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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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ihrem Territorium errichten. In ihrer Mitte – einen Sitz der Macht. Babylon.« Er zuckte die Schultern. »Wenngleich Washington, D.C., auch einen gewissen Charme hat. … Wie dem auch sei, Michael, ich werde unter dem Menschengeschlecht eine Spur der Verwüstung hinterlassen.«
    Michael sah ihm nach, als Lucifer zum Rand des Memorials trat.
    »Bevor das Erste Siegel aufgetan wird«, sagte er leise, »wirst du durch ein Königliches Sendschreiben eine Vorladung erhalten, um der Verlesung der Statuten des Ewigen Gesetzes hinsichtlich der Sieben Siegel der Offenbarung beizuwohnen.«
    »Ich erwarte Seine Aufforderung.« Aus Lucifers Augen blitzte ein dunkles, böses Feuer. Sechs monströse schwarze Seraphenflügel entfalteten sich in seinem Rücken.
    Und vor den Augen seiner Brüder schoss er wie ein Blitz in den klaren Himmel über Washington und entschwand ihren Blicken.

IV
SCHATZJÄGER
     
     
     
    Tempelberg –
Jerusalem
     
     
    D as Gelände um den Tempelberg wimmelte von geschäftigen Menschen. Zahllose blank geputzte Geländewagen, Trucks und Hubschrauber mit blauer UN -Beschriftung säumten den Rand des Berges. Ein Gürtel von mehr als anderthalb Kilometern Breite rings um den Tempelberg war evakuiert und mit Stacheldrahtzäunen abgesperrt worden. Entlang der Absperrung patrouillierten bewaffnete UN -Soldaten, erkennbar an den vertrauten blauen Helmen, mit ihren Schäferhunden. Innerhalb der Sicherheitszone tauschten sich hochrangige israelische, palästinensische und UN -Funktionäre mit knappen Worten aus.
    In einem inneren, nochmals abgetrennten Bereich war der Grabungsfund auf einem Podest unter einem Zeltdach ausgestellt. Sichtbar für jeden, der bis hierhin vorgelassen wurde.
    Es war ein verzierter Kasten aus vergoldetem Holz, etwa einen Meter zwanzig lang und fünfundsiebzig Zentimeter hoch. Um den Deckel herum verlief eine goldene Leiste, und an den vier Ecken waren Ringe, durch die man Stangen führen konnte, um den Kasten zu tragen. Auf dem Deckel, einander zugewandt, waren zwei Engelsfiguren – Cherubim, aus getriebenem Gold, die ihre Flügel über die Lade breiteten.
    Acht Archäologen waren damit beschäftigt, minutiös die Maße zu erfassen und sie mit Zeichnungen zu vergleichen.
    Pater Alessandro, ein weißhaariger Priester und Wissenschaftler aus dem Vatikan, blickte auf das riesige goldene Siegel, das den Kasten verschloss.
    »Das Siegel Daniels«, flüsterte er und schüttelte staunend den Kopf.
    Klaus von Hausen beobachtete den Priester von der anderen Seite des Kastens aus, dann trat er einen Schritt näher. »Ist etwas, Pater?«
    »Das Siegel Daniels.« Der Priester sah zu Klaus auf. »Schauen Sie – sehen Sie genau hin.«
    Klaus nahm die Darstellung näher in Augenschein. Sie zeigte vier Reiter. Dann sah er wieder zu Pater Alessandro auf.
    »Die vier Reiter der Apokalypse …« Er schüttelte den Kopf. »Unmöglich.«
    Pater Alessandro nickte inbrünstig. »Es ist das irdische Siegel. Es bildet die Siegel der Offenbarung ab. Sie haben davon gehört?«
    Klaus nickte. »Die Offenbarung des heiligen Johannes, Pater. Bevor ich mich der Archäologie zuwandte, habe ich in Deutschland studiert. Am Theologischen Seminar in Tübingen.«
    »Ah …« Pater Alessandro zog die Augenbrauen hoch. »Dann wissen Sie vermutlich, dass nach den Schriften des Propheten Daniel in der Endzeit Salomons Tempel wiederaufgebaut werden muss. Der Sohn der Verdammnis wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang. Und mitten in der Woche wird das Opfer und Speiseopfer aufhören. «Klaus blickte wieder zu der Lade hinüber, dann vollendete er mit leiser Stimme das Zitat des Priesters. »Und im Heiligtum wird er errichten ein Gräuel, das Verwüstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich über die Verwüstung ergießen wird.«
    Pater Alessandro lächelte zustimmend. »Nach einer alten Überlieferung soll dann, wenn das Erste Siegel der Offenbarung aufgetan wird – das erste der Schriftrolle mit den Sieben Siegeln –, die heilige Bundeslade wiedergefunden werden. Sie kündigt das Ende aller Tage an.«
    »Nur eine Legende, Pater«, meinte Klaus beschwichtigend.
    Ein anschwellender Lärm von oben ließ ihn innehalten. Pater Alessandro ließ seine Instrumente sinken und trat zu ihm. Er schirmte die Augen mit der Hand gegen das Sonnenlicht ab, als sechs schwere Transporthubschrauber vom Typ Sikorsky CH - 53 E am schimmernden Himmel über Jerusalem auftauchten und sich mit röhrenden Rotoren über

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