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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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das abgesperrte Gebiet des Tempelbergs herabsenkten. Sand peitschte auf.
    Die UN -Sicherheitskräfte wussten nicht, was sie tun sollten. Verwirrt hoben sie die Waffen in Richtung der Hubschrauber. Sechs Hellfire-Raketen jaulten nacheinander auf sie zu. Genau ins Ziel. In ihrem Detonationsbereich blieb nichts mehr übrig als verbranntes Fleisch und verbogenes Metall.
    Nur die Truhe selbst und die kleine Gruppe von Archäologen, die bei ihr stand, blieben unversehrt. Die Wissenschaftler starrten entsetzt auf die Verwüstung ringsum.
    »Sie sind hier«, flüsterte Pater Alessandro, der den Blick nicht von den verkohlten Leichen der Soldaten wenden konnte.
    »Wer?«, fragte Klaus ebenso leise. » Wer ist hier?«
    Er blickte zu dem riesigen schwarzen Hubschrauber auf, der direkt über der Lade schwebte.
    Ein Trupp von Männern in schweren Kampfanzügen, vermutlich ein Söldnerkommando, seilte sich aus dem Hubschrauber ab.
    Pater Alessandro hielt Klaus zurück. »Warten Sie!«
    Die verbleibenden Archäologen duckten sich entsetzt.
    Alle – außer dem Vatikanpriester, der mit zusammengekniffenen Augen verfolgte, wie die Söldner in einer offenbar gut geprobten Aktion die Bundeslade für den Transport mit Brettern zu verschalen begannen.
    Kester van Slagel kam durch den Rauch auf sie zu. Er nickte dem Anführer des Kommandos, Gruber, zu, der sich von dem Kasten abwandte und seine Maschinenpistole hob.
    Gruber lächelte dünnlippig.
    Voller Entsetzen musste Klaus mit ansehen, wie er die Archäologen niederschoss, einen nach dem anderen. Wie bei einer Hinrichtung. Bis die Reihe an den Priester kam, der sich mit voller Absicht schützend vor Klaus von Hausen gestellt hatte.
    »Ein Mann der Kirche …«, säuselte Gruber. Er trat neben den Priester und richtete die Maschinenpistole direkt gegen dessen Schläfe. Pater Alessandro stieß von Hausen von sich, als Gruber den Abzug betätigte. Die Kugeln pflügten direkt durch den Pater hindurch, doch dieser wankte nicht einmal. Klaus starrte ihn ungläubig an.
    Verwirrt drehte Gruber sich zu van Slagel um, als seine Schüsse keine Wirkung zeigten. Van Slagel ging zu ihm und legte die Hand auf den Lauf der MP .
    »Es scheint, wir haben hier einen unerwarteten Gast«, sagte er. Er trat einen Schritt auf den alten Priester zu und sah ihm mit unverhohlenem Hass in die Augen.
    Der Priester erwiderte furchtlos den Blick. Er machte eine Geste in von Hausens Richtung.
    »Lass ihn leben.« Er sprach leise in einer alten Form des Syrischen. »Es hat heute schon genügend Opfer gegeben.«
    »Leider«, antwortete van Slagel in der gleichen Sprache, »wird das nicht möglich sein …« Er studierte den Priester. »Pater Alessandro«, fuhr er mit ätzender Stimme fort, »du solltest dir doch darüber klar sein, dass ich immer den Befehlen meines Meisters gehorche.«
    Van Slagel zog eine kleine Pistole, richtete sie auf Klaus von Hausens Kopf und betätigte den Abzug. Ein Knall – und von Hausen fiel zu Boden.
    Die Augen des Priesters flammten vor Zorn. Er sah van Slagel angewidert an, dann kniete er sich nieder. Sanft drückte er von Hausen die Augen zu. Anschließend nahm er das Kreuz ab, das er um den Hals trug, und legte es dem Toten auf die Brust.
    »Sieben Jahre«, sagte er leise. »Sieben Jahre bis zu deinem Untergang im Feurigen Pfuhl.« Er erhob sich wieder und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. »Deine Herrschaft wird nicht lange währen …« Pater Alessandro machte eine winzige Pause, ehe er den Satz vollendete: »Charsoc der Dunkle.«
    Ein flüchtiges Lächeln umspielte Kester van Slagels Lippen.
    »Aber länger als deine, dünkt mich …«, antwortete er auf Syrisch. »Issachar der Narr.«
    Sie wechselten einen langen harten Blick.
    »Und wo ist dein großer Meister … Jether?« Van Slagel spuckte aus. »Ich habe ihn gespürt«, zischte er. »Ich weiß, dass er hier ist – irgendwo auf diesem dreckigen kleinen Erdball verborgen. Wann das Erste Siegel gebrochen ist, werde ich ihn finden.«
    Der Priester schloss die Augen, ohne auf van Slagels Frage einzugehen. »Sieben Jahre, bis Christos’ Herrschaft beginnt«, flüsterte er.
    »Jerusalem ist unser …« Van Slagels Gesicht verzerrte sich vor Zorn. »Wir, die Gestürzten, sind die Könige der Erde. Der Nazarener wird niemals regieren.«
    Kester van Slagel verwandelte sich, bis er sich wie ein riesiger Schatten vor dem Priester erhob. Er überragte die menschliche Gestalt seines Gegenübers um fast einen Meter. Sein

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