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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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unmittelbar vor seiner Vollendung.
    Adrian gedachte Israel noch ein paar Monate zu gönnen, in denen es sich, gemäß den Statuten, als geschützter Staat sicher fühlen durfte … bevor er das Abkommen zerfetzen würde.
    Zu diesem Zeitpunkt wäre das atomare Abrüstungsprogramm bereits unumkehrbar geworden. Israel würde zum ersten Mal seit 1948 demilitarisiert sein. Und hilflos.
    Adrian lächelte.
    Er sah hinaus zu der riesigen Skyline aus Glas und Stahl, die sich vierhundert Meter hoch und achtzig Kilometer lang am Horizont erhob: ein gigantisches Bauprojekt, das dank einer Investition in Höhe von zwei Billionen Dollar vonseiten des Europäischen Superstaats und der Weltbank realisiert werden konnte.
    Die ersten drei Reiter der Apokalypse waren losgelassen worden und hatten den gesamten Globus in massive wirtschaftliche und soziale Umwälzungen gestürzt. Und heute versammelten sich in dem neu errichteten Zentrum des Europäischen Superstaats in Babylon zehn der mächtigsten Präsidenten und Könige der Erde, um auf einem Weltgipfel über eine Lösung der globalen Hungersnöte und der allgemeinen Wirtschaftskrise zu beraten.
    Adrian De Vere war einstimmig zum Leiter dieser Konferenz ernannt worden.
    Die Wagenkolonne bog auf den Black Gold Boulevard ein.
    Adrians Blick ging über die Wolkenkratzer – die Bürotürme von Saudi Aramco, BP , Royal Dutch Shell, Gazprom, Exxon Mobil und PetroChina, dem jüngsten Mitglied in dieser erlauchten Runde.
    Im Jahre 2001 waren noch neunzig Prozent des Irak aufgrund langjähriger Kriege und der Sanktionen geologisch unerforscht gewesen. Heute lag eine konservative Schätzung der gegenwärtigen Ölreserven des Landes bei über vierhundert Milliarden Barrel.
    Alles unter der Oberhoheit des Europäischen Superstaates … und Adrians.
    Gleichzeitig mit der florierenden Ölindustrie war auch das neue Medienzentrum der Welt aufgeblüht. Fernsehsender aus jeder zivilisierten Nation der Erde strahlten ihre Signale nun von den Ebenen Babylons aus.
    Babylon und Europa gediehen, während der Rest der zivilisierten Welt zerfiel.
    Die Reiter der Apokalypse gaben ihrem Wüten freien Raum und kannten keine Gnade.
    Vor achtzehn Monaten, an einem Tag, der nun international als der »Globale Schwarze Freitag« bekannt war, hatten der wirtschaftliche Kollaps und eine weltweite Hungersnot die Klinge an die Halsschlagader der westlichen und östlichen Gesellschaft gelegt.
    Bankguthaben lösten sich über Nacht in nichts auf. Am nächsten Morgen waren Tausende Banken mit Top-Rankings von London über Tokio bis New York in Konkurs gegangen. Millionäre waren von heute auf morgen zu Bettlern geworden. Von Tokio bis Detroit, von Los Angeles bis Schanghai wurden ganze Städte geplündert und in Brand gesetzt.
    Auf den Straßen und Bürgersteigen aller amerikanischen Bundesstaaten bildeten sich lange Schlangen vor den Geschäften. Von Kalifornien bis Washington. Und in allen britischen Countys von Cornwall bis Caithness wurden Notstandsgesetze in Kraft gesetzt. Überall auf der Welt rief man das Kriegsrecht aus.
    In rascher Folge erließ der Präsident der Vereinigten Staaten die für einen nationalen Notstand vorbereiteten Verfügungen. Die US -Regierung übernahm die Kontrolle über alle Transportmittel und -wege, einschließlich Autobahnen, Häfen, Flughäfen und Flugzeuge. Sie brachte auch alle Kommunikationsmedien unter ihre Aufsicht und beschlagnahmte Benzin, Gas, Öl und viele andere Industriegüter. Außerdem übte sie seitdem die direkte Kontrolle über alle Nahrungsmittelvorräte und Rohstoffquellen aus, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor. Und sie unterzog bundesweit alle Personen einer Registrierung. Anfang 2024 hatte der Kongress das Gesetz zum Schutz von Waffenbesitzern von 1986 aufgehoben. In den Vereinigten Staaten wurden alle Feuerwaffen unter Androhung der Todesstrafe konfisziert.
    Und dann kam die Vogelgrippe-Pandemie.
    Im Gegensatz zum Rest der Welt war Adrian darauf vorbereitet.
    Er rief den Notstand aus, was ihm als Präsidenten des Europäischen Superstaats automatisch weitreichende Befugnisse verlieh. Anschließend wurden das Kriegsrecht und das Hungernotstandsrecht in Kraft gesetzt.
    Mit der vollen Unterstützung der Reichen und Armen in ganz Europa beschloss Adrian die Errichtung einer klassenlosen, staatenlosen Gesellschaft auf der Basis kollektiven Eigentums.
    Er schaffte den Euro ab.
    Dann, angesichts einer drohenden Massenpanik von Millionen, führte er die

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