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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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schon auf dich. «
    » Warum? « , wollte Blay fragen, doch dann verkniff er es sich. » Ja, so ist es. Kümmere dich um dein Mädchen. Wir sehen uns vielleicht beim Letzten Mahl. «
    Damit schlenderte er zum Büro. Er wusste, dass es feige war, sich hinter einer nicht mehr existierenden Beziehung zu verstecken, aber wenn man einen wunden Punkt hatte, brauchte man eben ein Notpflaster.
    Mann, kein Wunder, dass Saxton ihn verlassen hatte.
    Was war er doch für ein hoffnungsloser Romantiker.

7
    Assail fuhr durch das Eingangstor eines Anwesens in einem Reichenviertel von Caldwell. Er war verdrossen. Erschöpft. Gereizt. Und das nicht nur, weil er regelmäßig Kokain geschnupft und nichts gegessen hatte.
    Das kleine Cottage stand linker Hand, und er parkte den Range Rover mit dem Kühlergrill voraus unter einem der niedlichen kleinen Fenster. Angenehmer wäre es gewesen, sich hierher zu materialisieren – viel weniger Aufwand –, aber nachdem er die Zwillinge an diesem Goth-Schuppen, dem Iron Mask, abgesetzt hatte, musste er sich eingestehen, dass es ohne Nähren nicht weiterging.
    Trotz allem widerstrebte ihm das Ganze. Nicht die Kosten, sondern dass er sich einfach nicht sonderlich zu dieser Vampirin hingezogen fühlte – und es irritierte ihn, dass sie das zu ändern versuchte.
    Kälte schlug ihm ins Gesicht, als er die Fahrertür öffnete und ausstieg. Sie belebte ihn etwas und führte ihm vor Augen, wie müde er gewesen war.
    Genau in diesem Moment fuhr auf der Straße ein Auto vorbei, irgendeine Limousine.
    Und dann öffnete sich die hübsche kleine Tür des Häuschens.
    Assails Fänge kitzelten, als seine Sinne die Reize der Vampirin in der Tür empfingen. Sie trug etwas Schwarzes, Dessousartiges und war schon jetzt für ihn bereit. Der betörende Geruch ihrer Erregung lag in der Luft, doch das war es nicht, was seine Lust weckte. Es war ihre Ader, nicht mehr, nicht weniger …
    Assail stutzte und blickte an dem Cottage vorbei in den Wald, der an das Grundstück grenzte.
    Durch die kahlen Bäume sah er die roten Rücklichter des Wagens aufleuchten, der gerade vorbeigefahren war. Dann beschrieben die Scheinwerfer einen Bogen, als der Wagen wendete – und gingen schließlich ganz aus.
    Augenblicklich langte Assail nach seiner Waffe. » Geh rein. Wir sind nicht allein. «
    Die Vampirin hörte sofort mit ihrem aufreizenden Gehabe auf und verschwand im Cottage. Die Tür schloss sich mit einem Knall.
    Natürlich wäre es das Beste gewesen, sich in den Wald zu dematerialisieren, aber dazu war Assail einfach zu ausgehungert …
    Auf einmal drehte der Wind und wehte ihm entgegen. Seine Nasenflügel weiteten sich.
    Ein leises Knurren entfuhr ihm – aber kein bedrohliches. Mehr eines, das einer Begrüßung gleichkam.
    Als könnte er diese spezielle Kombination von Pheromonen je vergessen.
    Seine kleine Einbrecherin hatte den Spieß umgedreht und beschattete ihn, so wie er sie in der letzten Nacht beschattet hatte. Wie lange war sie nun schon hinter ihm her, fragte er sich, während er ein Gemisch aus Hochachtung und Frust empfand.
    Ihm missfiel, dass sie ihn vielleicht unter der Brücke gesehen hatte. So, wie er sie einschätzte, war das nicht auszuschließen.
    Assail atmete langsam und bedächtig ein und fing keine weiteren auffälligen Gerüche auf. Sie war also allein.
    Informationsbeschaffung. Aber für wen?
    Assail wandte sich wieder dem Cottage zu und lächelte finster. Sie würde sich anpirschen, sobald er drinnen war, das stand fest … und natürlich würde er ihr eine Show bieten.
    Er klopfte an die Tür, und die Vampirin öffnete erneut.
    » Alles in Ordnung? « , fragte sie besorgt.
    Assail musterte ihr Gesicht und blieb an ihrem Haar hängen. Es war dunkel. Kräftig. Ein bisschen so wie das seiner kleinen Einbrecherin.
    » Alles klar. Nur ein Mensch, der eine Autopanne hat. «
    » Dann müssen wir uns also keine Sorgen machen? «
    » Ganz und gar nicht. «
    Als sich Erleichterung auf ihrem Gesicht breitmachte, trat er ein und schloss die Tür.
    » Wie schön, dass du zu mir zurückkommst « , schnurrte die Vampirin und ließ ihren spitzenbesetzten Satinmorgenmantel auseinanderklaffen.
    Heute trug sie ein schwarzes Negligé, das ihre Brüste nach oben drückte und ihre Taille so schlank wirken ließ, als könnte er sie mit einer Hand umfangen. Ihr Geruch war aufdringlich: Sie hatte zu viel Handcreme, Bodylotion, Shampoo, Conditioner und Parfüm verwendet.
    Assail wünschte wirklich, sie würde sich den

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