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Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition)

Titel: Sohn der Verdammnis: Die Chronik der Erzengel. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wendy Alec
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Antwort.
    »Wissen Sie, Sie sollten sich wirklich etwas mehr Sonne gönnen, Gruber«, rief Nick. »Sie sind ein bisschen blass um die Nase …« Nach diesen Worten lief er die Treppe wieder hoch. Auf dem ersten Absatz hielt er inne. Seine Hände zitterten.
    Von draußen hörte er van Slagels Stimme.
    »Was macht Nicholas De Vere hier? Ich will keine Störung von außen, bevor unsere Pläne in die Tat umgesetzt sind.«
    »Das hat sich kurzfristig ergeben. Es war nicht geplant. Er ist ein unbedeutender Schmarotzer: vollkommen harmlos.«
    »Sorg dafür, dass er verschwindet«, knurrte van Slagel. »Weg von der Insel. Sofort.«
    Nick nahm den Weg zurück über die Terrasse. Als er vor den Terrassentüren aus Kirschholz stand, zitterten seine Hände immer noch. Er steckte den braunen Umschlag in seine Umhängetasche, dann ging er zurück in den Salon.
    Adrian war immer noch im Gespräch mit dem iranischen Premierminister. Nachdem Nick sich kurz umgesehen hatte, schritt er weiter in Richtung Herrentoilette. Unterwegs nahm er von einem Sideboard eine leere Begleitnotizkarte mit dem Wappen von Mont-Saint-Michel mit.
    In der Toilette schloss er sich ein. Wenigstens hier gab es keine der allgegenwärtigen Überwachungskameras.
    Aber irgendjemand war mit ihm im Raum. Er drehte sich um. Nichts. Und doch war er sich sicher, dass er sich nicht allein hier drinnen aufhielt. Aber es war niemand zu sehen. Nick zögerte noch, als ihn eine seltsame wilde Euphorie überkam. Er erkannte dieses Gefühl wieder. Es war dieselbe Empfindung von Präsenz, die er in der unteren Krypta des Klosters gespürt hatte. Er lächelte.
    Irgendjemand wachte über ihn.
    Er nahm den Umschlag, zog das Foto mit de Molay, van Slagel und seinem Großvater heraus und ersetzte es durch die leere Mont-Saint-Michel-Notizkarte. Nachdem er einen letzten Blick auf das Foto geworfen hatte, ließ er es in seiner Umhängetasche verschwinden.
    Er wusch sich die Hände. Gerne wäre er noch geblieben – sicher im Schutz der mysteriösen Präsenz. Doch dann schüttelte er den Kopf und ging zurück in den Salon.
    Als er eintrat, sah er noch, wie die Bildschirmwand wieder in der Decke verschwand. Die Computerterminals waren bereits wieder versenkt.
    Adrian legte die Fernbedienung beiseite, lächelte Nick zu und stand auf. Er wirkte müde.
    »Tut mir leid, Nicky, aber es ist wohl kein guter Tag für einen Plausch unter Brüdern.« Seine Stimme wurde übertönt von dem anschwellenden Gedröhn eines landenden Hubschraubers. »Da kommt mein nächster Termin – ein Arbeitsessen mit dem britischen Außenminister.« Er legte Nick die Hand auf die Schulter. »Lass mir dieses Foto hier. Ich hör mich mal um, ob ich irgendwas rausfinden kann. Ganz diskret, versteht sich.«
    »Du bist sicher, dass du keinen von diesen beiden Männern kennst?« Nick hielt Adrian genau im Auge.
    »Von welchen … Oh, du meinst die beiden auf dem Foto. Nein. Nie im Leben gesehen.«
    Er streckte die Hand aus.
    »Ich werde es Gruber geben. Vielleicht kann er was bei den Interpol-Leuten im Bunker erreichen.«
    Nick reichte ihm den Umschlag mit dem leeren Kärtchen darin. Adrian steckte es in die Innentasche seines Jacketts, ohne auch nur einen Blick darauf zu werfen.
    »Weißt du, Adrian«, sagte Nick und senkte verschwörerisch die Stimme, »ich glaube, du hattest recht, was Lawrence betrifft. Er hat wirklich seine beste Zeit hinter sich. Das ist auch mir aufgefallen; er wirkte ein bisschen seltsam, als er mit mir redete.« Nick setzte ein falsches Lächeln auf. »Vielleicht ist ja Dads Brief eine Fälschung. Mit seinen alten CIA -Verbindungen wäre es ein Leichtes für ihn gewesen, so etwas zustande zu bringen.«
    Adrian legte den Arm um ihn. »Vielleicht braucht er ärztliche Hilfe, einen guten Psychiater. Wir haben hier Einrichtungen für solche Fälle.«
    »Ich werde mit Mutter reden, wenn ich sie am Wochenende sehe«, meinte Nick. Er streckte die Hand aus. »Ich hätte gern diesen Brief zurück. Nur damit es keine Probleme damit gibt.«
    »Zu spät, Nick. Du wirktest so verstört, da habe ich ihn gleich an Interpol weitergegeben. Ich dachte, das würde dich beruhigen.«
    Nick fragte sich, wie Adrian das während seines Gesprächs mit dem iranischen Premier wohl geschafft haben sollte. Aber er sagte nichts dazu.
    »Keine Angst«, fuhr Adrian fort, als er seinen Blick sah, »es ist noch nichts passiert. Ich kann sie anrufen und ihnen sagen, dass das alles nur ein schlechter Scherz war.«
    »Ja, tu das,

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