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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Weihnachtsfeier.«
    »Es geht dir wirklich gut?«, hakte Julia nach, die immer noch besorgt war. Sie hielt das Handy vor sich, um sein Gesicht sehen zu können. »Hmm, du siehst gut aus. Du siehst sogar besser aus. Die Medikamente wirken also?«
    »Ich habe mich nie in meinem Leben so gut gefühlt wie jetzt, Schwesterherz.« Er lächelte sie an. Leise fügte er hinzu: »Und ich bin clean. Keine Drogen … Bitte, Jules, schau mal, was du über Lawrence rausfinden kannst. Schick mir einfach eine Mail. Und, wenn’s geht, eine aktuelle Liste der Leute, die in Jasons Aufsichtsrat sitzen – oder im Vorstand von VOX . Ich werde deine Hilfe brauchen, wenn ich nach London komme.«
    »Natürlich, Nicky. Für dich tu ich alles.«
    »Du bist ein Schatz, Julia.« Er grinste.
    Julia lächelte zurück. »Alles klar, kleiner Bruder. Ciao. «
    »Grüß mir Lily. Sag Jason …« Er führte den Satz nicht zu Ende.
    Er warf ihr einen Kuss zu, dann beendete er die Verbindung und trat das Gaspedal durch.

XX
DAS RUBINENSIEGEL
     
     
     
     
     
     
    D as Große Weiße Tal des Ersten Himmels erstrahlte in einem sanften Licht, das in den schimmernden Nebeln hing, die von den üppigen Wiesen voller weißer Lilien und Fingerhüte aufstiegen. Die Gräser und Blumen erstreckten sich in die Ferne, so weit das Auge reichte.
    Im Zentrum des Tals saßen die vierundzwanzig Ältesten der Engel auf silbernen Thronen unter einem Baldachin aus feinster hauchdünner Gaze. Vor ihnen wanderte Gabriel ruhelos hin und her.
    Hohe Silberpappeln umringten den Baldachin. Ihre Zweige waren mit glänzenden weißen Blüten behangen, deren diamantene Staubgefäße nach Nardenöl dufteten. Der schwere Duft erfüllte den Ersten Himmel. Die Ältesten saßen in Schweigen da.
    Schließlich hob Jether die Hand. »Er wurde gesichtet«, murmelte er.
    Michael erschien. Er saß von seinem geflügelten Ross ab und schritt auf Jether zu. Aller Augen wandten sich in Richtung des prächtigen, durchscheinenden Opaltors: des Eingangs von Eden.
    »Er folgt mit seiner persönlichen Leibwache dem Bogen der Westwinde.« Michael streifte seine silbernen Handschuhe ab, als er näher trat.
    Jether runzelte die Stirn. »Wie viele sind es?«
    Michael ließ sich auf dem reich verzierten Opalthron zu Jethers Rechten nieder, nahm seinen Helm ab und legte ihn auf den großen Tisch aus schimmerndem Perlmutt.
    »Es ist ein großes Kontingent seiner Königlichen Garde«, teilte er mit.
    »Von Schlägern und Unholden, meinst du«, knurrte Xacheriel.
    »Sie werden vor dem Tor warten müssen«, meinte Gabriel. »Nur ein Zeuge wird ihm zugestanden; so sagt es das Ewige Gesetz.«
    Jethers Blick wurde hart. »Das wird Charsoc sein, vermute ich.«
    Jetzt war es an Michael, die Stirn zu runzeln. »Charsoc der Dunkle verletzte bei seinem Eintritt in Babylonien durch das Portal von Schinar die Regeln des Gesetzes. Er ist auf die Erde verbannt. Wie kann er da Lucifer begleiten?«
    Jether seufzte.
    »Charsoc ist ein Meister der Interpretation des Ewigen Gesetzes. Heute kommt er direkt von der Erde zu uns. Er weiß genau, dass die Strafe für seine Verletzung Schinars sich nur auf seinen Zugang zum Zweiten Himmel beschränkt. Der Bann gilt nicht für das Betreten des Ersten Himmels. Charsoc wird keine nachteiligen Auswirkungen zu befürchten haben, solange er hier weilt.«
    Das Gedröhn von hundert Streitwagen durchbrach die Stille.
    Lucifers monströser schwarzer Streitwagen, gezogen von schwarz geflügelten Rossen, näherte sich durch die indigoblauen Nebel von Eden.
    Der Wagen donnerte durch das Tor. Die Hufe der Flügelrosse trommelten, die großen stählernen Räder wühlten die Große Weiße Ebene auf; ihre blitzenden Klingen fetzten durch das weiße Blumenmeer, das sich unter den Silberpappeln ausbreitete.
    Wenige Meter vor dem Tisch des Hohen Rates kam er zum Stehen. Vom Wagen blickte Lucifer, die Hände in die Hüften gestemmt, auf seine Brüder hinab. Und auf Jether.
    »Dein Auftritt passt zu dir, Bruder«, sagte Michael und schritt mit grimmigem Blick auf den Wagen zu. »Aber hier im Ersten Himmel lässt du nicht die geringste Spur zurück.«
    Lucifer folgte Michaels Blick, der über die Lilien und Fingerhutblumen ging, die sich in der Spur der Pferde und des Wagens wieder aufrichteten, als sei nichts gewesen.
    »Ah.« Lucifer lächelte. »Die Wunder des Himmels!« Beschwingt sprang er von seinem Wagen herab. »Hier hinterlasse ich vielleicht keine Spur, Bruder.« Er trat auf Michael zu und blieb

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