SO!KIA: Die vergangene Zukunft (German Edition)
schwarzen Augen, glitschig aussehend, anscheinend mehrheitlich Kyborgs. Sie sind also körperlich größtenteils Automat und der Rest ist, speziell das Hirn, biologischer Abstammung, im Gegensatz zu Androiden!“
„Genau, das sind technische Nachkommen der So-Is, von den biologischen, wie du es nennst, gibt es hier an Bord nur noch sieben und auch die haben sich im Laufe der Jahrmillionen sehr verändert.“
„Das gibt’s doch nicht, ist das dein Ernst, Istkoon, die gleichen So-Is, von denen DRO 1 berichtet und die die eigentlich ersten Ankömmlinge auf Yot-Ra waren?“
„Natürlich schon lange vor uns, den Ein!kwon, zum Beispiel!“
Und wiederum dieser Klicklaut, den ich nicht zustande brachte und der meinen Eckzähnen nicht gut bekam.
Istkoon und Mas-Un sahen mich an, als sei ich bekloppt. Und vielleicht hatten die beiden nicht ganz unrecht.
Wie sagt man doch so schön: In allen Erzählungen und Märchen kann ein Körnchen Wahrheit stecken.
Meine Gedanken schlugen Kapriolen.
Was war mit den in Stein gemeißelten Figuren der Azteken, Mayas und Inkas, alten Ägyptern und Babyloniern, von denen etliche offensichtlich raumschiffähnliche technisch hochentwickelte Steuereinheiten bedienen, derweil andere, mit eigenartigen Rüsseln ausgestattet, in absolut hypermodernen Sesseln sitzen, die an ultramoderne Tauchgeräte oder Jagdfliegerausrüstungen erinnern?
Was ist mit Erzählungen über Nixen und Nymphen?
Alles nur Hirngespinste ohne Hintergrund?
Ich sah mich nun bewusster im Raum vor mir um, obwohl meine beiden Freunde mir die Sicht zum Großteil mit ihren Körpern versperrten. Ich versuchte bewusst, die verschiedenen Völker Yot-Ras nur von ihrer Physionomie her zu unterscheiden.
Das dort war ein S-Eng und die dort eine Dogo, genau wie meine verschwundene Freundin Sesian der ersten Stunde.
Fast alle sahen physisch aus wie ich oder Ute.
Bis auf die So-Is, die waren nun wirklich ganz anders, vor allem der „Schieler“, den sie auch DRO 2 nannten und der ein sehr wichtiges Mitglied der Bordgemeinschaft darzustellen schien.
Und doch hatten sie von denen Kyborgs erschaffen, von den Homo Sapiens, also den uns Nahestehenden, dagegen nicht.
Warum nicht?
„Istkoon, warum hat man von den menschlichen Völkern keine Kyborgs erstellt, sondern nur von den So-Is, kannst du mir das erklären?“
Und er erklärte, laut und überdeutlich:
„DER RAT DER VÖLKER GAB NUR DENEN ERLAUBNIS, KYBORGS HERZUSTELLEN, DIE NIE ETWAS MIT DER ZERSTÖRUNG UNSERES PLANETEN UND ALLEM LEBEN DARAUF ZU TUN HATTEN, UND FÜR DEN FALL, DASS SO!KIA DIE NEUE HEIMAT NICHT UNBESCHADET ERREICHT, HATTEN NUR DIE SO-IS DIE MÖGLICHKEIT, JEDEN ANDEREN PLANETEN MIT DEN NACHKOMMEN ZU BEVÖLKERN, DIE SIE, DIE SO-IS, AUSWÄHLTEN!“
Das war ein „Moker“, „Mazo“ oder „Big Hammer“! Denn dies bedeutete ja, dass die So-Is mehr oder weniger wie Götter agierten. An DRO 2 denkend lief mir eine Gänsehaut den Rücken runter. Sie bestimmten somit, wer neu gezeugt wurde und wer nicht. Sie bestimmten, welches Sperma mit welchen Eizellen zu gegebener Zeit verbunden würden, denn nur sie, die So-Is-Kyborgs, konnten diese elendig lange 500-jährige Reise relativ unbeschadet durchstehen, abgesehen von den Blechkumpels. Und vor allem: Niemand traute niemandem an Bord der Sokia.
Aber weshalb hatten die anderen Völker mit Kriegen den Planeten Yot-Ra vernichtet? Aus den Gründen, die auch heute auf unserem Planten gelten?
Besagte dies alles, dass sie ihre Welt unter dem Zwang der Unbewohnbarkeit durch Kriegseinwirkung verließen?
„Halbwegs richtig, Jan. Wir mussten Yot-Ra verlassen, weil das Leben dort unmöglich wurde. In einer relativ kurzen Zeitspanne von nur 12.500 Jahren haben es die Völker fertiggebracht, ihre Welt unbewohnbar zu machen, und dies, obwohl die Geschichte unserer Urahnen uns lehrte, die Natur unserer Welt zu ehren, da diese als einmalig galt im uns nahen Universum, denn nur sie, behütet und gehegt, könne uns vor einer Auto-Destruktion, wie geschehen vor uralten Zeiten, bewahren!“
Nun flossen wirklich Tränen auf den Wangen beider Wesen und endloses Leid lag in ihren Augen.
„Wirklich, ihr erschreckt mich und macht mich ebenfalls traurig, denn was ich von euch erfahre, deckt sich mit dem, was ich zu erleben glaube … Es deckt sich mit dem Geschehen auf der Erde. Es deckt sich so genau, dass ich an eine Zeitspiegelung glauben muss!“
„Was, auf Samo-Des geschieht es auch? Vernichtet ihr die Natur eurer Heimatwelt?
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