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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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jegliches Lächeln ansah. »Und bring Polly mit«, fügte er sanft hinzu.
    Jasons Handy meldete sich. Er holte es hervor. Als er Julias Nummer erblickte, legte er es auf den Tisch. Mit einem Seufzer hob er es einen Augenblick später wieder hoch und nahm den Anruf entgegen. »Ja, hier ist Jason. Bleib dran, Julia. Adrian ist gerade dabei, sich zu verabschieden.« Er reichte Lily das Handy. »Find raus, was deine Mutter will«, knurrte er.
    Anschließend wandte er sich seinem Bruder zu und ergriff dessen Hand. »Wir sehen uns in New York, Kumpel.«
    Adrian verabschiedete sich und schritt mit seinem Gefolge auf den Ausgang zu.
    Derweil telefonierte Lily mit ihrer Mutter. »Ja, Mama … Alex kann uns in New Chelsea absetzen, bevor wir zu Nicks Apartment zurückgehen … Okay. Es wird ihm nicht gefallen, aber ich sag’s ihm.«
    Lily streckte ihrem Vater das Handy entgegen. »Sie meint, es sei dringend. Sie will es nur dir persönlich sagen.«
    »Oh, erst will sie während des ganzen Scheidungsprozesses zwei Jahre lang überhaupt kein Wort mit mir reden, und jetzt auf einmal will sie unbedingt mit mir sprechen?« Trotz seiner Worte nahm Jason das Handy aus der Hand seiner Tochter.
    »Ja. Ich bin’s, Julia«, meldete er sich mit barscher Stimme. »Was gibt’s? …Unmöglich! Sag das noch mal … Aus Frankreich …?« Er runzelte die Stirn. »Er hat dir etwas aus Frankreich geschickt? Bist du sicher, dass du dich nicht irrst?«
    Adrian drehte sich an der goldverzierten Glastür um und winkte, bevor er und die Secret-Service-Männer ins Innere des Lanesborough verschwanden.
    »Nicht heute Abend.« Jason blickte auf die Uhr. »Ich treffe in einer halben Stunde jemanden in der Stadt. Kannst du es nicht zu unserem Haus vorbeibringen?«
    Lily funkelte ihn an.
    Jason seufzte. »Ja … Ja, in Ordnung. Ich weiß, dass es spät ist. Schau, ich wollte morgen früh vor meinem Rückflug noch mal zum Landsitz, um Vater meinen Respekt zu erweisen. Kannst du mich um neun abholen? Bei Mutter, Belgrave Square. Mein Flug geht kurz vor Mittag, also sei pünktlich, ja?«
    Er klappte das Handy zu und verdrehte stumm die Augen zur Decke. Dann sah er Lily mit einem seltsamen Blick an.
    »Es scheint so, dass sie einen Brief bekommen hat«, sagte er. »Mit Informationen für mich.«
    Er stand auf und ließ sich vom Kellner den Mantel um die Schultern legen.
    »Einen Brief von Nick.«
     
    Adrian trat durch den goldverzierten Glaseingang des Lanes-borough und ging zu dem wartenden Mercedes.
    »Sie trägt das Siegel«, sagte er zu dem Mann im Wagen. Schweiß stand auf seiner Stirn. Er wischte sich die Stirn mit einem Taschentuch, als die Enge in seiner Kehle sich legte.
    »Die Macht des Nazareners ist stark in ihr.« Adrian knöpfte langsam seinen Hemdkragen wieder zu. »Sagen Sie Gruber, er soll eine strategische Planung erstellen. Internierungslager. Vernichtungsgaskammern in England. FEMA in den USA . Sobald das Kriegsrecht ausgerufen wird, werden die ersten Listen aktiviert.«
    »Und das Mädchen? Rot oder blau?«
    Adrian lächelte. »Schwarz. Sie kommt auf die schwarze Liste.«

XXVIII
UNSTIMMIGKEITEN
     
     
     
    The Singing Waitress –
Shaftesbury Avenue, London
     
     
    J ason saß an einem verkratzten Resopaltisch und starrte in Gedanken vertieft auf die zwei Kaffeetassen vor ihm, die er bereits getrunken hatte. Er erinnerte sich an Dylan Weaver von den Sommern in Cape Cod her. Nüchtern, pragmatisch, kein Spinner. Eher ein Stubengelehrter. Dylan Weaver hatte darauf bestanden, dass sie sich unter vier Augen trafen. Aber warum?
    Es sah auf seine Uhr, dann spähte er aus dem Fenster durch den Nieselregen. Die Mauer auf der anderen Straßenseite war mit vergammelten Plakaten vollgepflastert.
    »Ich hasse dieses Wetter«, entfuhr es ihm.
    Eine junge, kesse Kellnerin, deren roter Minirock aus Kunstleder wenig verbarg, kam mit einem Notizblock herbei und beugte sich über ihn. »So, Mister?« Sie schob ihren Kaugummi in die andere Backe.
    »Ich warte auf jemanden.«
    Sie lachte und kniff wissend ein Auge zusammen. »Aber klar, Mister. Das tun alle.«
    Jason schaute erneut auf die Uhr. »Noch ’n Kaffee«, sagte er griesgrämig.
    »Sie sind aber nicht sehr freundlich.« Sie sah ihn das erste Mal richtig an. »Sind Sie im Fernsehen? Sie erinnern mich an jemanden.«
    Jason schüttelte den Kopf. Sie drehte sich um und ging fort, ohne die dreckigen Tassen mitzunehmen. Er räusperte sich so laut, dass sie unwillkürlich zurückblickte. Als er auf

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