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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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einzelnes Wort: Aveline.
    Nick reichte Lawrence das Foto zurück. »Es ist die Handschrift meines Vaters.«
    St. Cartier nahm das Bild und kreiste de Molay mit einem Stift ein.
    »Lorcan de Molay – Priester, Jesuit und Mitglied der Schwarzen Roben. Dein Vater wusste, dass ich ihm seit Jahrzehnten auf der Spur bin.«
    Nicholas sah ihn fragend an. »Auf der Spur?«
    »Dein Vater wusste, dass man ihn umbringen würde, Nicholas. Er hat dieses Foto seinem Brief beigefügt. Er wollte mir einen Hinweis geben.«
    St. Cartier holte seine Brieftasche hervor und entnahm ihr ein vergilbtes Foto. Auch hier zog er einen Kreis um das Gesicht einer der abgebildeten Personen. Er reichte das Foto Nick.
    Nick nahm es in Augenschein. Es war ein Foto von de Molay und sieben weiteren Männern. Sie trugen alle lange Soutanen mit Priesterkragen. Nick betrachtete das Foto näher. Es trug eine Inschrift am unteren Rand. Das Einzige, was Nick davon lesen konnte, war eine Bildunterschrift: Class of 1874.
    »Die Abschlussklasse von 1874 ?«, schnaubte er. »Da will sich wohl jemand einen Scherz machen.«
    St. Cartier verzog keine Miene.
    »Du bist als Archäologe der Fachmann für alte Dinge. Du wirst sicher feststellen können, ob es sich um eine Fälschung handelt oder nicht. Also, was sagt der Experte?«
    Nicholas nahm eine kleine Lupe aus seiner Lederjacke und studierte das Foto unter dem Vergrößerungsglas.
    Die vergrößerte Zeile unter der Bildunterschrift lautete:
    The London Stereoscopic & Photographic Company, 108 & 110 Regent Street and 54 Cheapside · Photographers to HRH The Prince of Wales · 1874.
    Zwei Reihen von Jesuiten in schwarzen Soutanen. In ihrer Mitte: Lorcan de Molay.
    »Das ist unmöglich. Es würde bedeuten, dass er … etwa zweihundert Jahre alt wäre.«
    »Er ist noch sehr viel älter«, eröffnete ihm St. Cartier. »De Molay wurde 1776 aus dem Jesuitenorden ausgestoßen und exkommuniziert. Gerüchten zufolge, die unter den Jesuiten kreisen, soll er seine Seele dem Teufel verkauft und dafür die Unsterblichkeit erlangt haben – und er soll Hüter der Neuen Weltordnung geworden sein. Der Legende nach war er der geheimnisvolle Unbekannte, der Thomas Jefferson in einer nebligen Nacht in Virginia die Großsiegel Amerikas überreichte. Das war 1782 . Im Jahre 1825 verschwand er wie vom Erdboden; es gibt danach keine Dokumente und keine Aufzeichnungen mehr über ihn.«
    Er sah sich erneut das andere Foto an, auf dem Lorcan de Molay neben Julius De Vere stand. »Einigen Legenden zufolge ist er der Teufel in Menschengestalt.« Lawrence warf Nick einen scharfen Blick zu.
    Nick schauderte. »Und?«
    »Ich bin 1986 aus dem Orden ausgetreten. Die Jesuiten sind im Laufe der Zeit unangreifbar geworden. Ihre Oberen sind sehr, sehr reich und sehr mächtig …«
    Lawrence hielt Nick das Foto hin.
    »Nimm es. Es gehört dir.«
    Nick sah ihn fragend an.
    »Die Männer auf diesem Foto kennen die Antwort auf die Frage nach dem Tod deines Vaters.« Lawrence stockte. »Und die Hintergründe des versuchten Mordes an dir. Mehr kann ich dir dazu nicht sagen.«
    Nick steckte das Foto sorgfältig in die Innentasche seiner Lederjacke.
    »Komm mit mir, Lawrence«, bat er.
    »Ich habe eine ältere Verpflichtung, Nicholas«, sagte Lawrence leise. »Ich kann nicht mit dir gehen.«
    Sie schritten weiter zum hölzernen Aufzug und fuhren in ihm nach unten. Er setzte hart auf dem Boden auf.
    Sie stiegen aus und gingen auf Nicks Jeep zu, der immer noch im Schatten des Westtors parkte.
    »Ziehe die Bösen zur Rechenschaft, Nick. Beschütze die Unschuldigen. Finde die Wahrheit heraus.« Lawrence sah dem jungen Mann ernst ins Gesicht. »Du gehst einer Zeit großer Gefahren entgegen, Nicholas. Nichts ist so, wie es scheint. Die Bösen geben sich den Anschein, als ob sie die edelsten Motive hätten. Einer, dem du rückhaltlos vertraust, wird dich kaltblütig umgarnen und täuschen. Einer, den du heute mit Vorbehalten betrachtest, wird dein größter Wohltäter sein. Traue keinem Menschen, indem du nur auf sein Äußeres schaust.« St. Cartiers Augen blitzten. »Weder Freund … noch Bruder.« Er zögerte und musterte Nicks Gesicht; schließlich fügte er leise hinzu: »Nicht einmal Adrian, Nick.«
    »Das will ich nicht gehört haben, Lawrence«, sagte Nick warnend. »Ohne Adrian wäre ich längst tot.«
    Er öffnete die Fahrertür und warf seinen Rucksack auf den Rücksitz. Dann stieg er hinters Steuer und schlug die Tür zu.
    »Und vergiss nicht: Die

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