Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
Vom Netzwerk:
den Weißen Flügellöwen«, fügte er unheilvoll hinzu.
    Ein Raunen des Erschreckens durchlief die Flüstergalerie.
    »In den letzten beiden Jahrtausenden jedoch hat Fürst Michael die Heere von Babylonien nach Jerusalem abgezogen, Herr …« Mulabalah zögerte erneut. »Im Jahre 1947 …«
    » 1947 !«, zischte Lucifer. »Jerusalem. Aschdod wurde von Michael geschlagen.«
    »Aber heute bewachen nur Zalaliel und ein Bataillon von zweihundert Engeln das Tor.«
    »Du bist dir dessen sicher, Mulabalah?«
    »Es wurde von Darsoc und von den Geierschamanenspähern bestätigt, Herr. Ich bin mir sicher.«
    Marduk rieb sich sein pockennarbiges Kinn.
    »Eure Majestät, es ist meine Pflicht als Stabschef und Rechtsberater, Euch darauf hinzuweisen, dass eine Verletzung der Statuten des Ewigen Gesetzes, die das Portal betreffen, schwere Folgen für uns, die Gestürzten, haben wird.« Er lüftete seine Kapuze, sodass seine verheerten, pockennarbigen, bleichen Züge bloß lagen. »Schlimme Folgen.«
    »Ich weiß genauso gut wie du, was das Ewige Gesetz beinhaltet, Marduk«, zischte Charsoc. »Die Strafe wird darin nicht ausdrücklich benannt. Sie ist allenfalls nebulös.«
    Marduk blickte Charsoc aus gelblichen, fahlen Augen an.
    »Ich warne dich, Charsoc, lass dich nicht täuschen. Meine Quellen haben herausgefunden, dass durch ein Dekret Jehovahs an Jether vom Hohen Rat ein Addendum hinzugefügt wurde, um das Menschengeschlecht vor uns zu schützen. Die Gerüchte sprechen von schwersten Strafen, die jene von den Gestürzten treffen werden, welche das Gesetz verletzen.«
    »Jether und seine Gerüchte«, fauchte Charsoc.
    Maelageor schüttelte aufgeregt seine beiden Schrumpfköpfe.
    »Das Genom«, entfuhr es ihm. »Die Zeit läuft uns davon, Eure Exzellenz.«
    Lucifer erhob sich.
    »Gerüchte … Gerüchte!« Er schritt die Stufen zur Flüstergalerie empor. Die Schwarzen Mummen warfen sich zu Boden.
    »Wie es scheint, ist das Portal von Schinar unsere einzige Möglichkeit, das Genom rechtzeitig in die Welt der Menschen zu bringen«, fuhr er fort. »Der Plan muss daher unverzüglich umgesetzt werden. Wir müssen das Portal lange genug unter unsere Kontrolle bringen, um Charsoc und die Phiole des heiligen Samens hindurchzuschleusen.« Lucifer blickte auf Marduk und Charsoc hinab, die dreißig Meter tief unter ihm standen. »Charsoc, du wirst dich sofort zum Portal von Schinar aufmachen. Ich bin in vergangenen Zeiten unter den Menschen als ein Priester von hohem Rang aufgetreten. Du, Charsoc, sollst in der Welt des Menschengeschlechts als mein Emissär auftreten. In menschlicher Gestalt. Du wirst dem Rat der Dreizehn meine Wahl der Familie mitteilen. Stelle sicher, dass jeder Teil unseres Plans mit absoluter Präzision ausgeführt wird. Wir können uns keinen Irrtum leisten – vor allem keinen menschlichen. Wenn die Zeit gekommen ist, da das neugeborene Kind gegen meinen eigenen Sohn ausgetauscht wird, werde ich selbst die Welt der Menschen durch das Zeittor betreten.« Er hob sein Zepter. »Astaroth! Begleite Charsoc auf seinem Weg! Gebietet Sargon dem Schrecklichen, dem Großfürsten von Babylonien, und seinen Legionen, euch am Portal zu treffen und es zu halten, bis Charsoc es durchschritten hat. Wenn mein Bruder Michael unsere Strategie durchschaut, wird es bereits zu spät sein. Wir werden Zalaliel und seine Engel hinwegfegen.«
    »Euer Wille ist mir Befehl.« Charsoc verbeugte sich tief.
    Lucifer sah zu, wie Astaroth hinausging, gefolgt von Charsoc und den Schattenmagiern, welche die Truhe mit der Phiole des heiligen Samens trugen.
    »Herr und Meister.« Marduks Stimme hallte leise durch die Flüstergalerie. »Sobald Charsoc durch das Portal von Schinar in die Welt des Menschengeschlechts gelangt ist, wird er nicht mehr zurückkönnen.«
    Lucifer verzog keine Miene.
    »Ich weiß. Und er wird es auch bald wissen. Wenn es zu spät ist.«
     
    Michael stand auf den glitzernden Perlsanden der weißen Strände des Ersten Himmels. Er blickte auf ein gewaltiges opalisierendes Doppeltor, das sich in der Ferne erhob – das Tor von Eden. Die üppigen Hängenden Gärten Jehovahs und ihre in vielen Stufen über Hunderte von Metern herabfallenden Katarakte waren in den sich rasch herabsenkenden dunkelblauen Nebeln von Eden nur schemenhaft zu erkennen.
    Michael war direkt zu den Perlstränden geritten, nachdem er auf der weiten Onyxebene sein Heer inspiziert hatte. Er trug immer noch seine zeremonielle Kriegsrüstung.
    Sein dichtes

Weitere Kostenlose Bücher