Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
sichergehen, dass er schweigt?«
    Charsoc strich sich nachdenklich über den Bart.
    »Er ist zweifellos ein ehrgeiziger Mann, Eure Majestät.« Er zögerte. »Aber er weiß, wann er aufhören muss, Fragen zu stellen. Es interessiert ihn nicht, wer seine Herren sind. Er hat keinen Gott. Sein einziger Gott ist die Wissenschaft.«
    Lucifer fuhr herum.
    »Marduk! Ich brauche eine menschliche Familie. Durchforsche die Bibliothek der Verbotenen Bücher. Suche hundert Dynastien des Menschengeschlechts heraus. Menschen, die ich mit Reichtümern und Macht geködert und auf unsere Seite gezogen habe. Ergebene Diener der Gestürzten.«
    Erneut ging Lucifer vor dem Thron auf und ab, tief in Gedanken.
    »Ich glaube, ich werde ihm Brüder geben. Einen verstockten Michael. Einen sensiblen Gabriel. Drei sollen sie sein – drei Brüder, wie wir einst im Himmel waren. Drei Brüder aus dem Menschengeschlecht.« Ein irrlichternder Glanz flackerte in seinem Blick auf. »So wie sein Vater vor ihm soll auch er sein.« Er hob die Arme zu der gigantischen Kuppel empor und rief: »Mein Sohn soll ein Aufrührer sein. Ein Renegat!«
    Maelageor trat näher.
    »Es gibt da eine Familie, Herr.« Er hielt ein großes schwarzes Buch, von dem silberne Blitze ausgingen. Lucifer erkannte es sofort als einen der dreizehn Diabolischen Codices. »Eine höchst geeignete Familie, Herr.«
    Lucifer sah ihm in die glitzernden Triefaugen, die ihn mit hündischer Verehrung ansahen, dann nahm er den Codex.
    »Eine der dreizehn Familien des Großen Druidenrats, verehrter Meister«, winselte Maelageor. »Eine von denen, die in der Welt des Menschengeschlechts als Schwarze Hohepriester die Macht ausüben.«
    Lucifer schlug den Codex auf und studierte ihn. »Der Großvater ist mir bekannt«, murmelte er. »Er trägt das Hexermal. Er ist ein ergebener Diener der Gestürzten.« Er neigte zustimmend den Kopf. »Fahre fort, Maelageor.«
    »Das Weib ist schwanger, Herr. Sie erwartet ihr zweites Kind. Acht Wochen im Mutterleib … Ein Sohn. Man wird den Knaben bei der Geburt gegen Euren Klon austauschen.«
    Sechs Schattenmagier traten in die Halle ein. Sie trugen einen schwarzen Sarkophag auf den Schultern. Sie setzten ihn auf dem Altar vor dem Thron ab.
    Lucifer nickte. Langsam öffnete Maelageor den Sarg. In seiner Mitte lag eine einzelne goldene Phiole, um die seltsame schwarze Blitze zuckten. Lucifer trat näher an den Sarkophag heran und blickte gebannt auf die Phiole.
    »Die Zeit drängt, Eure Exzellenz«, fuhr Maelageor fort. »Im Vorgriff auf Euer Einverständnis mit der erwählten Wirtsfamilie haben wir die DNS Eures Genoms in der Phiole des heiligen Samens so manipuliert, dass ihre Entwicklung genau mit dem errechneten Geburtsdatum des menschlichen Kindes in Einklang steht. Der DNS -Aufbau wurde bereits eingeleitet. Das Genom muss durch einen Überbringer Eures Vertrauens in die Welt der Menschen geschafft werden – so bald wie möglich.«
    »Du hast dich wie immer selbst übertroffen, Maelageor.«
    Lucifer hob sein Zepter und richtete es auf Charsoc.
    »Charsoc, du wirst das Genom zur Erde bringen. Befiehl den Chronolythen, die Zeitwirbel des Östlichen Vortex zu entfesseln.«
    Der Großmagier Phaegos trat bebend vor.
    »Eure Majestät.« Er verneigte sich; seine zwei Kinne streiften den Boden. »Einhundert Mondzyklen müssen vergehen, ehe die Wirbel des Östlichen Vortex entfesselt werden können. Und weitere drei volle Monde, bevor das Zeittor des Östlichen Vortex den Zweiten Himmel hinter sich lässt und sich in die Welt des Menschengeschlechts öffnet. Die Zeit ist gegen uns. Das Genom muss jetzt in die materielle Dimension gebracht werden …« Er trat zwei Schritte zurück. »… und zwar von einem der Euren in menschlicher Gestalt .«
    »In menschlicher Gestalt?«, rief Charsoc aus. »Unmöglich, Phaegos! Golgatha hat die Bedingungen verändert, unter denen wir auf Erden verweilen können. Seine Majestät allein, als Erzengel, hat die Fähigkeit behalten, in menschlicher Gestalt zu wandeln, und dies nur durch das Zeittor. Uns – den Gestürzten – ist es untersagt.«
    »Das Genom ist an den menschlichen Wachstumszyklus gekoppelt, Charsoc. Es muss von einem materiellen Wesen in die Dimension der Materie transferiert werden. Jemandem in menschlicher Gestalt. Es gibt keinen anderen Weg.«
    Lucifer trat auf Phaegos zu. Sein Zorn war beinahe greifbar zu spüren.
    »Finde einen Weg, Phaegos.«
    »Aber … das Zeittor … Es ist unmöglich, Herr

Weitere Kostenlose Bücher