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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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bitte.«
    Chastenay erschien in der Tür. Nick ging auf ihn zu. Plötzlich wandte er sich noch einmal um.
    »Ach, und noch eins, Adrian: die De Vere Continuation Holdings AG – kannst du mir eine Kopie des letzten Geschäftsabschlusses ausfertigen lassen? Und der letzten Betriebsprüfung?«
    Adrian runzelte die Stirn.
    »Wieso, Nick? Du hast nie irgendwelches Interesse für die Finanzen gezeigt.«
    »Jetzt schon. Dad hat immer gesagt, ich sollte persönliche Verantwortung übernehmen. Es ist nie zu spät.«
    Die Telefonanlage summte wieder. Adrian drückte den Knopf.
    »Der britische Außenminister ist jetzt hier, Herr Präsident.«
    Nick lächelte und winkte. »Ich bin schon weg.«
    Zwei Sicherheitsleute in den blassblauen Uniformen der Elitetruppe des europäischen Superstaats kamen herein und gingen auf Nick zu.
    »Ich kann schon allein auf mich aufpassen.« Nick grinste. »Ich finde schon raus.«
    Adrian blickte zu den Sicherheitskräften und Chastenay und schüttelte den Kopf.
    »Geben Sie bitte das Tor für meinen Bruder frei«, ordnete er an. »Ein roter Aston Martin.«
    Als Nick sich umwandte, um hinauszugehen, ließ er noch eine letzte, recht gewagte Bemerkung fallen: »Übrigens, schon mal was von einem Internationalen Sicherheitsfonds gehört …?«
    Er spürte Adrians bohrenden Blick in seinem Rücken, als er den Raum verließ.
    Nick eilte so schnell, wie er es wagte, durch die Gänge zurück. Als er das Foyer erreichte, wandte er sich scharf nach links, um nicht Anton über den Weg zu laufen, und schlüpfte durch eine kleine Seitentür ins Freie.
    Er fand sich im Gemüsegarten wieder. »Idiot«, sagte er zu sich selbst. Ihm war klar, dass er mit seiner letzten Bemerkung den Bogen überspannt hatte. Er ging rasch weiter in Richtung des alten Küchentrakts, der sich in der Nähe der Stallungen befand.
    »Beatrice«, rief er leise, als er den Eingang erreicht hatte.
    Eine kräftige Frau mit rotem Gesicht und einer grauen Zopffrisur öffnete die Tür und sah Nick aus blitzenden Äuglein an.
    »Master Nicholas!« Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab, breitete ihre plumpen Arme aus und zog ihn an ihren üppigen Busen. Anschließend hielt sie ihn auf Armeslänge von sich und strahlte ihn an. »Was für eine Überraschung! Pierre hat mir schon erzählt, dass du hier bist. Gut siehst du aus!«
    Er legte den Finger auf die Lippen. »Ich sollte nicht hier sein. Das bleibt unser kleines Geheimnis, ja?«
    Beatrice kicherte und nickte eifrig.
    »Ich backe gerade Striezel, extra für dich.« Sie trippelte zum Ofen und nahm die geflochtenen Laibe heraus.
    Nick folgte ihr in die Küche. »Beatrice …«
    Sie wandte den Kopf.
    »Ist Pierre noch hier?«
    »Er und ich gehen als Letzte. Wie üblich.«
    »Was ist mit den Männern am Haupttor?«
    »Unsere Leute sind um eins abgezogen worden. Spezialkräfte haben die Wache übernommen.« Beatrice schien das nicht zu gefallen, denn sie runzelte die Stirn.
    »Gut, der Wagen hat bereits die Freigabe zur Durchfahrt erhalten. Pierre hat die Schlüssel. Sag ihm, er soll das Dach schließen, den Kopf unten halten und rausfahren. Sobald er durch das Tor ist, soll er in dem alten Hafenschuppen parken. Unser kleines Geheimnis vor Gruber. Verstehst du?«
    Beatrice nickte.
    »Was geht hier eigentlich heute Abend vor, Beatrice?«
    »Ein geheimes Treffen. Das kennen wir schon. Küche von außerhalb. Und alles unter dem Kommando von Grubers Privat-armee; er hat hier das Sagen.« Sie blickte grimmig drein. »Er ist nicht wie euer Vater.« Sie schürzte die Lippen. »Adrian, meine ich.«
    Nick schaute besorgt aus dem Fenster, um zu sehen, ob er irgendwelche Anzeichen von Leuten des EU -Sicherheitsdienstes ausmachen konnte.
    »Ich brauche einen Umschlag«, sagte er. Beatrice ging zu einer alten Mahagoni-Kommode und schloss eine Schublade auf, in der ein Stapel von leinengeprägten Briefumschlägen mit dem Wappen von Mont-Saint-Michel lag. Sie nahm einen davon und reichte ihn Nick.
    Dieser zog nervös das Foto von Julius De Vere und den anderen aus seiner Tasche und steckte es in den Umschlag.
    »Hast du auch Papier?«
    Beatrice reichte ihm eine jener Mont-Saint-Michel-Notizkarten, die er schon kannte. Nick kritzelte darauf:
     
Liebe Jules,
Dad war hinter irgendwelchen Leuten her. Er hat was rausgefunden, und dafür haben sie ihn umgebracht. Sie haben mir das Aids verpasst, Jules. Absichtlich. Weil ich ihnen im Weg bin. Es ist eine Gruppe von mächtigen Leuten – Bankiers, Politikern

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