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Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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bin … Moment, ich hab dich offenbar nicht richtig verstanden. «
    » Doch, das hast du. «
    » Wer hat uns das erlaubt? «
    » Wrath, Sohn des Wrath. «
    » Ach du Scheiße! Wie hast du das denn hingekriegt? «
    iAm zuckte die Schultern, als hätte er lediglich ein Zimmer in einem Motel reserviert. » Ich habe mit Rehvenge gesprochen. «
    » Ich wusste nicht, dass er einen derartigen Einfluss hat. «
    » Hat er auch nicht. Aber er war bei Wrath – dem unsere Unterstützung beim Ratstreffen gefallen hat. Der König hält uns wohl für eine gute Ergänzung an der Heimatfront. «
    » Er befürchtet einen Überfall « , sagte Trez leise.
    » Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber ich weiß, dass uns dort niemand findet. «
    Trez stieß die Luft aus. Das steckte also hinter dem Ganzen: Sein Bruder wollte so wenig wie er, dass ihn die s’Hisbe zurückzerrte.
    » Du bist der Größte « , sagte er.
    iAm zuckte erneut die Schultern, wie es seine Art war. » Kannst du dann mit dem Packen anfangen, oder soll ich die erste Fuhre übernehmen? «
    » Nein, ich bin wieder fit. « Er klopfte an den Türstock und wandte sich langsam ab. » Ich schulde dir was, Bruderherz. «
    » Trez? «
    Er blickte über die Schulter. » Ja? «
    Die Augen seines Bruders waren finster. » Damit bist du nicht vom Haken. Du kannst nicht ewig vor der Königin weglaufen. Ich habe uns nur etwas Zeit erkauft. «
    Trez sah auf seine nackten Füße – und fragte sich, wie weit er damit rennen konnte.
    Ziemlich weit, dachte er.
    Sein Bruder war die einzige Verbindung, die er noch nicht gekappt hatte, das Einzige, das er nicht zurücklassen wollte, wenn er vor einem Leben als Sexsklave im goldenen Käfig floh.
    Wie so oft, wenn iAm mal wieder alles geregelt hatte, fragte sich Trez, ob er ohne seinen Bruder womöglich gar nicht leben konnte.
    Vielleicht musste er sich letztlich seinem Schicksal fügen.
    Scheißkönigin. Und ihre verdammte Tochter.
    Die Tradition war völliger Humbug. Er hatte die junge Prinzessin nie gesehen. Niemand hatte das. So war es der Brauch – die Thronfolgerin war so heilig wie ihre Mutter, denn sie würde die s’Hisbe in Zukunft anführen. Und wie eine kostbare Rose durfte sie niemand zu Gesicht bekommen, bevor sie ordentlich vereinigt war.
    Reinheit und der ganze Scheiß.
    Bla, bla, bla.
    Aber war sie erst einmal vermählt, durfte sie sich frei in der Gesellschaft bewegen und ein selbstbestimmtes Leben führen – innerhalb der s’Hisbe. Der arme Tropf, der sich mit ihr vereinigt hatte, nahm ihren Platz in den Palastmauern ein und stand ihr fortan zu Diensten, rund um die Uhr – wenn er nicht gerade ihrer Mutter zu Füßen lag, um ihr zu huldigen.
    Ja, was für eine Party.
    Und sie glaubten, es wäre ihm eine Ehre, sich diesem Joch zu beugen?
    Also wirklich.
    In den letzten zehn Jahren hatte er versucht, seinen Körper in ein Wrack zu verwandeln, indem er all diese Menschenfrauen gevögelt hatte. Leider waren all diese lästigen Krankheiten des Homo sapiens offensichtlich nicht auf ihn übertragbar, auch wenn er es sich so gewünscht hätte. Aber er hatte so viel ungeschützten Sex mit der anderen Spezies gehabt, wie es nur ging, und war noch immer kerngesund.
    Ein Jammer.
    » Trez? « iAm richtete sich auf. » Trez? Sag etwas. Bist du überhaupt da? «
    Trez sah seinen Bruder an und prägte sich sein Gesicht ein, die stolzen, intelligenten Züge und die tiefgründigen, durchdringenden Augen.
    » Klar bin ich da « , murmelte er. » Siehst du? «
    Er breitete die Arme aus und drehte sich einmal um sich selbst auf nackten Füßen, im Morgenmantel, in seinem verstrahlten Zustand nach dem Migräneanfall.
    » Was geht bloß in deinem Kopf vor? « , wollte iAm wissen.
    » Nichts. Ich bin begeistert von deiner Aktion. Ich gehe jetzt packen und mach mich fertig. Schicken sie einen Wagen oder etwas in der Art? «
    iAm sah ihn misstrauisch an, aber er antwortete. » Ja. Einen Butler namens Fred. Oder war es Foster? «
    » Ich werde bereit sein. «
    Trez ging in sein Zimmer, und die letzten Überbleibsel seiner Kopfschmerzen schwanden, als er den Blick auf die Zukunft richtete … und sich ernsthaft Sorgen machte.
    Aber dieser Umzug war gut. iAm hatte recht: Er hatte sich in den letzten Jahren etwas vorgemacht, denn er wusste, dass die Prinzessin älter wurde, die Zeit verstrich und der Tag seiner Bestimmung näher rückte.
    Es gab Dinge, die man aufschieben konnte. Das hier gehörte nicht dazu.
    Scheiße, vielleicht musste er

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