. Dawson sagte: »Sie sind ein ganz Raffinierter, Wyatt.«
    »Es hat keinen Sinn, den Wagen einzubüßen«, sagte Wyatt. Er sah an Dawson vorbei und erstarrte. »Keine Unvorsichtigkeit!« sagte er leise. »Der Polizist kommt zurück – mit Verstärkung.«
    »Wir sollten lieber verdammt schnell ins Hotel zurück«, sagte Dawson.
    »Bleiben Sie hier, und halten Sie den Mund!«

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